Das Kulturministerium unterstützt die Theater und Orchester des Landes Brandenburg in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 174 Millionen Euro. Dazu hat Kulturministerin Manja Schüle heute in Potsdam mit Partnern die Theater- und Orchesterrahmenverträge (TORV) unterzeichnet. Der TORV wird ab 2023 für weitere vier Jahre fortgeschrieben und gibt den überwiegend kommunalen und kommunal getragenen Theatern und Orchestern in den kreisfreien Städten Frankfurt (Oder), Cottbus und Brandenburg an der Havel sowie in den Städten Schwedt/Oder und Senftenberg Planungssicherheit. Mit der Landeshauptstadt Potsdam wurde ein neuer Vertrag aufgelegt.
Kulturministerin Manja Schüle: „Geschafft! In Zeiten, in denen bundesweit leider wieder viel zu oft an Kultur gespart wird, gehen wir bewusst einen anderen Weg: Wir erhöhen unsere Förderung für die festen Theaterensembles und Orchester beim Sockelbetrag um 1 Million Euro, wir schaffen mit dem vierjährigen Vertrag Planungssicherheit und wir behalten das erfolgreiche Finanzierungsmodell 50:30:20 bei – 50 Prozent kommen direkt vom Land, 30 Prozent aus dem Finanzausgleichsgesetz und 20 Prozent von den Kommunen. In Summe gibt es 174 Millionen Euro vom Land bis 2026. Damit sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Mitarbeitenden künftig weitgehend nach Flächentarif bezahlt werden können – unser Beitrag für mehr Lohngerechtigkeit im Kultursektor und ein Herzensanliegen für mich. Ich freue mich besonders, dass es uns gelungen ist, den TORV Potsdam wiederzubeleben: Damit sichern wir das Hans Otto Theater, die Kammerakademie, die Musikfestspiele und erstmals auch das Deutsche Filmorchester. Ich danke allen Kommunen für ihr großartiges Engagement und das gemeinsam an einem Strang ziehen! In Zeiten multipler Krisen setzen wir ein damit ein wichtiges Signal: Kultur ist eben nicht nice-to-have, sondern must-have. Sie gehört so selbstverständlich zur Daseinsvorsoge wie Kitas, Schulen und Hochschulen – und gestaltet wie sie unsere Gesellschaft, unsere Demokratie, unsere Zukunft.“
Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam: „Die Potsdamer Kulturlandschaft hat eine unvergleichlich hohe Bedeutung für das gesellschaftliche Leben in der Landeshauptstadt Potsdam und darüber hinaus. Unsere Kultureinrichtungen erfüllen zudem einen wichtigen Bildungsauftrag. Daher freue ich mich umso mehr, dass die Landeshauptstadt Potsdam gerade in diesen schwierigen Zeiten gemeinsam mit dem Land Brandenburg ein Zeichen setzen und für mehr Sicherheit sowie einer Erhöhung der Förderung in Form eines Sockelbetrags für die Hans Otto Theater GmbH, die Musikfestspiele Sanssouci und Nikolaisaal Potsdam gGmbH und die Kammerakademie Potsdam gGmbH sorgen wird. Als UNESCO Creative City of Film möchten wir zudem das künstlerische Erbe des Potsdamer Filmstandortes in eine erfolgreiche Zukunft führen. Das Filmorchester ist ein Leuchtturm am und für den Standort Babelsberg und wird im Rahmen des Theater- und Orchesterrahmenvertrags erstmalig gefördert. Ich danke der Ministerin Frau Dr. Schüle für den gemeinsam erarbeiteten Theater- und Orchesterrahmenvertrag zur strukturellen und finanziellen Absicherung, aber auch zur Würdigung der Kultureinrichtungen.“
René Wilke, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder): „Der heute für die Dauer von vier Jahren unterzeichnete Theater- und Orchesterrahmenvertrag ist eine wichtige Unterstützung und schafft für unsere Stadt eine berechenbare Förderungsstruktur, um wichtige Institutionen wie das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt und das Kleist Forum mittelfristig abzusichern. Das kulturelle Angebot und die damit verbundene Attraktivität, Ausstrahlung und Anziehungskraft der Stadt sind durch die gemeinsame Finanzierung zukunftsfähig aufgestellt. Darüber freue ich mich außerordentlich.“
Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz: „Mit dem neuen Vertrag erhalten die Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder), aber auch das Kinder- und Jugendtheater Piccolo eine solide und stabile Grundlage für die Arbeit in den kommenden Jahren. Kunst und Kultur sind Eckpfeiler des mit dem Strukturwandel einhergehenden gesellschaftlichen Wandels und dem Einsatz für eine offene und tolerante Stadtgesellschaft. Da ist in unseren Häusern jeder Cent gut angelegt und bringt geistige und herausfordernde Rendite, aber auch Spaß und Ermutigung in aufgewühlten Zeiten.“
Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz: „Als Vorsitzender des Zweckverbandes Neue Bühne – Niederlausitzer Theaterstädtebund Senftenberg fiel mir die Unterschrift unter den Theater- und Orchesterrahmenvertrag für unser Theater Neue Bühne in Senftenberg leicht. Der Abschluss ist eine gute Nachricht für die Kulturlandschaft im Süden Brandenburgs. Wir gehen mit der Gewissheit nach Hause, dass die Finanzierung unseres Theaters auch in den kommenden Jahren auf einem soliden Fundament steht. Theater bedarf Leidenschaft, Engagement und Kreativität, aber auch der notwendigen finanziellen Grundlage. Mit der nach mehrmonatigen Gesprächen und Verhandlungen vertraglich gesicherten Fortführung der Rahmenbedingungen bekennt sich das Land Brandenburg zum Erhalt der hohen Qualität und Vielfalt unseres Theaterangebots. Gleichzeitig würdigt es das Engagement des Hauses, auch in seiner Funktion als Landesbühne, die Menschen in der Region immer wieder aufs Neue und an immer neuen spannenden Spielstätten für diese wertvolle Kunstform zu begeistern. Dieses wichtige Ziel kann mit dem neuen Vertrag nun auch in den kommenden Jahren weiterverfolgt werden.“
Steffen Scheller, Oberbürgermeister der Stadt Brandenburg an der Havel: „Die Stadt Brandenburg an der Havel ist Träger des Brandenburger Theaters, der Brandenburger Symphoniker und von weiteren Kultureinrichtungen. Ich freue mich über die Fortschreibung des Theater- und Orchesterrahmenvertrages für weitere vier Jahre. Damit haben wir auch für die Zukunft eine solide finanzielle Basis in einem nachhaltigen kulturellen Netzwerk.“
Annekathrin Hoppe, Bürgermeisterin der Stadt Schwedt (Oder): „Die Uckermärkischen Bühnen Schwedt sind der kulturelle Leuchtturm im Nordosten des Landes Brandenburg. Als Landestheater entfalten die ubs eine Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus. Der Theater- und Orchesterrahmenvertrag gibt Planungssicherheit für die nächsten vier Jahre und stellt damit den künstlerischen Spielbetrieb sicher.“
Daniel Ris, Vorsteher des Zweckverbandes Neue Bühne – Niederlausitzer Theaterstädtebund Senftenberg: „Die Fortschreibung des TORV sichert die Existenz des Senftenberger Theaters bis Ende 2026. Das ist großartig. Das im Vertrag vorgesehene Memorandum zur Evaluation in 2024 ist angesichts der aktuellen Lage ebenso sehr zu begrüßen.“
Der Theater- und Orchesterrahmenvertrag (TORV) wird ab 2023 bis zum 31. Dezember 2026 fortgeschrieben und ist die Basis für eine vergleichbare Förderung nach einheitlichen Parametern der überwiegend kommunalen und kommunal getragenen Theater und Orchester. Mit der Landeshauptstadt Potsdam ist der TORV – für das Hans Otto Theater, die Kammerakademie Potsdam, die Musikfestspiele Sanssouci und Nikolaisaal Potsdam gGmbH sowie erstmals auch für das Deutsche Filmorchester Babelsberg – neu aufgelegt worden.
Mit den TORV-Verträgen unterstützt das Land die Einrichtungen in diesem Jahr mit 42 Millionen Euro, 2024 mit 43 Millionen Euro, 2025 mit 44 Millionen Euro sowie 2026 mit 45 Millionen Euro. Über vier Jahre sind das insgesamt 174 Millionen Euro. Auf diese Weise wird die langfristige Sicherung der Theater- und Orchesterlandschaft, insbesondere nach Corona-bedingten Schließungen und aktuellen Herausforderungen aufgrund steigender Energiekosten, gewährleistet. Das bestehende Kulturangebot wird stabilisiert und kann im gegenwärtigen Umfang aufrechterhalten werden.