Fachkräfteforum Potsdam gegründet

Erste Fachtagung am 5. Mai 2009

    „Die qualitative und quantitative Verfügbarkeit von Fachkräften ist ein zunehmend entscheidender Standortfaktor und eine maßgebliche Bestimmungsgröße für die Attraktivität und den Erfolg eines Standortes" bekräftigte Oberbürgermeister Jann Jakobs anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung des Fachkräfteforums Potsdam. Auch für die Landeshauptstadt gilt: Fachkräftesicherung ist Standortsicherung. Fachkräftesicherung erfolgreich gestalten erfordert neue Ansätze in der regionalen Kooperation. Deshalb haben Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Verwaltung beschlossen, ihre Aktivitäten zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Landeshauptstadt schrittweise weiter zu vernetzen. Unter dem Dach des „Fachkräfteforums Potsdam" wollen elf Partner ihre Kernkompetenzen einbringen und kooperieren.

    Den Gründungsakt vollzogen die Partner am 2. April 2009 im Stadthaus Potsdam mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Oberbürgermeister Jakobs hat mit seiner Unterschrift die Mitwirkung der Landeshauptstadt in diesem Netzwerk besiegelt. Jann Jakobs betonte: „Der mittlerweile oft beschworene Fachkräftemangel ist keine Schicksalsfrage, der wir uns ergeben müssen, sondern vielmehr eine große Herausforderung, die ein koordinierteres Handeln der Beteiligten erfordert, damit Fachkräftesicherung in der Region nachhaltig gelingt." Daher begrüßt er die gemeinsame Initiative der Partner.

    Alle Partner im Fachkräfteforum Potsdam wollen eng und zielgerichtet zusammenarbeiten. „Gemeinsam Handeln für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort Potsdam" lautet das Credo des Forums, von dem sich die Gründungsmitglieder leiten lassen. Gemeinsame Aktivitäten, die Bündelung von Initiativen, die Entwicklung von Angeboten und Strategien sowie die Erschließung von Ressourcen zur Sicherung des Fachkräftebedarfes in der Region stehen dabei im Mittelpunkt.

    Am 5. Mai 2009 veranstaltet das Fachkräfteforum Potsdam seine 1. Fachtagung in der IHK Potsdam. „Mit Kompetenz Arbeit und Zukunft sichern" ist das Leitthema der Tagung. Das Forum will eine Plattform schaffen und anbieten, die künftig dazu beiträgt, die umfangreich vorhandenen Potenziale in der Region für eine erfolgreiche Standortpolitik noch besser zu nutzen. Der Erfahrungs- und Gedankenaustausch zwischen den Akteuren soll gefördert werden, und mit den gewonnenen Erkenntnissen und Anregungen wollen die Initiatoren die Arbeit des Einzelnen und die Arbeit im Netzwerk unterstützen. Alle Intressierten Unternehmen und Akteure sind dazu herzlich eingeladen. [Einladung & Programm]

    Kurt Beckers, Geschäftsführer, LASA Brandenburg GmbH: „Für die LASA Brandenburg GmbH ist die Gründung des Netzwerkes der richtige Schritt, die Herausforderung der künftigen Fachkräftesicherung zu regionalisieren und anzunehmen. Unternehmer aus der Region können jetzt noch zielgerichteter angesprochen und für die eintretenden gravierenden demografischen Veränderungen sensibilisiert werden. Seit Jahren fördert die LASA erfolgreich Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen, unterstützt durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF)."

    Dieter Ecker-Lassner, operativer Geschäftsführer, Agentur für Arbeit Potsdam: „Eine erfolgreiche Fachkräftesicherung beginnt mit einer offensiven Berufsorientierung an den Potsdamer Schulen und hört bei umfassenden Weiterbildungsangeboten für ältere Arbeitnehmer auf. Als Arbeitsagentur leisten wir einen wesentlichen Beitrag. Aber natürlich sind wir auf starke Partner angewiesen."

    Gerhardt Engel, 1. Vizepräsident, Unternehmerverband Brandenburg e.V.: „Das Know-how der Mitarbeiter ist die Voraussetzung für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im globalen Marktgeschehen. Mit der Initiative kann der konkrete Bedarf der Firmen zur Zukunftsgestaltung realisiert werden."

    René Kohl, Hauptgeschäftsführer, Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam: „Grundlegende Voraussetzung einer erfolgreichen Wirtschaftsentwicklung wird mehr denn je die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte sein. In deren Ausbildung und Weiterqualifizierung sollten Wirtschaft, Schulen und Kommunen ihr gemeinsames Ziel sehen."

    Dr. Wolfgang König, Hauptgeschäftsführer, Handwerkskammer Potsdam: „Das Handwerk stellt sich der Fachkräftesicherung seit Jahrzehnten. Wir haben aber seit dem letzten Jahr große Sorge, dass wir die freien Lehrstellen nicht besetzt bekommen. Zu den demografischen Herausforderungen kommen die äußerst unzureichenden schulischen und persönlichen Voraussetzungen der Bewerber. Hier ist Netzwerkarbeit aller Akteure geboten."

    Christine Manzl, Geschäftsführerin, Kreishandwerkerschaft Potsdam: „Das Potsdamer Handwerk begrüßt die Gründung des Fachkräfteforums und wird sich aktiv in die Arbeit des Netzwerkes einbringen."

    Wolfgang Spieß, 1. Vorstand, Netzwerk Zukunft Schule +Wirtschaft für Brandenburg e.V.: „Die frühzeitige Berufsorientierung der Schüler kann nur erfolgreich gelingen, wenn die Wirtschaft und die Schulen im Land noch enger zusammenarbeiten. Derzeitig gilt es, die zahlreichen betrieblichen Ausbildungsplatzangebote in den verschiedenen Lehrstellenbörsen der Wirtschaft in Brandenburg den Jugendlichen nahe zu bringen."

    Frank Thomann, Geschäftsführer, PAGA - Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende: „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gewinnt die Fachkräfteausbildung weiter an Bedeutung. Die PAGA wird deshalb in diesem Jahr über drei Millionen Euro für die Qualifizierung der Arbeitssuchenden investieren. Der Partnerverbund im Fachkräfteforum hilft dabei, diese Mittel optimal für erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt einzusetzen."

    Andreas Vogel, Geschäftsführer, Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg gGmbH:
    „Durch die fortschreitende Digitalisierung in der Medienproduktion sind zusätzliche Qualifikationen der Mitarbeiter erforderlich. Zielgerichtet auf den aktuellen Bedarf bietet die Medien Bildungsgesellschaft deshalb praxisnahe Fortbildungs- und Veranstaltungsprogramme für Medienschaffende an."

    Prof. Dr. Wagner, Vizepräsident, Universität Potsdam: „Die Universität Potsdam sieht in der Fachkräftesicherung einen Schwerpunkt von wachsender Bedeutung im Rahmen ihrer Aktivitäten im Bereich des Wissens- und Technologietransfers. Entsprechende Programme zielen z.B. auf Fachkräfte, die außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit einen Hochschulabschluss oder ein wichtiges Zertifikat erwerben wollen, aber z.B. auch auf die Gruppe der älteren Mitarbeiter und der BerufsrückkehrerInnen und der akademisch ausgebildeten Migranten."

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