Warnmix: Amtliche Warnungen im Katastrophenfall

Unwetter, Stromausfall, Waldbrände, Überschwemmungen – im Katastrophenfall muss die Bevölkerung schnellstmöglich gewarnt werden. Die Warnungen enthalten wichtige Informationen und erste Verhaltensempfehlungen für die Betroffenen. Die deutschen Behörden setzen auf den sogenannten Warnmittelmix. Das bedeutet, amtliche Warnungen werden über verschiedene Kommunikationswege an die Bevölkerung weitergegeben.

Warnung direkt: Sirenen-Warnsignale

Sirenen verbreiten Warnungen ohne Hilfsmittel direkt an die Bevölkerung. Es gibt drei Warnsignale mit unterschiedlichen Tonfolgen, die jede(r) kennen sollte:

  • Alarmierung der Feuerwehr ➡️ 1 Minute Dauerton, 2x unterbrochen
    Achten Sie insbesondere im Straßenverkehr auf Blaulichtfahrzeuge im Einsatz.
  • Warnung der Bevölkerung ➡️ 1 Minute auf- und abschwellender Heulton
    Suchen Sie schnellstmöglich Schutz in einem Gebäude. Schließen Sie Türen und Fenster.
  • Entwarnung ➡️ 1 Minute Dauerton
    Es besteht keine Gefahr mehr.

Im Potsdamer Stadtgebiet gibt es 17 Sirenen. Derzeit läuft ein großangelegtes Sirenenaufbauprogramm. Bis 2023 werden insgesamt 19 weitere Sirenen im Stadtgebiet installiert. Die neuen Sirenen ermöglichen zusätzlich Sprachdurchsagen und funktionieren dank Akku auch bei einem Stromausfall.

Warnung auf dem Smartphone: NINA- und KATWARN-APP

Warn-Apps informieren unverzüglich über Katastrophen wie Unwetter, Hochwasser, Waldbrände und andere Gefahrenlagen. Die zwei gängigsten Warn-Apps in Deutschland sind KATWARN und NINA. KATWARN war die erste deutsche Katastrophen-Warn-App und wurde vom Fraunhofer entwickelt. NINA ist die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes. Beide Apps sind für Android und iOS verfügbar.

Warnung per SMS: Cell Broadcast

Neu im Warnmix ist das Cell Broadcast. Mit dieser Technologie werden von zentraler Stelle Warnmeldungen per SMS direkt auf das Handy geschickt - eine zusätzliche App wird nicht benötigt. Mit keinem anderen Warnmittel können mehr Menschen erreicht werden. Damit die Warnmeldungen empfangen werden können, darf das Handy nicht im Flugmodus sein. Cell Broadcast funktioniert nicht auf allen Smartphones und Handys. Eine Liste mit kompatiblen Geräten sowie weitere Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Warnung im Rundfunk: Amtliche Meldungen im Radio und Fernsehen

Radio und Fernsehen spielen nach wie vor eine wichtige Rolle für die Verbreitung amtlicher Warnungen. Regionale und lokale Rundfunksender informieren im Katastrophenfall. Öffentlich-rechtliche Radiosender wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) können auch bei einem längeren Stromausfall weitersenden. Das BBK empfiehlt daher die Anschaffung eines batteriebetriebenen Radios oder eines Kurbelradios für den Ernstfall. Was viele nicht wissen: Viele Smartphones und Handys haben bereits einen integrierten UKW-Empfänger. Kabelgebundene Headsets dienen als Antenne.