Kolumne der Woche: Potsdam knackt 2027 die 200.000er-Marke

Oberbürgermeister Jann Jakobs
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Oberbürgermeister Jann Jakobs

14. Januar 2018

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

unsere neue Bevölkerungsprognose bringt es an den Tag: Die Landeshauptstadt wächst noch dynamischer als bisher gedacht. Von heute rund 175.000 Einwohnerinnen und Einwohnern wird Potsdam in nicht einmal zehn Jahren die Marke von 200.000 Einwohnern überschreiten. Bis zum Jahr 2035 wachsen wir auf 220.100 Bürgerinnen und Bürgern – 22.000 mehr als noch in der Bevölkerungsprognose von 2015 berechnet. Das liegt einerseits an den Flüchtlingsbewegungen 2015 und 2016, aber auch an Zuzügen aus Berlin, anderen Bundesländern und dem Ausland (ohne geflüchtete Personen).

Das ist zunächst einmal eine tolle Sache. Zeigt es doch erneut, wie attraktiv unsere Stadt ist. Diese Entwicklung stellt uns jedoch weiterhin vor Herausforderungen. Deshalb gilt es nun, die Zahlen für unsere Arbeit zu übersetzen und in die Fachplanungen der nächsten Jahre für die Themen Wohnen, Verkehr, Kita und Schule zu integrieren. So ganz überraschend kommt es ja nicht. Deshalb haben die Fachplaner diese Entwicklung für den Haushalt 2018/19 bereits berücksichtigt. Jetzt kommt es aber auch darauf an, die langen Linien zu beachten und die notwendigen Schlüsse zu ziehen.

Die Prognose ist übrigens eine Neuberechnung mit aktuellen Daten aus allen Fachbereichen des Rathauses, um so genau wie möglich zu sein. Wir werden diese Zahlen stetig aktualisieren. Sie zeigt eine insgesamt sehr dynamische Entwicklung. Darüber hinaus werden leicht steigende Geburtenraten und eine leicht höhere Lebenserwartung für die nächsten Jahre angenommen. Allerdings können auch die steigenden Geburtenzahlen die Zahl der Sterbefälle mittel- und langfristig nicht ausgleichen.

Die neuen Prognoseergebnisse zeigen zudem, dass es zu einer relativ großen Wanderungsbewegung der Bevölkerung innerhalb der Stadt kommen wird, die durch den Neubau von Wohnungen und durch die Alterung der Bevölkerung ausgelöst wird. Der aktuelle Planungsstand mit Neubauten für 34.000 Personen ist ebenfalls in die Prognoseannahmen eingeflossen. Und die Neubauquartiere sind vor allem bei den Personen, die von außen in die Stadt ziehen, sehr beliebt. So werden neu errichtete Einfamilienhäuser zu 46 Prozent und Mehrfamilienhäuser zu 58 Prozent durch außerstädtische Zuzüge gefüllt.

All dies zeigt, wir werden eine junge, lebendige Landeshauptstadt bleiben. Und wir wissen, was es an Investitionen bedeutet, diese Entwicklung zu begleiten. Das tun die Geschäfts- und Fachbereiche im Rathaus mit Engagement und Sachverstand.

Ihr

Jann Jakobs