
31. Juli 2016
Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,
es ist kein Geheimnis, unsere Landeshauptstadt entwickelt sich mit großer Dynamik. Wir sind attraktiv, immer mehr Familien siedeln sich bei uns an. Sie fühlen sich hier wohl. Und sie benötigen wie alle Potsdamer Familien gute Schulen und auch gute Kitas und Horte, damit ihre Kinder sich optimal entwickeln können. Und das wollen wir ihnen auch ermöglichen. Denn das ist unser Anspruch als die mit Abstand kinderfreundlichste Stadt in Ostdeutschland und familienfreundlichste Stadt Deutschlands.
Unsere Kindertagesbetreuungseinrichtungen unterstützen und begleiten in guter bis sehr guter Qualität Kinder und Familien. Das bestätigen Kinder und Eltern uns immer wieder. Unsere 120 Kitas haben vielfältige pädagogische Angebote. Denn jedes Kind ist anders, jedes Kind hat andere Bedürfnisse. Die Träger der Kitas in der Landeshauptstadt haben sich darauf eingestellt und machen zum Teil sehr unterschiedliche Angebote. Wichtig ist für uns aber auch, dass fast jedes Kind zwischen drei und sechs Jahren in einer Einrichtung betreut werden kann. 98 Prozent der Kinder im Alter zwischen drei Jahren und dem Eintritt in die Grundschule und 65 Prozent der Krippenkinder besuchen täglich eine der Einrichtungen.
Allein die Plätze für Kinder im Krippenalter sind seit 2006 um rund 52 Prozent gestiegen. Das heißt die Zahlen stiegen von damals 1 812 auf aktuell 3 485 Plätze für diese Altersgruppe. Damit sind wir bundesweit ganz vorne. Dafür arbeiten alle Beteiligten hart und werden das auch in den kommenden Jahren tun.
Und das kommt nicht von ungefähr. In den vergangenen zehn Jahren wurden Kita-Plätze in allen Altersbereichen bis zum Ende des Grundschulalters in der Landeshauptstadt Potsdam kontinuierlich ausgebaut und etwa 7 000 zusätzliche Plätze geschaffen. Für die kommenden vier Jahre wurde bereits die Schaffung von 1 600 zusätzlichen Plätzen durch freie Träger für die Erfüllung der Rechtsansprüche in die Wege geleitet. Wir prüfen aktuell noch weitere zusätzliche Projekte, um auf unvorhersehbare Bedarfe noch besser reagieren zu können. Denn der Zuzug von Familien war gerade in den vergangenen Monaten so stark und so deutlich oberhalb der Prognosen, dass im Frühjahr unser gemeinsam mit den freien Trägern bereitgestellter Puffer von 500 Plätzen aufgebraucht war. Diesen Puffer hatten wir für solche Fälle, also nicht vorhersehbare Erfordernisse oder auch für Ausfälle bei Plätzen in bestehenden Kitas aufgrund von Sanierungen bereitgestellt. Diese Situation hat uns bewusst gemacht, dass wir für die kommende Planung alle möglichen Faktoren genauer anschauen müssen, um noch passgenauer Plätze vorhalten zu können.
Nachdem im Jahr 2012 mit dem Kita-Suchportal für Eltern und Pädagogen sehr vielfältige Informationen, wie etwa freie Plätze und Konzepte gebündelt zur Verfügung gestellt werden konnten, haben wir uns nun mit den freien Trägern und auch auf Signale von Eltern hin für einen nächsten Schritt entschieden. In absehbarer Zeit soll es in Potsdam auch möglich sein, jedes Kind online für einen Kita-Platz anzumelden. Damit wird zwar nicht die Besichtigung der Kita ersetzt. Doch der Anmeldeprozess, auch wenn sich Eltern in mehreren Einrichtungen anmelden und auf die Vergabe des Platzes warten, wird bedeutend leichter. Das Modell nennt sich „Kita-Navigator“ und befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase. Der Navigator wird voraussichtlich in eineinhalb bis zwei Jahren an den Start gehen.
Und auch bei den schon bestehenden Kitas passiert einiges, um die Betreuung der Jüngsten optimal zu gewährleisten. Am vergangenen Dienstag konnte ich mich persönlich vom Fortschritt der Arbeiten in der Kita Froschkönig, direkt an der Neustädter Havelbucht gelegen, überzeugen. Es ist beeindruckend, was man alles aus den alten Typen-Kitas herausholen kann, um den Kindern eine zeitgemäße Betreuung zu ermöglichen. Während hier noch bis 2018 saniert wird, ist die Kita Sportakus in der Gartenstadt schon fertig. An diese Kita, die früher Märchenland hieß und die zu den letzten noch in der DDR gebauten Kitas zählt, kann ich mich aus meiner Zeit als Jugendamtsleiter noch bestens erinnern. Frisch saniert und für den Schwerpunkt Bewegung und Sport optimiert erscheinen die 2,7 Millionen Euro, die der Kommunale Immobilien Service hier investiert hat, sehr gut angelegt.
Und der KIS gibt in den kommenden Jahren richtig Gas im Kita- und Hortbereich. Denn von 2017 bis 2019 investiert er 20 Millionen Euro in die Kitainfrastruktur - eine Riesensumme. Und ein weiterer Mosaikstein für eine kinder- und familienfreundliche Landeshauptstadt, Denn baulich optimierte Kitabedingungen, eine bessere Navigation, eine gute Kitaplatzplanung verbunden mit einer weiterhin guten Zusammenarbeit zwischen Landeshauptstadt und Trägern werden auch in Zukunft gewährleisten, dass Kinder sich in Potsdam hervorragend entwickeln können.
Ihr
Jann Jakobs