Wirtschaftsmacht von nebenan

23.03.2014

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

vielleicht kennen Sie die Kampagne des Deutschen Handwerks, in der die Kammern und Innungen zu Recht darauf verweisen, dass das Handwerk die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ ist. Das gilt natürlich auch in der Landeshauptstadt Potsdam und es gilt in Kürze auch wieder für die Fritz-Zubeil-Straße, denn hier werden wir am Dienstag die Grundsteinlegung des Handwerker- und Gewerbehofs Babelsberg feiern. Es entstehen insgesamt 13 Werkhallen mit dazugehörigen Freiflächen zwischen 135 und 300 m². Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 3,4 Mio. Euro.

Voruntersuchungen erfolgten dazu durch den Träger der Entwicklungsmaßnahme, die Stadtkontor GmbH in enger Abstimmung mit den Bereichen Stadterneuerung  und Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung sowie der städtischen Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH. Projektträger ist die Landeshauptstadt Potsdam. Die Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH wird den Gewerbehof errichten und betreiben. Sie erweitert ihr Unternehmensportfolio damit um einen wichtigen Baustein.

Viele werden sagen: „was lange währt, wird endlich gut“ und ich kann dem nur zustimmen. Denn die frühesten Überlegungen zur Errichtung eines Gewerbehofes in der Landeshauptstadt Potsdam wurden schon vor fast genau 20 Jahren angestellt. Ein erstes Projekt war für das Industriegebiet Potsdam-Süd entwickelt. Ein zweites sollte im Bereich der Roten Kaserne entstehen. Für die Umsetzung beider Projekte fehlten damals jeweils die finanzielle Unterstützung, um für Unternehmen des produzierenden Gewerbes und Handwerks Gewerberäume zu bezahlbaren Konditionen anbieten zu können.

Erst mit der Umsetzung der Entwicklungsmaßnahme im Gewerbequartier Babelsberg ist es jetzt gelungen, die Idee eines Handwerker- und Gewerbehofes auch umzusetzen.  Warum ist das eigentlich so wichtig? Viele Handwerksbetriebe und kleine Unternehmen im produzierenden Gewerbe stehen seit der Bankenkrise 2008 vor besonders großen Herausforderungen. Sie sind wegen ihrer begrenzten Eigenkapitalausstattung und dem eingeschränkten Zugang zu den Kapitalmärkten in besonderer Weise auf spezifische Rahmenbedingungen angewiesen, die ihren Fortbestand sichern und Wachstum ermöglichen. Wir verzeichnen daher eine steigende Nachfrage von kleinen Handwerks- und Gewerbebetrieben nach Hallen- und Werkstattflächen, insbesondere zur Miete. Demgegenüber steht in unserer Stadt jedoch kein ausreichendes Angebot.

Mit der Errichtung und Betreibung eines Handwerker- und Gewerbehofes in Babelsberg wollen wir  jetzt die für Potsdam so wichtigen kleingewerblichen Strukturen unterstützen. Und wir wollen Handwerks- und Gewerbebetrieben attraktive, innenstadtnahe Gewerbeflächen zur Miete anbieten, Unternehmensgründern den Start in die berufliche Selbstständigkeit ermöglichen, Kundennähe sichern, Transportwege verkürzen sowie wohnortnah Arbeitsplätze schaffen und erhalten. Das sind einige Kernbotschaften, die mit der Realisierung dieses Vorhabens verbunden sind. Wichtig ist auch, dass die Mieten nachfragegerecht sein werden, dass eine Angebotslücke in Potsdam geschlossen und den künftigen Mietern Planungssicherheit geboten wird. Und das können wir leisten: Im 4. Quartal 2014 werden die Flächen für die künftigen Nutzer bezugsfertig sein. Und somit hat sie denn auch eine Zukunft in der Landeshauptstadt: die  „Wirtschaftsmacht von nebenan“!

Ihr

Jann Jakobs