Die Herrschaftliche Gartengruft

Lenné-Plan Herrschaftl. Gartengruft
© Peter Joseph: Marquardt, Entwurf, 1823

Zur besseren Lesbarkeit wurde der Plan gedreht.
1 - Blaue Grotte
2 - Herrschaftliche Gartengruft
3 – Schloss

Die im Marquardter Kirchenbuch benannte Herrschaftliche Gartengruft bezeichnete die Begräbnisstätte der Familie von Bischoffwerder. Diese wurde 1803 für die Beisetzung von Hans Rudolph von Bischoff werder, einem General und Vertrautem des Königs Friedrich Wilhelm II., angelegt. Die Gruft und die Blaue Grotte sind zwei historische Punkte des Parks, die auf die Beschreibungen Theodor Fontanes in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ und auf den 1823 eigenhändig gezeichneten Parkplan Peter Joseph Lennés zurückgehen. Laut dem Marquardter Kirchenbuch gab es insgesamt fünf Beisetzungen:


1803 - Hans Rudolph von Bischoffwerder,
1820 - Hans Wiegand von Bischoffwerder (Enkel),
1832 – George von Bischoff werder (Enkel),
1833 - Wilhelmine Catherine von Bischoffwerder (Witwe),
1842 - Caroline Erdmuthe Christiane von Bischoffwerder (Tochter).


Bei der letzten Beisetzung 1842 von Caroline Erdmuthe Christiane von Bischoffwerder, einer Hof- und Staatsdame bei Friedrich Wilhelm III., war Friedrich Wilhelm IV. zugegen und ist mit hinabgestiegen in die Gruft. Er hat bei der Beisetzung die Worte gesprochen: „Hier begrabe ich meine zweite Mutter, sie hat mich genährt und erzogen“. Mit der Beisetzung Caroline Erdmuthe Christianes wurde die Gruft geschlossen. Umgrenzt war die Gruft von einem Rondell von Rosen und Efeu. Die genaue Lage der Herrschaftlichen Gartengruft wurde erst im Jahr 2021 von Dr. Wolfgang Grittner wiederentdeckt.