Großer Krake (Kinderrutsche), Johannes Bürger, Anfang 1980er Jahre

Schwer und träge lässt sich der Große Krake in dem Wasserbassin nieder. Suchend glotzen seine hervortretenden Augen in den Himmel. Im Sommer tritt Wasser aus den Öffnungen zwischen den Augen hervor und plätschert gemächlich über die Edelstahlstufen in das ebenerdige Becken. Darin könnten Kinder eine Abkühlung an heißen Sommertagen finden, wenn es denn gestattet wäre, aber ein Hinweisschild am Beckenrand untersagt dies. Eltern dürfen sich entspannt auf Bänken und unter dem Schutz von Bäumen niederlassen. Ihre wachsamen Augen blicken auf das gewaltige Krakentier, das keine Gefahr bedeutet, sondern den Anwohnern zur Augenfreude dienen soll. Die acht großen, ausladenden, aber seichten Schwünge imitieren die Fangarme des Tieres – sie dienten einstmals als Rutsche. Auch lagerte der Große Krake artfremd auf einem Rondell aus Pflasterstein und Rasen, und anstelle der Wasserkaskaden befanden sich Stufen aus Werkstein zum Erklettern des Kraken – so, wie es das ursprüngliche Konzept des Kunsthandwerkers Johannes Bürger (*1945) vorsah. Im Zuge einer Modernisierung des Bereiches Magnus-Zeller-Platz in den Jahren 2003 bis 2004 wurde die Rutsche zu einem Wassergerät umgebaut. Wohl deshalb zeigt sich der Blick des Krakentieres noch immer teils verärgert über etwaige unerschrockene Gipfelstürme, doch zugleich weint es wohl besseren Zeiten nach.

In nächster Nähe zum Brunnen wurden im Zuge der Umgestaltung wellig geschliffene Granitsteine platziert. Ihre Oberflächen transportieren das Thema Wasser von der Brunnenanlage in die Umgebung. Ihre Formen laden ebenso zum Sitzen wie zum Verweilen ein, während der Passant - auf Straßenbahn oder Freunde wartend - , genüsslich die Zeit verstreichen lässt. Der neu gestaltete Magnus-Zeller-Platz im Wohngebiet Schlaatz bildet somit kein abgeschlossenes Areal mit einzeln, für sich wirkenden Kunstobjekten, er verweist auf eine symbolische Verbindung von Stadt- und Naturraum.