Was ist der Hintergrund der Schließung?

Wie kam es zu der Schließung der Hallen?
Grund für die Schließung der Hallen am 3. Dezember 2013 sind der Sanierungsbedarf an den Dächern sowie aktuell noch laufende Überprüfungen an den Hallendächern und der Hallenstatik. Mit der Konstruktion befassten Prüfingenieure haben nicht ausschließen können, dass für die Standsicherheit der Hallendächer ein Risiko besteht, sodass vorsorglich gesperrt werden musste. Über mehrere Monate wurden die Dachkonstruktionen untersucht, in einem Zwischenbericht hat der beauftragte Gutachter aufgrund von weiteren Schäden Mitte November 2013 empfohlen, die Hallen bei Schneelast vorsorglich zu schließen. Aufgrund anschließend neuer Berechnungen und Untersuchungen der Bauteile wurden die Hallen im Dezember 2013 komplett geschlossen, bis die Ergebnisse weiterer Metall-Untersuchungen vorliegen. Erst wenn diese abgeschlossen sind, kann über eine erneute Freigabe gesprochen werden. Ein Sanierungskonzept für die Teile, von denen jetzt schon feststeht, dass sie erneuert werden müssen, ist bereits erarbeitet worden.
Die Konstruktion der Gebäude ist bei Sporthallen einmalig. Allein das Dach der Leichtathletikhalle ist 9000 Quadratmeter groß. Einfach formuliert funktioniert die Stütze durch im Boden verankerte und über Betonpfeiler geführte Stahlseile, die das Dach halten. Auch im Inneren der Halle erinnert das Dach an Industriebauten. Die Hallen wurden zwischen 1976 und 1979 gebaut.

Ist bei der Sanierung gepfuscht worden?
Fest steht, dass die Sanierung des Daches der Leichtathletikhalle anders ausgeführt worden ist als es ursprünglich in der Ausschreibung hieß. Was nicht automatisch bedeutet, dass absichtlich oder unabsichtlich gepfuscht worden ist. Innerhalb der Verwaltung sind die Leiterin des Rechtsamtes, Karin Krusemark, und der Leiter des Rechnungsprüfungsamt, Christian Erdmann, durch den Oberbürgermeister mit der Aufarbeitung der Aktenlage und der Sanierungen beauftragt. Die aktuellen Untersuchungsstände der Kommission werden regelmäßig im Hauptausschuss mitgeteilt. Der nächste findet am 12. Februar 2014 statt.

Seit wann weiß die Stadt von den Problemen?
Seit November 2012 liegt der Landeshauptstadt Potsdam ein Gutachten vor, in dem die Stand- und Verkehrssicherheit der Schwimmhalle anhand der Aktenlage überprüft wurde. Das damalige Gutachtenergebnis bescheinigte zunächst, dass aus Sicherheitsgründen bei Schneefall zwingend eine Überwachung der Schneehöhe erforderlich ist und bei einer Schneehöhe ab 15 Zentimeter eine sofortige Räumung der Dachflächen veranlasst werden muss.

Diese Vorgaben sind Vorort im Sportpark am Luftschiffhafen durch die dort zuständige Luftschiffhafen GmbH umgesetzt worden. Es wurden bei dieser Untersuchung keine offensichtlichen standsicherungsgefährdenden Schäden oder Mängel festgestellt. Jedoch wurden Schäden vorgefunden, die zum Erhalt der Standsicherheit bzw. der Dauerhaftigkeit zunächst eine Untersuchung der betroffenen Tragwerksteile erfordern. Diese Untersuchungen wurden daraufhin beauftragt. Erst auf der Grundlage dieses Gutachtens sollte ein Sanierungskonzept geplant und umgesetzt werden. Bei der ersten Untersuchung stellten die Prüfingenieure außerdem fest, dass es Hinweise auf eine erhöhte Dachlast bei der Leichtathletikhalle gibt. Sie empfahlen deshalb eine weitere Untersuchung, um die tatsächliche Dachlast zu ermitteln. Das wurde anschließend veranlasst.

In einem Zwischenbericht zu den beauftragten Untersuchungen Mitte November 2013 wurde seitens der Gutachter empfohlen, die Hallen bei jeglicher Schneelast vorsorglich als präventive Sicherheitsmaßnahme zu schließen. Aufgrund anschließend neuer Berechnungen und Untersuchungen der Bauteile mussten die Hallen auf der Basis des nun endgültigen Prüfungsergebnisses am 3.12.2013 komplett geschlossen werden. Das Prüfungsergebnis ergab zudem, dass weitere Prüfungen notwendig sind, um im Ergebnis der ganzheitlichen Untersuchung ein Restrisiko ausschließen zu können. Diese Untersuchungen wurden ebenfalls durch die Luftschiffhafen GmbH beauftragt.