Potsdam Museum erhält wertvolle Schenkungen

    Übergabe eines wertvollen Stadtverordnetenporträts

    Bei der Schenkung handelt es sich um das Porträt eines Stadtverordnetenvorstehers aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Bild wurde aus Mitgliedsbeiträgen des Vereins finanziert. "Diese Schenkung möchte wir auch als Geste des Dankes für die bisherige Unterstützung der Potsdamer Stadtverordneten für das Potsdam-Museum verstanden wissen", betonte bei der Präsentation der Vereinschef Markus Wicke.

    Nach ersten Recherchen handelt es sich bei dem namentlich noch unbekannten Mann mit der erkennbaren Potsdamer Stadtverordnetenkette um einen Stadtverordnetenvorsteher - vergleichbar mit dem heutigen Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung. Darauf weist zum einen der üblicherweise nicht zu einer normalen Stadtverordnetenkette gehörende Steg über der Medaille hin, zum anderen die Auszeichnung, die der Abgebildete trägt: Es handelt sich dabei um den Preußischen Roten Adler Orden 3. oder 4. Klasse, wie er im 19. Jahrhundert verliehen wurde. Ein weiteres Indiz dafür, dass es sich bei dem Abgebildeten um einen Stadtverordnetenvorsteher handelt, ist ein Foto aus den "Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams" aus dem Jahre 1909.

    Dort ist die 1847 eingerichtete Aula im Alten Rathaus abgebildet: Im Rathaus tagten die Stadtverordneten bereits ab 1817 für 100 Jahre. Auf dem Foto ist ein bisher als verschollen geglaubtes Gemälde zu sehen, das dem Motiv des Gemäldes stark ähnelt. "Wir gehen im Moment davon aus, dass es sich bei dem ankauften Gemälde damit um ein Stück der Originalausstattung des Alten Rathauses im 19. Jahrhundert handeln könnte, näheres müssen sie Untersuchung des Bildes durch die Experten des Museums zeigen", so Wicke.

    Potsdam Museum erhält Luise-Gemälde

    Durch diese großzügige private Schenkung, die auf Vermittlung der Potsdamer Galerie KUNST-KONTOR realisiert wurde, ist die Sammlung der Gemäldegalerie um ein Bild erweitert worden.

    Das Gemälde ist wie ein Triptychon dreigeteilt und nimmt mit drei Portraits von Königin Luise auf die Tradition historischer Bilderbögen Bezug. Die erste Ansicht zeigt Luise als romantische Achtzehnjährige, wenige Monate nach ihrer Hochzeit mit Kronprinz Friedrich Wilhelm. Bei diesen wie auch bei den übrigen Portraits ist das Bildnis mit einem Schriftzug versehen. Aus ihren Briefen stammt das ausgewählte Zitat vom Mai 1794 „Die sechs Wochen, die ich in Potsdam mit ihm zugebracht habe, waren unstreitig die glücklichsten meines Lebens."
    Das zweite Bildnis zeigt sie behelmt aus der französischen Perspektive zum Zeitpunkt der Friedensverhandlungen mit Napoleon in Tilsit 1807. Die politisch gereifte Königin Luise, im Königsberger Exil, ein Jahr vor ihrem Tod, ist Bildgegenstand der dritten Ansicht.
    Das Dreierbildnis von Königin Luise ist eine aktuelle Arbeit der gebürtigen Potsdamer Künstlerin Julia Theek. Sie studierte Ästhetik, Kunstgeschichte und Medienwissenschaft an der Humboldt- Universität in Berlin und nahm nach ersten Ausstellungen mit Computergrafik, Assemblagen und
    Installationen 1992 an der zentralen Berliner Ausstellung
    „37 Räume", rund um die Auguststraße teil.

    Julia Theek konzentriert sich in den letzten Jahren zunehmend auf die Airbrushtechnik, ein Medium, das der streetart entstammt und von ihr in besonderer Weise für traditionelle Themen verwandt wird. Der Künstlerin gelingt es, Personen und Ereignisse der preußischen Geschichte zu aktualisieren und zugleich eine neue Stilrichtung der Alltagkunst zu entwickeln.

    Die Museumsdirektorin Dr. Jutta Götzmann dankt Familie Hähnel für Ihr Engagement. „ Die Sammlung des Potsdam Museums besitzt mehrere Zeichnungen und Aquarelle von Paul August, dem Großvater der Künstlerin. Wir freuen uns, dass mit der Neuerwerbung von Julia Theek eine zeitgenössische Künstlerin in der Sammlung vertreten ist, die Themen der Potsdamer Stadt- und Residenzgeschichte in neue Kontexte stellt."

     

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