Kolumne der Woche: "Erste Klappe" für Filmuni

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Foto Blumrich
Oberbürgermeister Jann Jakobs, © Foto Blumrich

6. Juli 2014

Liebe Potsdamerinnen, liebe Potsdamer,

Potsdam ist Filmstadt. Das wissen Sie längst. Hier befindet sich das Studio Babelsberg, es werden in der Landeshauptstadt mehr Blockbuster produziert als in jeder anderen deutschen Stadt und somit spielen wir nun schon eine ganze Weile in der europäischen Champions League der Filmstandorte. Da ist es kein Wunder, wenn wir jetzt auch Neuland betreten im Bereich der Filmhochschulen.

Denn in diesen Tagen wird die älteste Hochschule für Film und Fernsehen in Deutschland im 60sten Jahr ihres Bestehens Universität: ihr Name "Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf". Was im ersten Moment wenig spektakulär erscheint, lohnt doch einer näheren Betrachtung, denn es ändert sich mehr als nur der Name. Mit der Umwandlung zur Filmuniversität kann die Forschungsarbeit intensiviert und diese noch besser mit ihrer praxisnahen Ausbildung verknüpft werden. Zukünftig wird die Universität im technologischen, medienwissenschaftlichen sowie künstlerischen Bereich verstärkt forschend tätig sein, neue interdisziplinäre Studiengänge anbieten und eng mit anderen Hochschulen, Forschungs- und Kultureinrichtungen sowie mit Wirtschaftsunternehmen kooperieren. Absolventen des Studiengangs Medienwissenschaften können dann direkt an der Filmuniversität promovieren.

Seit ihrer Gründung vor 60 Jahren hat die Filmhochschule Maßstäbe bei der Ausbildung gesetzt. Zahlreiche Absolventen haben national wie international Karriere gemacht. Regelmäßig werden Studierende und Absolventen für ihre Arbeiten ausgezeichnet, so zum Beispiel in diesem Jahr Jakob Lass, dessen wundervoller und an der HFF produzierte Film "Love Steaks" auf Festivals von New York bis Saarbrücken förmlich mit Preisen überschüttet wurde. Es wird schnell klar: Der Erfolg des Medienstandortes Potsdam-Babelsberg ist eng mit dem Renommee der Hochschule verknüpft. Ich bin davon überzeugt, dass es der Filmuniversität auch zukünftig gelingen wird, Impulsgeber für Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft zu sein und den Wissenschaftsstandort Potsdam weiterhin zu stärken.  

Sei es durch die vielen Veranstaltungen auf dem Campus, durch das renommierte Filmfestival SEHSÜCHTE und nicht zuletzt durch die Filmmuseum - die Filmuniversität ist in das städtische Leben integriert. Schon jetzt freue ich mich auf den Oktober: Ich bin gespannt auf die feierliche Wiedereröffnung des Filmmuseums und die neue Familienausstellung "Die Abenteuer des jungen Marco Polo". Genauso freue ich mich auf das Konzert mit dem Filmorchester Babelsberg, das im Nikolaisaal stattfinden wird und das die 20 Jahre Partnerschaft mit dem Filmorchester Babelsberg aufgreifen wird. Die Potsdamer Köpfe in der Wissenschaftsetage rücken "Potsdam, die UNESCO und das Audiovisuelle Erbe" in den Fokus. Prof. Dr. Chris Wahl, "unser" Professor für das Audiovisuelle Welterbe, wird dann zu dem für Potsdam so passenden Forschungsschwerpunkt Filmkulturerbe sprechen.

Sie sehen, Potsdam verbindet Wissenschaft und Film auf ganz besondere Weise. Ich jedenfalls erwarte mir starke Impulse für unsere Landeshauptstadt durch die "neue" Filmuniversität.

Ihr

Jann Jakobs

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