Schönheit des Menschen in der Natur, Margret Middell, 1973/1974

Bronze auf Zementsockel; Größe/Maße - Höhen: ca. 90cm (Sitzende), ca. 75cm (Aufgestützter), ca. 36cm (Liegender) / Sockel: 2m x 2m x 0,20m
Schönheit des Menschen in der Natur
© Dirk Alexander Schermer
Schönheit des Menschen in der Natur (© Dirk Alexander Schermer)

Am Anfang der Liegewiese befindet sich die 1973/1974 von Margret Middell (*1940) geschaffene Bronzeplastik Schönheit des Menschen in der Natur. Die Darstellung ist durch eine für die Künstlerin typisch starke Ausdruckskraft der Formen und Oberflächen geprägt.

Auf einer rechteckigen Betonplatte befinden sich drei etwa lebensgroße Aktfiguren - eine Sitzende und zwei Liegende. Zwischen ihnen scheint eine ungezwungene Atmosphäre zu herrschen, die zudem von lebendigen Beziehungen zwischen den Figuren geprägt ist. In der einen Ecke sitzt eine Frau mit angewinkelten und leicht übereinander geschlagenen Beinen. Mit der einen Hand hält sie das übergelegte Bein fest, während sie sich mit der anderen Hand an der Kante der Betonplatte abstützt. Ihr Gesicht zeigt in Richtung der beiden gegenüberliegenden männlichen Figuren, ihre Augen sind dabei geschlossen.

Eine der männlichen Figuren räkelt sich auf dem Rücken liegend. Arme und Beine scheinen sich der Länge nach strecken zu wollen, werden aber vom Rahmen begrenzt, den die Grundplatte bildet. Nur der Ellenbogen des einen Armes durchbricht diesen Rahmen. Sein durch die andere Hand abgestützter Kopf weist zwar in Richtung der Frauenfigur, aber auch diese Augen sind verschlossen. An seinem Oberkörper wird der Mann vom Arm des neben ihm liegenden, leicht aufgerichteten zweiten Mannes berührt. Auch er zeigt eine entspannte Körperhaltung. Sein zweiter Arm ist locker auf die Außenkante des Körpers abgelegt und die übereinandergelegten Beine ragen der Länge nach über die Kante der Bodenplatte hinaus. Die Augen sind zwar als Einzige geöffnet, aber der Blick geht an der gegenübersitzenden Frauenfigur vorbei.

Allen Figuren gemeinsam sind die lebendig modellierten Oberflächen und die naturnah herausgearbeiteten Gliedmaßen. Besonders Gesicht und Muskeln erscheinen sehr plastisch. Der Raum zwischen den Figuren wird durch die Positionen und Haltungen der Figuren bestimmt, dessen Ebenen schichtweise mit Leben gefüllt werden. Gleichzeitig sprengen überhängende Gliedmaßen den ihnen vorgegebenen Rahmen. Die einander zugewandten Köpfe hingegen gehen eine besondere Beziehung ein, denn jede Figur scheint geschlossenen Auges oder vorbeiziehenden Blickes eigenen Fragen und Antworten nachzugehen. Damit zeigt sich der Versuch Margret Middells, die Beziehungen zwischen Mensch und Natur in ihrer Tiefe darzustellen. Sie verweist auf die nackte Existenz des Menschen und die im Leben des Menschen innewohnende Schönheit und Würde. 

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