Wirtschaftsstandorte im Vergleich

Ostdeutsche Städte punkten mit Qualität

„Ostdeutschland als Standort für Direktinvestitionen: Ein Vergleich mit ausgewählten osteuropäischen Städten“ ist der Titel einer Studie, die zehn ostdeutsche Städte, darunter die Landeshauptstadt Potsdam, in Auftrag gegeben haben.

Vor dem Hintergrund des Wettbewerbs um internationale Investoren haben sich diese Städte zu einer gemeinsamen Standortoffensive für Ostdeutschland als Ganzes in Gestalt eines objektiven Vergleichs mit zehn ost- und zentraleuropäischen Städten entschieden.

Denn es sind nicht nur Unternehmen, die sich in einem globalen Wettbewerb behaupten und durchsetzen müssen, sondern auch Standorte, die sich um in- und ausländische Investitionen bemühen. Gerade in Zentral- und Osteuropa herrscht in Bezug auf Direktinvestitionen ein massiver Wettbewerb zwischen den Standorten. Für die betroffenen Städte, Regionen und Länder geht es dabei um zukunftsweisende Impulse und ganz besonders darum, Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen.

Auch für den Wirtschaftsstandort Potsdam wurden im internationalen Wettbewerb eine Reihe von Standortentscheidungen gesichert. Als Beispiele dafür anzuführen sind: Oracle, SNT, VW-Designcenter und Katjes. Diese Unternehmen haben in Potsdam rund 1.600 neue Arbeitsplätze geschaffen und gezeigt, dass Potsdam eine attraktive Adresse in Ostdeutschland für Direktinvestitionen ist.

Was diese Unternehmen verbindet, ist der Fokus auf höherwertige, also kapital- und wissensintensive Aktivitäten und höchste Ansprüche an die Rahmenbedingungen vor Ort und damit an die Standortqualität. Die Qualität der Infrastruktur, die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und die Nähe zu den Absatzmärkten sind solche qualitativen Faktoren.

Für viele Investitionsprojekte sind Kostenvorteile wie niedrige Löhne und Steuern nicht alles. Denn mitunter können solche Vorteile durch Nachteile bei der Infrastruktur, qualifiziertes Personal, Rechtssicherheit und den häufig unterschätzen Transaktionskosten schnell zunichte gemacht werden. Ein rein kostenfokussierter Ansatz bei der Gewinnung von Investitionen greift deshalb zu kurz.

Anhaltendes wirtschaftliches Wachstum ist vor allem mit höherwertigen Aktivitäten in der Produktion und im Dienstleistungssektor beziehungsweise in der Forschung und Entwicklung zu erreichen. Für Investitionen in diesen Bereichen sind qualitative Kriterien ausschlaggebend die im Rahmen dieser KPMG-Studie untersucht wurden.

Die Studie ist der gemeinsame Versuch der ostdeutschen Städte, ein realistischeres Bild über die Standortqualität ostdeutscher Ballungsräume zu vermitteln und die Unternehmen dafür zu sensibilisieren, bei ihren Standortentscheidungen weitergehende Kriterien einzubeziehen als „nur“ rein kostenfokussierte Betrachtungen anzustellen.

Im Ergebnis der Studie ist zu konstatieren: Der Standort Ostdeutschland mit seinen Ballungsräumen weist in der Gesamtbetrachtung deutliche Standortvorteile im Vergleich zu osteuropäischen Standorten auf.

Die Studie wurde im Oktober 2006 veröffentlicht.

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