Murmelburg, Alice Bahra, um 1983

Klinkerstein; ca. 150cm (H), 150cm (B), 150cm (T)

Steine türmen sich zu scheinbar unüberwindbaren Massen auf. Vor- und zurückspringende Wände verschachteln sich zu undurchdringlichen Körpern. Doch manchmal gewährt die an eine mittelalterliche Burg erinnernde Formation Einblicke und gibt interessante Details preis.

An der Außenseite windet sich ein Laufgang von der Spitze bis zum Fuß der Formation entlang. Mal ist er sichtbar, mal verschwindet er in den Tiefen des Gemäuers. Farbig markierte Ecken verraten die Laufbahn für Murmeln. Neugierige Kinder können solch runde Wunderdinge aus Glas in die oben liegende Öffnung geben. Ein in die Wand geritzter "Anfang" mit Pfeil weist auch jenen den Weg, die des Lesens noch nicht mächtig sind. Sogleich kann der Spaß beginnen. Die Murmel nimmt ihren Weg entlang der vorgeschriebenen Bahn und die zuschauenden Kinder können ihrem Lauf aufgeregt folgen. Aber auch an den Seiten können Findige ihre Murmeln in den Kreislauf des Berghinabrollens eingeben, um das Wettmurmeln anzuheizen. Entlang mehrerer ausgeformter Bahnen und bisweilen durch Löcher plumpsend, bahnen sich die Kugeln ihren Weg, bis sie am Fuße der Murmelburg angekommen sind und polternd auf den Boden fallen.  

Alice Bahra (*1945) schuf die Murmelburg als Spielgerät für das Wohngebiet Waldstadt bereits 1984. Im Zuge der Erneuerung der Wege und Spielplätze wurde die Murmelburg im Jahr 2005 renoviert und in den kleinen Waldpark an der Bibliothek integriert. Umgeben von Bäumen und begleitet von zahlreichen Spielgeräten, fügt sich die Murmelburg zusammen mit Tierplastiken von Horst Misch gut in das System aus neuen Wegen und Brücken, Grün-, Erholungs- und Spielbereichen ein. Die verschiedenen erdigen und gelben Töne der Klinker strukturieren nicht nur die Massen der Murmelburg, sondern sie passen sich auch gut in das natürliche frühlingshafte Grün oder herbstliche Braungelb der bewaldeten Umgebung ein.

Adresse

Murmelburg
Am Moosfenn
14478 Potsdam
Deutschland