Jan Bouman

(1706-1776)

Noch bis in die jüngste Vergangenheit hinein wurden die Leistungen Boumans für den Aufbau Potsdams und Berlins geringgeschätzt. Er habe "bloß die Zimmer-, Tischler- und Schiffbaukunst erlernet", beklagt Manger 1789 in seinem Werk über die Potsdamer Baugeschichte.

Jan Bouman wurde 1706 in Amsterdam geboren. Erst Mitte Zwanzig, folgte er 1732 dem Ruf Friedrich Wilhelms I. nach Potsdam, wo er zunächst als Schlosskastellan angestellt wurde. Bald schon wurde er mit dem Bau des Holländischen Viertels in Potsdam betraut, weitere Aufträge folgten, auch durch Friedrich II.

Potsdam verdankt ihm u. a. das Alte Rathaus, die nach Entwürfen Knobelsdorffs, an dessen Seite er baute, errichtete Französische Kirche, die Friedrichskirche in Babelsberg und zahlreiche bis heute erhaltene Bürgerhäuser. Boumann war maßgeblich am Umbau des Potsdamer Stadtschlosses beteiligt.

1753 fiel er wegen der missglückten Fontänenanlage von Sanssouci in Ungnade und musste nach Berlin gehen. Dort baute er u. a. das Palais des Prinzen Heinrich, das heutige Hauptgebäude der Humboldt-Universität.

Bouman starb 1776 als Oberbaudirektor im Ruhestand in Potsdam. Sein Sohn Georg Friedrich Boumann folgte ihm als Baumeister.