Völkerfreundschaft, Carola und Joachim Buhlmann, 1979

Inmitten von einem bewegten Meer aus blauen, gelben und grünen Wellen zelebriert ein junges Paar symbolisch die Völkerfreundschaft. Die Unbeschwertheit tanzt mit und dies zeigen deutlich die Farben und Bewegungen. Das bunte Kleid der Frau schwingt im Tanzrhythmus und ihr langer Pferdeschwanz wirbelt fröhlich durch die Luft, ebenso bewegen sich ihre Arme zu dem
schwingenden Rhythmus ihres Körpers. Ihr gegenüber gibt sich der junge Mann alle Mühe, sie zu beeindrucken. Seine Bluse und die kurze Hose geben ihm die Freiheit für eine Tanzeinlage. Mit
nach vorn und hinten schwingenden Beinen geht er abwechselnd in die Hocke und in den Stand, um seine besonderen Fähigkeiten beim Tanzen zu beweisen. Dabei klatscht er im Takt kräftig in die Hände. Kleidung und Gesicht der Tänzer deuten auf ein junges Bauernpaar hin, welches sich im Fest der Völker anzufreunden versucht. Ihre nackten Füße unterstreichen die Bodenständigkeit ihres Standes.

Um die beiden Tänzer herum wirbeln auf farbigen Wellen ebenso rhythmisch zwei Winddrachen. Ihre fröhlich lachenden Gesichter steigen aus den Wellen gen Himmel auf, während der Wind ihre bunt geschmückten Bänder tanzen lässt. Ihnen gegenüber springen schwarze Fische mit gelben Augen und Schuppen aus den Wellen hervor und biegen beschwingt ihre Körper. Zu Luft ergänzen zwei flatternde Vögel die lebendige Szenerie. Eine riesige Sonne lächelt wohlwollend und scheint alle Beteiligte mit ihrem warmen und hellen Gemüt zu erhellen. Ihre gelben, blauen, grünen und schwarzen Strahlen gehen in alle Richtungen und verbinden sich mit den ebenso bunten Wellen zu einem flammenden aufbrausenden Bild.

Die gesamte Darstellung ist von einer rhythmischen Bewegung gekennzeichnet. Das große Auf und Ab des gesamten Bildes zieht sich bis in den kleinen Wellen. Sonne und Meer verbinden sich zu einer Erzählung, aus der Fische, Vögel und Drachen hervorgehen - im Zentrum zwei unbeschwerte Menschen. Die Keramiker Carola (*1926) und Joachim Buhlmann (1924-2008) schufen eine sehr bewegte und leicht verständliche Darstellung, dessen Form- und Farbgebung sich in eine für die beiden Künstler gewohnte Lebendigkeit zeigt.