Kolumne der Woche: Auf dem Weg nach Rio

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

16. August 2015

LIebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

der Ball rollt wieder, was so viel heißt wie: Die neue Bundesligasaison der Fußballer hat begonnen. Was aus sportlicher Sicht aber mindestens genauso wichtig ist, sind die Ereignisse im und auf dem Wasser sowie in den Arenen abseits des Fußballrasens. In diesen Tagen kämpfen Sportler wie die Rennkanuten Franziska Weber und Sebastian Brendel bereits um die ersten Qualifikationen für die Olympischen Sommerspiele 2016 und spätestens im September beginnt für alle Sportlerinnen und Sportler der Einstieg in die olympische Saison.

Die Athleten Potsdamer Vereine haben große Chancen auf eine Teilnahme bei den 31. Olympischen Sommerspielen heute in einem Jahr. 26 Sportlerinnen und Sportler aus Potsdamer Vereinen gehören zum Team Rio des Landes Brandenburg. Also zu jenem Team, deren Mitglieder auf dem Weg zu Olympia in besonderer Weise unterstützt werden. Es sind alles junge Menschen, die besonders begabt und ehrgeizig sind, um sich ihre Träume zu erfüllen. Ich wünsche allen Athletinnen und Athleten eine verletzungsfreie Zeit und größtmögliche Erfolge.

Wie stark die Potsdamer Sportlerinnen und Sportler sind wurde in den vergangenen Wochen bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Rudern, bei den Weltmeisterschaften der Modernen Fünfkämpfer und im Schwimmen sowie den Europameisterschaften der Triathleten deutlich. So haben beispielsweise Janina Arndt und Isabell Hübner Gold bei den Junioren-Ruder-WM in Rio de Janeiro gewonnen, Laura Lindemann und Lasse Lührs haben herausragende Ergebnisse bei den Triathlon-Europameisterschaften errungen und sich jeweils den Titel bei den Junioren gesichert und Marvin Dogue ist Weltmeister im Modernen Fünfkampf. Es sind nur einige Namen vieler Potsdamer Nachwuchshoffnungen, die sie sich aber auf jeden Fall merken sollten.

Die Landeshauptstadt steht für Sport und zum Sport. 161 Vereine mit 27.940 Mitgliedern, über tausend ehrenamtliche Übungsleiter und Trainer sowie rund 50 verschiedenen Sportarten repräsentieren den Breiten- und Spitzensport in Potsdam. Zur sportlichen Bilanz Potsdams zählen nationale und internationale Titel und Spitzenpositionen – vom Frauenfußball über Judo bis zum Kanurennsport. Mehr als 70-mal standen Sportlerinnen und Sportler aus Potsdam auf dem obersten Treppchen Olympischer Spiele. 1964 brachte Jürgen Eschert aus Tokio das erste olympische Gold nach Potsdam, nachdem Hans Grodotzki vier Jahre zuvor in Rom zwei Silbermedaillen errungen hatte. 2012 erkämpften vier Sportlerinnen und Sportler aus Potsdam in drei Disziplinen den Olympiasieg –und 2016?

In den vergangenen Wochen haben wir bei der Ausstellung „Olympisches Gold für Potsdam – Walk of Fame des Sports“ einen Eindruck davon bekommen, wie erfolgreich in Potsdam trainiert wird. Der Potsdamer Fotograf Eberhard Thonfeld und sein Kollege Tilo Wiedensohler von der Fotoagentur Camera 4 haben alle 52 Potsdamer Olympiasieger im Bild festgehalten und die Bilder ausgestellt. Damit es nicht bei einer Ausstellung bleibt, ist gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Sportschule ein Konzept für einen realen Walk of Fame erarbeitet worden. Zu Ehren aller Olympiasieger aus Potsdam entsteht im Sportpark Luftschiffhafen vor der MBS-Arena eine Ruhmesmeile ähnlich dem Hollywood Boulevard. 52 Sterne des Sports werden dort an alle Potsdamer Olympiasieger erinnern.

Die jungen Nachwuchshoffnungen im Rudern, Kanurennsport, Frauenfußball, Leichtathletik, Schwimmen, Moderner Fünfkampf, Triathlon und Paralympics-Schwimmen bereiten sich nun auf die Olympischen Spiele vor, die am 5. August 2016 in Rio beginnen. Und vielleicht lesen wir ihre Namen auch eines Tages neben denen von Kathrin Boron, Birgit Fischer, Uwe Daßler und Udo Beyer auf einer der Stelen im Luftschiffhafen. Ich wünsche es ihnen von Herzen.

Ihr

Jann Jakobs