Döberitzer Heide

Naturschutzgebiet, Europäisches Vogelschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat Gebiet Nr. 115

Große Teile des ehemaligen Truppenübungsplatzes Döberitz wurden 1997 als Naturschutzgebiet "Döberitzer Heide" ausgewiesen. Es befindet sich zwischen der Bundesstraße 5 im Norden und der Bundesstraße 2 im Süden, zwischen Groß Glienicke und Seeburg im Osten sowie Fahrland und Priort im Westen.

Von dem etwa 3.415 ha umfassenden Areal des Naturschutzgebietes befinden sich nur Randbereiche, d. h. ca. 37 ha in Potsdam. Das Schutzgebiet ist Teil der Nauener Platte mit flachwelligen Grund- und Endmoränen sowie vermoorten Rinnen und Hohlformen. Die höchsten Erhebungen sind mit fast 90 m die Hitzberge. Aufgrund der vielfältigen Oberflächenstruktur und der etwa einhundertjährigen durchgängig militärischen Nutzung konnten sich sehr unterschiedliche Biotopkomplexe entwickeln, wie Sandoffenlandschaften, Ruderalfluren, Heiden und Niederwälder, Waldgebiete sowie Moore und Gewässer. Diese werden begleitet von einer hohen Artenvielfalt der Flora und Fauna, wie sie in der angrenzenden, mehr oder weniger intensiv genutzten und von Straßen durchschnittenen Landschaft nicht mehr anzutreffen ist.

Es wurden u. a. 847 Farn- und Blütenpflanzen, 36 bodenständige Säugetierarten, 124 Brutvogelarten, 13 Amphibien- und Reptilienarten, über 1.800 Käferarten und bisher etwa 1.200 Schmetterlingsarten nachgewiesen. Um die Vielfalt der Biotopstrukturen und insbesondere die Offenlandschaften zu erhalten, wird das Konzept einer Landschaftsentwicklung unter dem Einsatz von Großherbivoren erprobt, d. h. es werden in einer umzäunten Wildniskernzone mit einer Flächengröße von 1.860 ha Wisente, Przewalski-Pferde und Rotwild ausgesetzt, die durch Verbiß der Vegetation einer Verbuschung/Waldentwicklung entgegenwirken

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Adresse

Döberitzer Heide
Neue Chaussee
14476 Potsdam
Deutschland