Kolumne der Woche: In Krampnitz entsteht ab 2018 ein neuer Stadtteil

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

2. April 2017

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

der Stillstand auf dem ehemaligen Kasernengelände in Krampnitz hat nun ein Ende. Nach jahrelangen Verhandlungen ist uns in dieser Woche der Durchbruch gelungen: Alle Rechtsstreitigkeiten mit vermeintlichen Eigentümern sind beigelegt. Und es wurde ein finanzstarker und in Denkmalsfragen erfahrener Investor gefunden, um so schnell wie möglich loslegen zu können. Damit wird die letzte große zusammenhängende Konversionsfläche in Potsdam endlich für zivile Ziele genutzt: den Wohnungsbau.

In den nächsten zehn Jahren kann somit in Krampnitz ein attraktives Wohnquartier auf 140 Hektar für insgesamt mindestens 4000 Menschen entstehen. Das sind etwa 280 Fußballfelder. Der Entwicklungsbereich liegt sowohl im Herzen des Kulturlandes Brandenburg mit Angeboten für Freizeit und Erholung und bietet zugleich eine direkte Nähe zum Zentrum der Landeshauptstadt. Moderne Wohnungsbauten sollen den denkmalgeschützten Bestand zu einem lebendigen Ensemble aus Alt und Neu ergänzen. Der Standort garantiert damit beste Bedingungen für junge Familien mit Kindern, Mehr Generationen-Wohnen und Leben im Alter.

Ich bin über die Lösung erleichtert und froh gestimmt. Denn in Krampnitz schaffen wir einen neuen Stadtteil, in dem künftig ausreichend Wohnraum bereitsteht, um dem rasantem Wachstum Herr zu werden. Ein städtebaulicher Wettbewerb soll noch in diesem Jahr untersuchen, inwieweit wir über die bisherigen Planungen hinaus zusätzliche Wohnungsneubaupotentiale realisieren können. Da ein durchschnittlicher Mietpreis von 8,50 Euro mit dem Investor, der Deutsche Wohnen AG, vereinbart wurde, können wir dort künftig auch bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen.

Dafür ist in den vergangenen Monaten aufgrund der juristisch äußerst schwierigen Eigentumsfragen mit Hochdruck gearbeitet worden – in Gesprächen mit dem Land und der Deutsche Wohnen AG. Ich freue mich sehr, dass wir mit der nunmehr gefundenen Einigung einen Weg für die Rettung der denkmalgeschützten Gebäude gefunden haben und nun auch auf dem Kasernengelände selbst beginnen können.

Die Einigung sieht insgesamt wie folgt aus: Die Deutsche Wohnen hat für die vermeintlichen Vorbesitzer der TG Potsdam die Verhandlungen geführt und abgeschlossen. Alle Kaufverträge werden rückabgewickelt. Das Land übertragt alle Flächen an die Landeshauptstadt Potsdam, die wiederum 25 Hektar an die Deutsche Wohnen veräußert.

Nun gilt es, gemeinsam mit der Energie und Wasser Potsdam möglichst schnell die Erschließung des Geländes sicherzustellen und die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Deutsche Wohnen zügig mit der Sanierung der Kasernengebäude starten kann. Und wir werden unsererseits alle Vorbereitungen treffen, die notwendige Infrastruktur einzurichten, das heißt zum Beispiel: den Bau von Kitas und einer Schule sowie die Weiterführung der Straßenbahn vom Jungfernsee bis nach Krampnitz. Dafür sind jetzt die entscheidenden Weichenstellungen erfolgt.

Ihr

Jann Jakobs