Sportlerfiguren, Walter Bullert, 1967

Zwei großformatige Flachreliefs begrüßen die Besucher der Sporthalle. Die Abbildungen links und rechts des Einganges geleiten in das Innere der Sporteinrichtung und verweisen auf sportliche Betätigungen. Zugleich soll dezent auf die wichtige Funktion des Sports verwiesen werden, denn er diente in der DDR sowohl zur allgemeinen Ertüchtigung und Disziplinierung von Körper und Geist als auch als Abbild einer gesunden Gesellschaft.

Die männliche Figur auf der linken Seite zeigt eine Szene aus dem Handballspiel. Den Ball fest mit seiner rechten Hand haltend, setzt der Sportler zum Sprung an, um den Ball zu seinem Gegenüber zu werfen. Sein Arm führt die dafür typische weit ausholende Geste aus. Auch wenn sich Details wie Muskelpartien kaum abzeichnen, lässt die Darstellung einen Mann mit kräftiger Figur erkennen. Sein scharf geschnittenes Gesicht illustriert einen auf seinen Wurf konzentrierten Mann. Die Frauen auf der rechten Seite bewegen sich elegant und synchron. Ihre erhobenen und gestreckten Arme unterstreichen die tänzerische Bewegung ihrer trainierten schlanken Körper. Die Gesichter verdeutlichen ebenfalls ein auf ihren festgelegten Bewegungsablauf im Bodenturnen konzentriertes Paar.

Die grafisch-linare Darstellung des Potsdamer Künstlers Walter Bullert (1895-1986) zeigt reduziert und auf das Wesentliche ausgearbeitete Sportlerfiguren. Nur wenige feine Linien zeichnen Gesichter, Haare und die Silhouetten der Figuren nach. Hervorgehoben sind die dynamischen Körperhaltungen der Männer und Frauen, die mit erhobenen Armen in Richtung des Einganges deuten - ihre Blicke veranschaulichen die Ernsthaftigkeit, mit der sie den Sport angehen. Der Künstler gestaltete die Eingangssituationen in einer Bildsprache und einem Material, deren Dynamik und Thematik zwar typisch für die baugebundene Kunst ab den 1960er Jahren wurde, hingegen blieb die Form dieses Reliefs eine eher ungewöhnliche Methode, bei der das Dargestellte in der Raumwirkung zurücktritt. Ihre Reduzierung ist somit der Ausdruck einer modernen Formensprache in einer Zeit der extensiven Anwendung des industriellen Bauens im Städtebau der DDR.