Vor einer Allgäuer Bilderbuchkulisse mit schneebedeckten Bergen, grünen Almhängen und butterblumengelben Tälern trafen sich zum siebten Mal etwa 50 Vertreter*innen der 22 Kommunen, Landkreise und Regionen, die 2016 mit dem Masterplan-Klimaschutz-Prozess begonnen haben. Das erste der zwei jährlichen Treffen fand vom 6. bis 8. Mai in der südlichsten Ecke Deutschlands, in der Kreisstadt Sonthofen statt, in der die Geschicke des Masterplan-Landkreises Oberallgäu durch die beiden Klimaschutzmanager gelenkt werden.
In Sonthofen stand das Thema Treibhausgas-Emissionen im Mittelpunkt. Wie sind diese zu messen, wie sollte das Monitoring erfolgen und wie sehen ganz konkrete Maßnahmen zur (messbaren) Reduktion von CO2 bzw. aller Treibhausgase aus?
Für das langfristige, tiefgreifende Monitoring und Controlling müssen für den Masterplan-Prozess Instrumente und Strukturen neu erarbeitet werden, denn dazu gibt es auch bei den anderen Masterplan-Kommunen noch keine Varianten, die als Vorbild dienen könnten.
Als „harte“ Maßnahmen, die schnelle, messbare Reduktionserfolge versprechen, wurden dazu beispielsweise die Umstellung auf LED-Beleuchtung, die Anschaffung von Elektro-Autos oder auch Gebäudesanierungsvorhaben genannt. Für die Koordinierungsstelle Klimaschutz in Potsdam steht weiterhin der beschlossene 1. Aktionsplan zur Umsetzung des Masterplans Klimaschutz (mit Erläuterungsbericht) im Vordergrund des Handelns, der in erster Linie eine große Anzahl von „weichen“ Maßnahmen enthält. Als konkrete „harte“ Maßnahme werden bspw. auch für die Stadtverwaltung neun neue Elektro-Autos angeschafft.
Das nächste Vernetzungstreffen ist für November/Dezember geplant – wo, ist noch offen. Vorherige Zusammenkünfte wurden u.a. bereits in Gießen, Mainz, Braunschweig, Greifswald und 2017 auch in Potsdam organisiert. Die fachliche Ausrichtung und inhaltliche Arbeit dieser Treffen wurde bislang durch das ifeu-Institut aus Heidelberg festgelegt und organisiert. Die nächste Zusammenkunft wird dann auch schon die letzte dieser Art sein, bevor es ein Abschlusstreffen im ersten Halbjahr 2020 geben wird. Im Juni 2020 endet die Förderung der Masterplanklimaschutzmanager*innen durch das Bundesumweltministerium (BMU).
Zum Hintergrund:
Die 22 Kommunen, Landkreise und Regionen, die in der zweiten Runde am Prozess zum Masterplan 100% Klimaschutz teilnehmen, erhalten im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums im Zeitraum 2016 bis 2020 Fördermittel zur Erarbeitung und Umsetzung dieses Gutachtens. Dies wird durch eine*n Masterplan-Manager*in begleitet. Die erste Gruppe der Masterplan-Kommunen erhielt diese Förderung von 2012 bis 2016. Die Klimaschutzziele der Masterplan-Kommunen sind besonders ehrgeizig: Bis 2050 soll der Ausstoß an Treibhausgasen um 95% gesenkt und der Energieverbrauch halbiert werden (Bezugsjahr 2010).