Kolumne der Woche: Integration intensivieren, Kräfte bündeln

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

17. April 2016

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

die Landeshauptstadt hat im vergangenen Jahr 1494 geflüchtete Menschen aufgenommen. In diesem Jahr sind es bis jetzt 269 Männer, Frauen und Kinder aus ganz unterschiedlichen Krisenherden der Welt. Niemand weiß, wie sich die Situation in diesem Jahr entwickelt. Wir gehen aber zunächst einmal davon aus, dass noch einmal genauso viele Menschen in Potsdam Zuflucht suchen werden. Wir sind darauf eingestellt. Wir sind vorbereitet. Wir haben inzwischen ausreichend Unterkünfte parat, die wir im Notfall schnell belegen können.

Da die Unterbringung in unterschiedliche Wohnformen nun also gut bewältigt werden kann, steht die Integration als neue, große Herausforderung im Vordergrund unseres Handelns: durch Versorgung mit Sprach- und Bildungsangeboten, Integration in den Arbeitsmarkt und gesellschaftliche Teilhabe. Ich habe daher zusammen mit unserer Sozialbeigeordneten Elona Müller-Preinesberger für den kommenden Donnerstag zu einer ganztägigen Fachtagung eingeladen. Sie steht unter dem Motto: „Integration von Geflüchteten in der Landeshauptstadt Potsdam – Welchen Beitrag kann die Stadtverwaltung für eine zügige und optimierte Integration von Flüchtlingen leisten?“

Ziel der Veranstaltung wird es sein, eine Transparenz herzustellen zwischen bestehenden Angeboten und deren Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern, um so alle vorhandenen Ressourcen besser bündeln zu können. Es geht nicht mehr um die Bedarfe wie Häuser oder Unterkünfte, sondern darum, wie wir die Prozesse noch besser zusammenführen und alle engagierten Menschen an einen Tisch bringen. In konkreten Fallkonstruktionen sind Workshops geplant zu den Themenblöcken Wohnen, Bildung, Arbeit und Zivilgesellschaft. Eine der wesentlichen Fragen wird sein: Welche Schritte sind nötig, damit wir die Familien oder Einzelpersonen in fünf Jahren in unsere Gesellschaft integriert haben?

Wir haben in Potsdam eine recht komfortable Situation. Geflüchtete Menschen treffen auf eine weltoffene, tolerante Stadtgesellschaft. Auf diese Willkommenskultur bin ich stolz und möchte die Gelegenheit nutzen, mich noch einmal für das großartige Engagement der vielen Potsdamerinnen und Potsdamer bedanken. Die Hilfsbereitschaft und Offenheit von Ihnen ist herausragend!

Nutzen wir nun die Möglichkeit, den nächsten Schritt zu tun, um auch die weiteren Integrationsprozesse zu optimieren. Dabei wird es jetzt darauf ankommen, die Arbeit innerhalt der Stadtverwaltung und mit den Trägern der Flüchtlingsarbeit weiter zu vernetzen. Ich freue mich auf die Impulse, die von der Fachtagung ausgehen werden und baue auch in Zukunft weiter auf Ihre Hilfe und Unterstützung.

Ihr

Jann Jakobs