Kolumne der Woche: Integrationspreise verliehen

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Foto Blumrich
Oberbürgermeister Jann Jakobs, © Foto Blumrich

am Wochenende haben wir zum zehnten Mal den Integrationspreis der Landeshauptstadt Potsdam verliehen. Die diesjährigen Preisträger leisten mit ganz unterschiedlichen Projekten und zum Teil über einen langen Zeitraum hinweg einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für die Integration von Fremden hier bei uns in Potsdam. Dies sind das Stadtteilnetzwerk Potsdam-West, das Projekthaus Potsdam-Babelsberg, der Froebel-Kindergarten gemeinsam mit dem Verein Soziale Stadt und die Stadtteilschule Drewitz mit der Kammerakademie Potsdam. Sie haben sich mit ihrer Arbeit Titel und Preis mehr als verdient.

Verdient hätten ihn auch die vielen anderen Bewerber, die es in diesem Jahr gab - die Jury hatte also keine leichte Entscheidung. Unter den Aspiranten waren Vereine, Gemeinden, Schulen, Sportgruppen, Nachbarschaften oder Kleingartenvereine. Diese Vielfalt zeigt für mich, wie breit das Thema Integration in unserer Stadt verankert ist. Darüber freue ich mich sehr. Und ich finde, wir können die oftmals ehrenamtliche Arbeit der einzelnen Initiativen nicht genug wertschätzen. Denn sie trägt dazu bei, dass bei uns in Potsdam ein offenes Klima herrscht, in dem sich Neuankömmlinge willkommen fühlen können und das ihnen eine echte Chance gibt, hier Fuß zu fassen.

Dass es darauf auch in Zukunft ankommen wird, zeigt die aktuelle Entwicklung der Flüchtlingsströme. Die Zahl derer, die auf der Flucht vor Krieg, Gewalt oder politischer Verfolgung zu uns nach Deutschland kommen, steigt – und sie wird weiter steigen. Als Kommunen tragen wir in dieser Situation eine besondere Verantwortung. Wir müssen ausreichende und würdige Unterkünfte für die Neuankömmlinge schaffen, die medizinische Versorgung sicherstellen, Plätze in Schulen bereithalten. All diese Aufgaben nehmen wir sehr ernst. Mit Hochdruck arbeiten wir ganz aktuell daran, geeignete Häuser und Grundstücke für  die Unterbringung von Migranten zu finden. Gleichzeitig wissen wir, dass es für eine gelungene Integration derer, die bei uns bleiben, nicht genug ist, Unterkünfte oder Kita- und Schulplätze bereitzustellen oder Einbürgerungstests und Deutschkurse anzubieten. Nein - dafür braucht es vor allem auch offene Nachbarn, hilfsbereite und interessierte Mitmenschen und eine Kultur, in der Fremde nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung gesehen werden. Alle Initiativen, mit denen sich die Jury des Integrationspreises in diesem Jahr auseinandergesetzt hat, leisten mit ihrer Arbeit Tag für Tag einen Beitrag hierzu.

Ich wünsche mir deshalb, dass alle Projekte mit genauso viel Einsatz weitergeführt werden und dass es noch mehr Potsdamerinnen und Potsdamer gibt, die sich von diesem Engagement anstecken lassen. Die Interkulturelle Woche, die wir bis zum 27. September feiern, bietet zahlreiche Gelegenheiten, sich mit dem Thema Integration und mit Menschen aus anderen Regionen der Welt auseinanderzusetzen und ihre Kultur kennenzulernen. 22 Veranstaltungen laden dazu ein, Gemeinsamkeiten zu finden und Unterschiede zu feiern. Seien Sie neugierig! Das Programm finden Sie unter www.potsdam.de.

Ihr

Jann Jakobs