11. Oktober 2015
Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,
unsere Landeshauptstadt wächst kräftig weiter. Gerade erst in dieser Woche ist die 166.000-Einwohner-Marke geknackt worden. Das ist gut und erfreulich, denn es zeigt: Menschen ziehen nach Potsdam, weil sie hier Arbeit und Ausbildungsmöglichkeiten finden, weil sie hier leben möchten. Sie entscheiden sich, in Potsdam Kinder zu bekommen und Familien zu gründen. Es zeigt, dass Potsdam eine attraktive und lebenswerte Stadt ist.
Potsdams Wachstum wird auch in den kommenden Jahren anhalten und sogar noch schneller voranschreiten als bis vor kurzem gedacht. Das ist das Ergebnis der neuen Bevölkerungsprognose, die jetzt vom Bereich Statistik und Wahlen erstellt wurde. Im Jahr 2020 werden demnach voraussichtlich knapp 178.000 Menschen in Potsdam leben - 14 000 mehr als im Jahr 2014. 2030 werden es schon 193.000 Einwohner sein. Da lagen wir mit unserer vorhergehenden Prognose noch deutlich unter diesen Erwartungen.
Das Tempo unseres Wachstums macht es jetzt dringend erforderlich, unsere städtischen Planungen zu überprüfen, und zwar in allen Bereichen. Was die aktuellen Zahlen im Einzelnen für die Kita- und Schulplanung, für den Verkehr oder den Wohnungsmarkt bedeuten, werden wir nun schnellstmöglichen untersuchen und gegebenenfalls bisherige Planungen anpassen müssen.
Manch große Linien zeichnen sich jedoch schon jetzt ab. So wird der Ausbau der Schulinfrastruktur schneller und in größerem Rahmen vorangehen müssen. Das zeigt ein Blick auf die aktuellen Zahlen: Bis 2020 wird die Zahl der Kinder im Grundschulalter steigen - von 9 200 im Jahr 2014 auf dann knapp 10 600. Es wird auch notwendig sein, eine weitere Grundschule im Norden zu errichten, wenn das Wohngebiet in Krampnitz entsteht. Außerdem wird zu überlegen sein, ob wir nicht die Straßenbahntrasse, die bislang bis zum Jungfernsee geplant ist, weiter zu verlängern. Denn im Norden wird Potsdam in den nächsten Jahren ganz besonders wachsen. Und wir wissen auch schon jetzt, dass der Wohnungsbau in den kommenden Jahren eine Priorität bleiben muss.
Was außerdem abzusehen ist: Das rapide Wachstum wird nicht ohne Reibungen ablaufen. In vielen Fragen wird es unterschiedliche Vorstellungen und Ideen geben, wie sich die Stadt entwickeln soll. Hier werden wir klare Prioritäten setzen müssen. Helfen soll uns dabei das Leitbild, welches gerade aus Tausenden Beiträgen von Potsdamerinnen und Potsdamer erarbeitet wird. Ab Ende dieses Monats werden Sie noch einmal die Gelegenheit bekommen, den fertigen Entwurf zu kommentieren und Ihre Sicht einzubringen. Wir zählen auf Ihre Mitarbeit, denn nur wenn sich die Potsdamerinnen und Potsdamer beteiligen an den Entwicklungen in Ihrer Stadt, kommen wir gemeinsam weiter. Machen Sie mit!
Ihr
Jann Jakobs
