Vom SED-Mitglied zum Kämpfer gegen die DDR: Der Journalist Lutz-Peter Naumann

Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Stefan Appelius,
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Donnerstag, 17. November 2011, 19.00 Uhr

Moderation: Kerstin Lorenz, Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54"

Lutz-Peter Naumann (1944-1996) wuchs in Werder (Havel) auf. Mit 19 Jahren wurde er SED-Mitglied und Zeitsoldat im Stasi-Wachregiment. Während seines beruflichen Aufstiegs zum Leiter des Filmarchivs beim „Deutschen Fernsehfunk" in Ost-Berlin wuchs seine kritische Haltung gegenüber dem SED-Regime. Die Gründung eines oppositionellen Bildungskreises nach der Niederschlagung des „Prager Frühlings" führte 1971 zu seiner Festnahme. Die Untersuchungshaft im Potsdamer Stasi-Gefängnis ließ ihn endgültig zum Regime-Gegner werden. Wegen „staatsfeindlicher Hetze" zu vier Jahren Haft verurteilt, gelangte er Ende 1972 nach West-Berlin, freigekauft von der Bundesrepublik. Als Redakteur des „Axel-Springer-Inlandsdienstes" (ASD) und der „Berliner Morgenpost" kämpfte er auf vielfältige Weise gegen Menschenrechtsverletzungen in der DDR.

Prof. Dr. Stefan Appelius, Jahrgang 1963, ist Politikwissenschaftler und Germanist. In Forschungsarbeiten und Publikationen beschäftigt er sich mit der deutschen Diktaturgeschichte, insbesondere mit dem Thema „Flucht" über den „Eisernen Vorhang" in Bulgarien. Seit 2007 ist er apl. Professor an der Universität Oldenburg und außerdem Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam.

Gedenkstätte Lindenstraße 54/55
Lindenstraße 54/55, 14467 Potsdam

Eintritt: 3 €