Moment mal! #48 - Kulturarbeit vernetzt

Good Mori & Broken Frames Syndikates - die Intersonanzen zu Gast an der Städtischen Musikschule Potsdam
In dieser Collage sieht man zwei Koreanerinnen. Eine steht im Vordergrund mit einem Fächer, die andere steht an einem Flügel. Der abstrakt erscheinende Hintergrund ist die Vergrößerung eines koreanischen Saiteninstrumentes.
© C.Hillmann

Intersonanzen...

Im Kammermusiksaal der Städtischen Musikschule probt das Ensemble Good Mori aus Korea. Wir sehen das Ensemble mit zwei koreanischen Saiteninstrumenten, Flügel und Gesang in Aktion.
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...dieses kreative Festival der NEUEN Musik Potsdamer Komponistinen und Komponisten findet jährlich statt. Traditionell gibt es eine enge Verbindung zur Städtischen Musikschule - viele Werke unter anderem des verstorbenen Gisbert Näther wurden von oder mit Musikschülerinnen und -schülern einstudiert und uraufgeführt.

Im Kammermusiksaal der Städtischen Musikschule probt das Ensemble Good Mori aus Korea. Wir sehen das Ensemble über die Köpfe von 10 Zuhörer*innen hinweg.
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Auch in den Vorbereitungen und der Probearbeit unterstützt die Städtische Musikschule mit ihren Möglichkeiten und macht diese Menschen mit Lust auf Neues und Ungewohntes zugänglich. Mit dem "Broken Frames Syndikates" (Offenbach a.M.) und dem Literaten und Fontane-Preisträger Matthias Nawrath, sowie dem Koreanischen Ensemble GOOD MORI kamen wunderbare und eigenständige "Klangkörper" in die Städtische Musikschule Potsdam am Standort CAMPUS AM STERN. 

"Nichts ist schöner als ein vielfältig klingendes Haus und ich bin froh, dass nicht nur großartige Akteure des Festivals den Weg in unser Haus gefunden haben sondern auch einige Interessierte den Proben zuhören konnten", freut sich Christoph Hillmann, Leiter des Standortes.

Die koreanischen Saiteninstrumente erlauben durch ihre Bauweise vollkommen andere Beeinflussungen von Tonhöhe und Klangfarbe - besonders durch die intensive Möglichkeit, Veränderung der Spannung von Saiten der Instrumente und eines verwendeten Bogens herbeizuführen. 

Eine koreanische Frau erklärt die Spielweise ihres Saiteninstrumentes. Ein Komponist schaut neugierig
© C.Hillmann

Sehr eindrucksvoll war die teilweise gesprochene und gesungene Komposition "Schmiedsori" von Fabian Blum. Hier wollten zuhörende Schülerinnen gerne wissen, wovon der Text handelt. Die Antwort war im Titel der Komposition enthalten: Der "Schmiedsori" ist eine zeitgenössische Adaption des "Groffschmidt" - der im gleichnamigen deutschen Volkslied von 1843 bis immer wieder von Stars wie Hannes Wader besungen wird.

Der Text dieses Liedes wurde für die Adaption in die koreanische Sprache übersetzt und wo nötig kulturell variiert.

Sowohl der "klassische" koreanische Gesang, als auch Sprache verwenden ganz andere Obertöne, die die Komponisten der neuen Musik in andere Kontexte setzen. So hallen raffinierte und schöne Töne im Kammermusiksaal des Standort Galileistraße nach.

3 Musiker*innen proben intensiv - im Hintergrund setzte ein Sprecher mit Mikrofon.
© C.Hillmann

Raffiniert war auch das feine Spiel und Gesang um die Texte von Matthias Nawrath. Diese Verbindung aus zeitgenössischer Musik mit einer Lesung wurde auf dem Festival Intersonanzen ebenfalls uraufgeführt. Zwei Eindrücke aus dem intensiven Probenachmittag zeigen die kreative Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Material.

Das Quintett Broken Frames Syndikates probt mit Gesang und klassischen Musikinstrumenten in einem Überraum der Musikschule
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