Spielende Kinder, Hans Klakow, 1964/65

Die von Sträuchern umwucherte Bronzeplastik Spielende Kinder könnte von vorbeischlendernden Passanten leicht übersehen werden, doch bei genauerem Hinsehen kann der aufmerksame
Beobachter eine liebevoll ausgearbeitete, dynamisch wirkende Plastik entdecken. Hans Klakow (1899-1993) fertigte die Dreiergruppe 1964/65 für den Fußgängerbereich Am Kanal, um den städtischen Raum mit seinen Zeilenbauten und vorgelagerten Ladenzonen künstlerisch zu bereichern. Das Kindermotiv ist das Ergebnis einer Hinwendung des Künstlers zu realistischen Darstellungen von spielenden, sitzenden oder hockenden Kindern zur Verschönerung des öffentlichen Raumes in Städten der ehemaligen DDR.

Mit der Plastik Spielende Kinder zeigt sich Hans Klakows Fähigkeit, einen Augenblick im Leben spielender Kinder genau nachzubilden. Dies wird vor allem durch die spannungsreiche Beziehung der Figuren deutlich. Die Dreiergruppe, bestehend aus zwei Jungen und einem Mädchen, stehen sich gegenüber und bilden einen Kreis. Kleidung und Haarschnitt der Kinder sind reduziert ausgearbeitet und konzentrieren sich auf das Wesentliche durch ihre klare Zuordnung zu Mädchen und Jungen. Mit gestreckten und teils gekreuzten Armen greifen sie nach dem Ring, den sie gemeinsam umkreisen. Die Oberkörper sind nach hinten gebogen und die Mimiken der Gesichter illustrieren ein spielerisches Geringel. Der ältere Junge und das Mädchen schauen, als warteten sie eine Reaktion des Jüngeren ab. Letzterer möchte vielleicht den Ring an sich ziehen, indem er mit seiner Hand zwischen den Händen des Älteren greift, um sich somit einen das Spiel antreibenden Vorteil zu verschaffen. Dabei beugt er Kopf und Oberkörper etwas zur Seite und wirft einen forschenden Blick zum Mädchen herüber. Die ganze Situation dreht sich um den Ring, der das einzig verbindende plastische Element der drei Figuren bildet und den Raum zwischen ihnen bestimmt.

Hans Klakow ist es mit reduzierten Gesten gelungen, eine spannungsvolle und lebhafte Figurengruppe zu gestalten, die die Beziehung der Kinder untereinander realistisch darzustellen vermag.