Kolumne der Woche: Potsdam wird IT- und Innovationszentrum

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

3. Juni 2018

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

zugegeben: Auch ich habe mir Gedanken gemacht, ob wir noch einen Investor für das brachliegende Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) am Hauptbahnhof finden, um auf mehr als 10.000 Quadratmetern eine geeignete Nutzung zu entwickeln. Doch das lange Warten hat sich gelohnt. Unser Durchhalten mit dem Blick auf die notwendige gewerbliche Entwicklung war richtig. Bereits im Januar konnte ich öffentlich die Käufer der so genannten „Neuen RAW“-Halle, den Investor Trockland, vorstellen und nun gibt es die ersten konkreten Pläne und Bilder zum dem Vorhaben. Die Bauvoranfrage für das Objekt ist gestellt und sehr schnell wird der Bauantrag folgen. 2021 soll alles fertig sein.

Das Projekt besteht aus einer Kombination eines „Creative Village“ - das ist die alte Halle selber mit einem Marktplatz, Cafes, Büros, kleinen Nahversorgern - und dem „Innovation Lab“, einem zusätzlichen Neubau voller Büros und Labore. Die Halle wird denkmalgerecht saniert und behält ihr wundervolles Glasdach. Der Neubau wirkt modern und elegant wie eine Klammer zu der alten Halle.

Mit der gelungenen Verbindung von alter und moderner Architektur bekommen wir nicht nur ein neues städtebauliches Highlight, sondern auch ein weiteres Ausrufezeichen und einen Beweis für die Bedeutung unseres IT-Standortes Potsdam. IT-Unternehmen, junge Unternehmensgründungen und die IT-Szene Potsdams werden auf dann fast 30.000 Quadratmetern ein neues Zuhause bekommen.

Nach der deutlichen Erweiterung des Hasso-Plattner-Institutes und der Auszeichnung Potsdams durch das Bundeswirtschaftsministerium als einer von zwölf deutschlandweiten digitalen Kompetenzstandorte und „MediaTech Hub Potsdam“ ist dies nun der dritte Paukenschlag in dichter Folge. Ich bin mit dieser Entwicklung sehr zufrieden.

Es widerlegt auch die öffentliche Bewertung und Berichterstattung der vergangenen Woche. Die IHK Potsdam war es, die eine Prognos-Studie zur Informations- und Kommunikations-Technologie-Wirtschaft (IKT) in ihrem Kammerbezirk (Westbrandenburg und Potsdam) veröffentlichte. Darin heißt es, die Digitalwirtschaft müsse sichtbarer werden und die Landeshauptstadt nachbessern. Wir sind mittendrin und erfüllen diese Aufgabe längst! Potsdam, so heißt es in der Studie weiter, sei zwar der IKT-Hotspot in der Region und liege beim Angebot der Ausbildungsplätze und im Gründungsgeschehen über dem Bundesdurchschnitt. Aber: Der IKT-Standort gehe in der Strahlkraft Berlins unter und „bei Potsdam im Speziellen sind es Assoziationen, die mit Schlössern sowie Film und Medien in Verbindung gebracht werden“.

Um es klar zusagen: An diesen Assoziationen soll sich auch nichts ändern! Aber selbstverständlich werden wir den IT-Standort Potsdam weiter stärken, ausbauen und national und international bewerben. Parallel zur Erarbeitung der Studie durch die IHK Potsdam haben wir als Landeshauptstadt mit den Investoren begonnen, ein weiteres Kapitel in Sachen „Digital Hub Potsdam“ zu schreiben und umzusetzen. Ich freue mich darauf, Ihnen in Kürze mehr zur erfolgreichen Entwicklung unserer Landhauptstadt als innovativer und moderner IT-Standort zu berichten. Denn Schritt für Schritt gehen wir erfolgreich in die digitale Zukunft.


Ihr
Jann Jakobs