Spielende Fische, Petra Paschke, 1982

Zwischen kleinen Beetpflanzungen vor dem Wohnhochhaus Wall am Kiez wälzen sich zwei Fische auf einem kleinen würfelförmigen Sockel. Während der eine Fisch sich auf die Flanke des Anderen zubewegt, schwimmt dieser der Schwanzflosse des Anderen hinterher. Jeder Fisch führt dabei eine halbkreisförmige Bewegung aus, aus der sich ein Vollkreis ergibt. Am Beginn der Drehung steht der große Kopf, der mit seinen runden hervortretenden Augen und einem sogenannten Schmollmund besonders auffällig ist. Die Rückenflosse leitet in einem welligen Auf und Ab die Bewegung vom Kopf über den schuppenlosen Körper bis zum Schwanz. Letztere hängen über den Sockel herunter und es wirkt, als suchten die Fische Halt auf ihren glatten Untergrund. Der ausgeprägte Kopf und der den ganzen Rücken entlanglaufende Flossensaum erinnern an Aalmuttern, auch wenn diese in den Potsdamer Gewässern nicht heimisch sind.

Die gesamte plastische Ausbildung der Spielenden Fische zeigt sich als eine reduzierte und charakteristische Tierdarstellung. Vor allem in den sich windenden Körpern vermag Petra Paschke (*1938) mit einer kleinen Geste das Wesen der Tiere realistisch abzubilden. In ihrer Ausbildung wirken die Fische etwas schwer und träge, doch verleiht ihnen die kreisförmige Anordnung eine geschmeidige Bewegungsfähigkeit. Die rote Färbung der Terrakotta hebt sich zudem kontrastreich vom Grün der sie umgebenen Pflanzungen ab und bei entsprechender Sonneneinstrahlung ergibt sich ein interessantes Farbenspiel. Letzteres kann in Zusammenhang mit dem Schattenfall der umgebenden Pflanzen und der insgesamt wellig anmutenden Oberflächenstruktur der Fische als das Imitieren von bewegtem Wasser verstanden werden.

Die Bildhauerin Petra Paschke fertigte zahlreiche Tierplastiken zur Bereicherung des Potsdamer Stadtraumes und der aufmerksame Spaziergänger kann diese bei seinem Rundgang auf Gehwegen, Spielplätzen und Freiflächen entdecken. Hingegen fügen sich die Spielenden Fische thematisch besonders gut in ihre Umgebung nahe am Wasser ein.