Kolumne der Woche: Berlinale, Baftas, Oscarrennen - Potsdam mischt mit

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

15. Februar 2015

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

Filme mit dem Prädikat "Made in Babelsberg" sind momentan in aller Munde. Gestern Abend gingen die 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin mit der Preisverleihung der Berlinale-Bären zu Ende. Und natürlich war der Filmstandort Berlin-Potsdam wieder unter den Ausgezeichneten. Denn mit Sebastian Schippers “Victoria" erhielt ein vom Medienbord Berlin-Brandenburg geförderter Film den "Silbernen Bären für die beste künstlerische Leistung". Der Bär ging an den norwegischen Kameramann Sturla Brandth Grøvlen für dessen großartige Kameraführung in diesem vom Publikum besonders geliebten Thriller. Das zeigt wieder einmal: Potsdam ist in Sachen Film absolute Spitze! 

Der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen war bei den Internationalen Filmfestspielen mit seinem neuen Werk „Als wir träumten“ um den Goldenen Bären für den besten Film im Rennen. Der Film erzählt von einer Jugendclique im Leipzig der Nachwendezeit. Auch „Als wir träumten“ wurde durch das Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert. Damit nicht genug. So wurde die achtteilige RTL-Serie „Deutschland 83“ von der Babelsberger Ufa produziert und ebenfalls teilweise auf der Berlinale gezeigt. Die Serie von Erfolgsproduzent Nico Hofmann („Unsere Mütter, Unsere Väter“) erzählt die Geschichte eines jungen DDR-Grenzsoldaten, der zur Hochzeit des Kalten Krieges Anfang der achtziger Jahre mit gestohlener Identität als Adjutant bei einem hohen Bundeswehrgeneral eingeschleust wird. Diese Serie ist jetzt schon ein internationaler Erfolg, denn sie wurde gerade als erste deutschsprachige Serie in die USA verkauft. Viele Potsdamerinnen und Potsdamer werden schon von den Dreharbeiten gehört haben, denn Anfang November wurde unter anderem der frühere Landtag auf dem Brauhausberg zur Nato-Kaserne umfunktioniert.

Natürlich war auch dieses Mal wieder der Potsdamer Filmnachwuchs mit dabei auf der Berlinale. „Bube Stur“, eine Koproduktion der  Babelsberger Filmhochschule mit der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin lief in der „Perspektive Deutsches Kino“:

Doch nicht nur bei der Berlinale ist die Filmstadt Potsdam erfolgreich. Auch bei den großen, internationalen Filmpreisverleihungen räumen Babelsberger Produktionen ab. So ist nach dem letztjährigen Berlinale-Bären und dem Golden Globe für die beste Komödie Wes Andersons vom Medienboard Berlin-Brandenburg gefördertes "Grand Budapest Hotel" jetzt in London mit fünf BAFTA Awards ausgezeichnet worden, so zum Beispiel für das Drehbuch und das Productiondesign. Und der Film ist für insgesamt neun Oscars nominiert und hat damit die meisten Nominierungen aller eingereichten Filme. Wir sollten wirklich die Daumen drücken, denn zumindest die Babelsberger Kulissenbauer von "Grand Budapest Hotel" gelten als heiße Oscaranwärter!

Das geht natürlich alles nicht ohne herausragend gute Leistungen, die in Babelsberg tagein, tagaus gebracht werden. Das Studio zieht die kreativsten Köpfe der Welt an, denken Sie nur an Quentin Tarantino, Wes Anderson oder Steven Spielberg.

Doch funktioniert so ein modernes Studio im internationalen Wettbewerb der Spitzenstandorte im Filmbusiness nicht ohne Filmförderung. Da führt kein Weg daran vorbei. Das machen die Engländer so, das machen die Franzosen schon sehr lange und auch die Nachbarländer im Osten werden immer wettbewerbsfähiger.

Die Filmwirtschaft in der Medienstadt Potsdam zählt mit ihrem Herzstück Babelsberg zu den ersten Adressen im weltweiten Filmgeschäft. Auf dem 46 Hektar großen Gelände der Medienstadt stehen insgesamt 16 bestausgestattete Studios zur Verfügung. Da ist von Deutschlands modernstem TV-Studio-Komplex speziell für langlaufende Formate wie Telenovelas und Daily Soaps bis zu einer der größten Studiohallen in Europa alles dabei. Und mehr als 120 Unternehmen mit über 3.000 Beschäftigten arbeiten hier.

Mit dem Startschuss für die neue Berliner Straße im vergangenen Jahr haben wir ein wichtiges Signal gesetzt, dass Filmschaffen in Potsdam seinen Platz hat und auch weiterhin haben wird. Wir werden als Stadt auch in den kommenden Jahren versuchen, beste Rahmenbedingungen für Filmproduktionen in Potsdam zu schaffen. Und Sie können dazu beitragen, dass unsere Filme auch weiterhin so erfolgreich bleiben: Sie müssen nur weiterhin im Kino Ihrer Wahl Filme "Made in Babelsberg" anschauen.

Ihr
Jann Jakobs