„Ulbrichts Mauer.Wie die SED Moskaus Widerstand gegen den Mauerbau brach“

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Lesung und Gespräch mit
Prof. Hope M. Harrison,
George Washington University, Washington, DC, USA

Moderation: Dr. Hans-Hermann Hertle, ZZF

Als vor fünfzig Jahren - auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges - die Berliner Mauer gebaut wurde, zweifelte niemand daran, dass die Fäden in Moskau gezogen worden waren. Zu abhängig waren die beiden deutschen Teilstaaten von ihren „großen Brüdern" USA und Sowjetunion. Doch anhand erstmalig ausgewerteter Quellen weist die US-Historikerin Hope M. Harrison nach, dass es von Anfang SED-Chef Walter Ulbricht und seine Parteiführung waren, die den Bau der Mauer betrieben. Moskau hingegen fürchtete die Konfrontation mit den USA und blockierte die Bestrebungen der SED-Führung über lange Zeit.



Hope Harrison rekonstruiert minutiös, welche Grenzschließungsszenarien die SED-Führung über die Jahre hinweg durchzusetzen versuchte, welche taktischen Winkelzüge sie gegenüber Moskau anwandte und wie schließlich die KPdSU-Führung unter Chruschtschow ihre ablehnende Haltung aufgab und dem Mauerbau zustimmte.
Die vorherrschende Geschichtsschreibung, die alle maßgeblichen Entscheidungen im Kalten Krieg ausnahmslos Washington und Moskau zuschreibt, wird mit Harrisons Buch überzeugend relativiert. Zum 50. Jahrestag des Mauerbaus wird damit die Vorgeschichte dieses weltpolitischen Ereignisses sorgfältig dokumentiert und neu dargestellt.

Hope M. Harrison, Professorin für Geschichte und internationale Beziehungen an der George Washington University, 2000/2001 Direktorin für Europäische Angelegenheiten im Nationalen Sicherheitsrat, Fellowships u.a. am Nobel-Institut in Oslo, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.

Eine Veranstaltung im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen" des Potsdam Museums - Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 und des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam in Kooperation mit der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung.