
21. August 2016
Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,
an diesem Wochenende ist der Terminkalender der Landeshauptstadt wieder einmal proppevoll: Schlössernacht, Konzerte in der Schiffbauergasse, DFB-Pokalspiel des SV Babelsberg 03 gegen Erstbundesligist SC Freiburg, und dann ist der Sommer auch Höhepunkt der Tourismussaison. Potsdam platzt aus allen Nähten. Das ist toll und stimmt mich mit einigem Stolz.
Wir haben offenbar als wachsende Stadt an Attraktivität nichts eingebüßt. Im Gegenteil: Die Landeshauptstadt gewinnt weiter an positiver Aufmerksamkeit. Es werden Wohnungen gebaut, Kita- und Schulplätze geschaffen. Die Verkehrssituation wird verbessert. Es entstehen Arbeitsplätze. Wir haben eine hohe Lebensqualität. Und dazu gehört auch, dass wir eine Stadt der Toleranz sind.
Darauf hinzuweisen, ist dringend notwendig. Denn die neu gegründete fremden- und islamfeindliche Gruppe „Freie Patrioten Potsdam“ möchte am Samstag mitten in Potsdam aufmarschieren. Sie will somit das fortsetzen, was die Pogida-Demonstrationen bis vor kurzem schon erfolglos versucht hatten: mit rechten Parolen die Stadt zu erschüttern. Dagegen werden wir mit einer Kundgebung des Bündnisses „Potsdam! bekennt Farbe“ ein deutliches Zeichen der Mitmenschlichkeit und Toleranz setzen. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben in Potsdam nichts zu suchen!
Die Landeshauptstadt ist eine bunte, vielfältige und tolerante Stadt. Das wollen wir mit unserer Kundgebung am Brandenburger Tor noch einmal nachdrücklich unterstreichen. Alle Menschen, Einheimische wie Zugewanderte und Flüchtlinge sind hier herzlich willkommen. Längst ist das Zusammenleben verschiedenster Kulturen und Religionen in Potsdam Realität. In dieser Hinsicht haben wir eine lange Tradition der Toleranz, die ich an dieser Stelle schon oft geschildert habe. So soll es bleiben.
Wir wollen uns die gute Grundstimmung in Potsdam durch rechte Parolen von außen nicht kaputtmachen lassen. Sondern wir wollen mit friedvollen Mitteln klar machen, dass diese Stadt aus gutem Grund ihre bunten, menschlichen und fremdenfreundlichen Positionen fortsetzt. Ich rufe daher alle Potsdamerinnen und Potsdamer auf am Samstag mitzudemonstrieren. Es ist damit zu rechnen, dass die Rechten in den nächsten Wochen und Monaten noch einmal wiederkommen wollen. Wir sollten zeigen, dass wir diesen Mummenschanz in unserer Stadt nicht brauchen.
Ihr
Jann Jakobs