Kolumne der Woche: Potsdam macht Schule

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

Potsdam macht Schule. Der Slogan begleitet uns seit einigen Jahren in der Landeshauptstadt, denn der Ausbau der Bildungsinfrastruktur ist ein zentrales Thema in einer wachsenden Stadt. Einen dreistelligen Millionenbetrag haben wir in den vergangenen Jahren in den Aus- und Neubau von Schulen investiert und weitere Millionen werden folgen. Denn der Neubau einer Grundschule kostet etwa 15 bis 20 Millionen Euro kostet – allein im neuen Stadtteil Krampnitz sollen drei Schulen errichtet werden. Dabei bauen wir nicht nur Schulhäuser, sondern neue Lern- und Lebensorte.

In dieser Woche haben die Stadtverordneten im Hauptausschuss zahlreiche Entscheidungen für neue Schulstandorte in der Landeshauptstadt getroffen. Innenstadtflächen für den Neubau der Bildungseinrichtungen sind rar und um Pendelverkehre einzudämmen, sollen die Schulen auch in den Randbereichen entstehen. So wird in der Waldstadt II ein neuer Bildungscampus entstehen. Dort werden nun Einrichtungen für Krippenkinder bis hin für Abiturienten geplant und gebaut, dazu Sportflächen für den Stadtteil und die Potsdamer Vereine. Genutzt wird ein heutiges Kiefernwaldgebiet zwischen der Waldstadt II und dem Bahndamm. Wir erweitern damit das Wohngebiet Waldstadt II um eine Sport- und Bildungsinfrastruktur der modernsten Art, mit grünen Inseln wie sie die Waldstadt auch heute noch auszeichnen.

Aber nicht nur im Süden, auch in anderen Stadtteilen - vor allem in den nördlichen - wird in den kommenden Jahren viel entstehen, weil alle Kinder und Jugendlichen die gleichen Bildungschancen haben sollen. So werden im Bornstedter Feld und Bornim derzeit zwei neue Grundschulgebäude errichtet und anschließend entsteht eine neue weiterführende Schule. Auch in Krampnitz, wo auf dem früheren Militärareal in einem Jahrzehnt womöglich bis zu 10.000 Menschen leben, werden wir die notwendige Bildungsinfrastruktur schaffen. Mit den Schulen derzeit im Bau werden wir in den kommenden knapp 20 Jahren etwa ein Dutzend neue Bildungseinrichtungen in allen Sozialräumen in der Landeshauptstadt errichten.

Bei Schule alleine soll es dabei nicht bleiben. Die neueste Kleinräumige Bevölkerungsprognose der Stadt hat uns wieder gezeigt, dass wir beim Neubau von Schulgebäuden langfristiger denken müssen. Denn etwa aller 35 Jahre verändert sich die Bevölkerungsstruktur in einem Stadtteil so stark, so dass dann womöglich nicht mehr die einst gebauten drei sondern nur noch zwei Schulen benötigt werden. Dafür sind die Menschen im Stadtteil älter geworden und es gibt andere Bedarfe als Schulen, die gedeckt werden müssen. Die Gebäude, die wir heute errichten, werden aber mit einer Lebensdauer von mehr als 50 Jahren errichtet. Also deutlich länger als sie womöglich in ihrer Funktion benötigt werden. Auf diese Entwicklung wollen wir uns besser vorbereiten und die Gebäude trotz der Vorgaben des Landes, das sehr genau vorschreibt mit welchen Flächen eine Schule zu bauen ist, so errichten, dass sie später flexibler nutzbar sind.

Ich kann mir auch vorstellen, dass ein Haus wie die Stadtteilschule Drewitz als Vorbild für Neubauten dient. Ein Schulgebäude mit zusätzlichen Funktionen für den Stadtteil, das den ganzen Tag in unterschiedlichsten Formen genutzt wird. Das kostet zwar in einem ersten Schritt etwas mehr Geld, allerdings beinhaltet es weitere Angebote für den Stadtteil, die sonst in anderen Gebäuden untergebracht werden müssten – und das ist bekanntlich auch nicht kostenlos… Insofern wäre es schön, wenn wir multifunktionale Nutzungen hinbekommen. Vielleicht sogar, dass die Sportanlagen von Schulen am Nachmittag künftig nicht abgeschlossen sind, sondern von den Nachbarn genutzt werden können. Was allerdings nur funktioniert, wenn sie als Sportflächen genutzt werden und nicht als öffentliche Festplätze.

Die Stadt investiert in die Bildung junger Menschen. Wir gestalten das Wachstum. Und ich bin mir sicher, dass Potsdam auch künftig Schule macht.

Ihr Jann Jakobs