Palais Barberini wird Plattner-Kunstmuseum

26. Mai 2013

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

manche Träume können eben doch wahr werden. Das zeigt die Ankündigung in der abgelaufenen Woche, dass Hasso Plattner seine Kunstsammlung im Palais Barberini zeigen will. Investor Abris Lelbach und Plattner haben sich mit ihren Stiftungen zusammengetan und ein großartiges Projekt aus der Taufe gehoben. Nun kann sich die Kunsthalle doch in der Stadtmitte ansiedeln - da, wo sie hingehört.

Sollte auch nur ein Hauch davon stimmen, was die Kunstexpertin Gerda Ridler sagte, nämlich dass Potsdam auf eine Ebene von Bilbao mit dem einzigartigen Guggenheim-Museum aufsteigen könnte, dann bahnt sich in unserer Landeshauptstadt wirklich Großes an.

Dieses Juwel mit internationaler Strahlkraft wird die Attraktion Potsdams enorm steigern. Und es wird den Markenkern deutlich verändern. Neben den Schlössern und Parks, der Havellandschaft, der Medien- und Wissensstadt kommt nun eine neue Kunsthalle hinzu. Mit etwas Demut möchte ich aber auch betonen: Es ist eine große Ehre für die Landeshauptstadt, wenn das Kunstmuseum von Hasso Plattner in die Potsdamer Mitte zieht.

Einen kleinen Eindruck von der Besonderheit seiner Sammlung haben wir im vergangenen Sommer mit der Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) erhalten. Sieben Wochen lang waren 28 Werke ostdeutscher Künstler zu sehen, die nun das Herzstück der Ausstellung bilden sollen. Zu den Malern gehören Willi Sitte, Werner Tübke, Wolfgang Mattheuer, aber auch: Gerhard Richter und Klaus Fußmann. Eröffnet werden soll das Haus aber zunächst mit einer Schau von expressionistischen Werken und Bildern französischer Impressionisten.

Ich freue mich über die Entscheidung des Investors Abris Lelbach, dieses Haus gemeinsam mit Hasso Plattner zu realisieren. Die vielen Gespräche haben sich gelohnt. An der Debatte um den als erstes beabsichtigten Standort am Hotel Mercure hat auch gezeigt, mit wie viel Herzblut über ein solches Vorhaben diskutiert wird. Ich habe mich selbst stark dafür gemacht, weil ich der Überzeugung war und bin, dass eine Kunsthalle mit dieser internationalen Strahlkraft unbedingt in die Mitte der Stadt gehört. Die Stadtgesellschaft hat ihre Zustimmung signalisiert. Nun wird es darum gehen, die Voraussetzungen für den Bau so schnell wie möglich zu schaffen.

Mit dem neu entstehenden Zentrum am Alten Markt wird ein besonderer Ort entstehen. Dort vereinen wir Geschichte, Moderne, Politik und Kunst. Mit dem Potsdam Museum, dem HBPG, dem Filmmuseum, dem Naturkundemuseum und nun der Kunsthalle begründen wir außerdem auch noch in unmittelbarer Nachbarschaft ein neues Museumsquartier. Ich freue mich riesig darauf.

Ihr

Jann Jakobs



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