Kolumne der Woche: Alte Fahrt, neue Mitte

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Foto Blumrich
Oberbürgermeister Jann Jakobs, © Foto Blumrich

31. August 2014

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

ich hoffe, Sie sind gut erholt aus den Sommerferien in die Landeshauptstadt zurückgekehrt und haben Kraft getankt für die kommenden Aufgaben. Mir geht es jedenfalls nach meinem dreiwöchigen Familien-Urlaub in Kärnten so: Frisch gestärkt und voller Schaffenskraft habe ich in dieser Woche meine Amtsgeschäfte wieder aufgenommen.

Von daher war es mir eine besondere Freude, am Donnerstag Richtfest für das erste Haus an der Alten Fahrt zu feiern. Das zeigt, dass wir in der Landeshauptstadt nicht nur getreulich debattieren können, sondern auch Bauten realisieren. Nach der Fertigstellung des Landtagsschlosses Anfang des Jahres ist nun mit dem Wohn- und Bürohaus von Kondor Wessels am Otto-Braun-Platz 1 ein weiterer Meilenstein für die Entwicklung der Potsdamer Mitte gesetzt.

Und dabei haben wir nicht einfach auf eine Kopie des barocken Palast-Hotels gesetzt, sondern moderner Architektur vertraut. Das HQ Humboldt Potsdam ist künftig das Eingangstor zur neuen Potsdamer Mitte. Umso schöner ist es zu sehen, dass sich hier Altes und Neues verbindet und so zeitgemäße Architektur auf historische Bauten trifft. Daneben sind bereits die Rohbauten der Palazzi Pompei und Chiericati sichtbar. Und nebenan entsteht das Palais Barberini, der einzige Leitbau in der neu entstehenden Potsdamer Mitte, also der einzige originalgetreue Wiederaufbau direkt am Alten Markt. Dort soll Ende 2016 das Museum von Hasso Plattner mit Ausstellungen seiner Sammlungen und internationaler Künstler eröffnen.

Man darf sich nichts vormachen: Die neue Potsdamer Mitte mit Landtag, Hasso-Plattner-Museum, Nikolaikirche und Potsdam Museum dürfte zur großen Touristenattraktion werden. Schon jetzt haben unsere Tourismus-Experten und Wirtschaftsförderer konstatiert, dass die Potsdamer Innenstadt als Touristenhochburg nicht nur aufgeholten hat auf die Zugkraft der Schlösser und Parks von Sanssouci, sondern nahezu ebenbürtig geworden ist. Nach dem Abriss der Fachhochschule und dem Bau von Synagoge und Garnisonkirche dürfte sich das in dieser Weise weiter verändern. Darauf bin ich stolz, denn ich denke, dass wir in den vergangenen 15 Jahren die richtigen Weichenstellungen vorgenommen haben.

Nun geht es also daran, diesen positiven Trend fortzusetzen. Dazu gehört zum einen der erwähnte baldige Abriss der Fachhochschule und des Rechenzentrums, zum anderen aber auch das Beteiligungsverfahren zur künftigen Gestaltung des Lustgartens. Ich bin überzeugt, dass wir in diesen Fragen noch viel Debattenstoff haben werden. Wie wir an der Alten Fahrt sehen, nehmen die dann folgenden Entscheidungen aber auch rasch Gestalt an – heißt: Wir sehen Ergebnisse.

Ihr

Jann Jakobs