Flucht in den Westen

Seit Frühjahr 2011 ist ein neuer Ausstellungsteil mit dem Titel "Flucht in den Westen" in der Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 zu besichtigen. Die Ausstellung informiert über die Wege, die Menschen einschlugen, um in den Westen zu flüchten, über die Methoden, mit denen sie den Eisernen Vorhang überwinden wollten, über Stasi-Untersuchungshaft, Verurteilungen durch DDR-Gerichte, Strafverbüßung und Häftlingsfreikauf durch die Bundesrepublik.

Acht Fluchtschicksale stehen dabei als exemplarische Beispiele für die Schicksale von nahezu 2.000 Menschen im Mittelpunkt, die einst im Potsdamer Stasi-Gefängnis inhaftiert wurden, weil ihre Fluchtversuche scheiterten, weil sie verraten wurden oder weil sie als Westdeutsche DDR-Bürgern zur Flucht verhelfen wollten.

Die vorgestellten Fluchtgeschichten ereigneten sich zwischen 1961 und 1988 und erzählen von unterschiedlichen Menschen, denen eines gemeinsam war: Sie wollten nicht länger in der DDR leben und wagten deshalb einen Fluchtversuch, der im Falle des Scheiterns ihr Leben bedrohte und mit Gefängnishaft bestraft wurde. Die neue Dokumentation über gescheiterte Fluchtversuche aus der DDR erweitert den bisherigen Gedenkstättenbereich und ist in fünf ehemaligen Gefängniszellen im Hofgebäude untergebracht. In einer Zelle wird die allgemeine Fluchtgeschichte thematisiert - mit wichtigen Fluchtrouten und in den anderen vier Zellen werden die acht Fluchtgeschichten vorgestellt.