Nilpferde und Wisente, Petra Paschke, 1978

Kunststein, Große Tiere H 50 cm, L 90 cm, B 40 cm; Kleine Tiere H 30 cm, L 65 cm, B 25 cm

Kleine Wisente und Nilpferde bereichern den mit Bäumen gesäumten Gehweg auf der Breiten Straße. Die 1978 von der Potsdamer Bildhauerin Petra Paschke (*1938) geschaffenen Tierplastiken laden zum Spielen ein - sie gehören zu den zahlreichen Tierfiguren, die die Künstlerin für den öffentlichen Raum in Potsdam fertigte.

Schwerfällig bewegt sich das Muttertier, gefolgt von ihrem Nachwuchs, auf ein imaginäres Ziel zu.Mit breiter Schnauze am wuchtigen Kopf grasen die Nilpferde den Boden ab, mit dem sie aufgrund
ihrer dunklen Färbung zu verschmelzen scheinen. Fast an der Spitze der Schnauze liegen die großen runden Nasenlöcher. Dazwischen führen zwei feine hervortretende Linien eine konkave Fläche zu den kleinen halbkreisförmigen Ohren, die den Kopf nach hinten abschließen. Die zwei großen trägen Augen wölben sich hervor, den Untergrund nach Essbarem absuchend. Schwer und träge zeigt sich auch der massive fassförmige Körper mit seinen kurzen kräftigen Gliedmaßen. Die Haut ist glatt und fast glänzend, wie es dem Original entspricht, wenn es dem Wasserbad entstiegen ist. Im Gegensatz zu den Nilpferden heben sich die Wisente mit ihrer hellen Färbung stärker von ihrer Umgebung ab. Auch diese Tiere sind charakteristisch herausgearbeitet. Auffallend zeigt sich der große Buckel am vorderen Teil des Rückens. Auch der tief aufgesetzte Kopf mit reduziert herausgearbeiteten runden Augen und Nasenlöchern sowie den etwas zur Seite neigenden Hörnern zeigt etwas von der Kraft, die diesem schwerfälligen Tier innewohnt. Die nach hinten abfallende Rückenlinie verstärkt noch zusätzlich die muskulöse Vorderpartie. Der Kopf verdeutlicht zusammen mit dem Rumpf den nach vorn gerichteten Bewegungsdrang des Tieres. Die kurzen kräftigen Beine versuchen die Körperschwere des Kraftpaketes abzufangen und ihre leichte Biegung wirkt, als müssen sie sich dem Vorwärtsdrang kraftvoll entgegenstemmen.

Petra Paschkes Wisente und Nilpferde zeichnen sich durch eine reduzierte aber verständliche Formensprache aus - ihre harmlose Größe erzeugt Nähe zum Betrachter und lädt zum Schauen, Berühren und Bespielen ein. Die den Tieren innewohnende Trägheit ist gut herausgearbeitet und erinnert gleichzeitig daran, dass diese schweren Tiere in ihrer spontanen Beweglichkeit nicht zu
unterschätzen sind.

Adresse

Nilpferde und Wisente
Breite Straße 19
14467 Potsdam
Deutschland