Die Baustellen erdulden

14. April 2013 

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

wer sich in diesen Tagen mit dem Auto durch die Landeshauptstadt bewegt, hat so manches zu erdulden. An einigen Stellen werden die Straßen aufgerissen. Die Brücken sind im Berufsverkehrs verstopft. Sprich: Die Geduld vieler Autofahrer wird auf die Probe gestellt. Ich kann Ihnen nur sagen: Ich kenne die Situation gut, da ich fast jeden Tag durch die Stadt fahre, und kann Sie nur um Ihr Verständnis bitten.

Warum aber nun alles zur selben Zeit? Nun, das hat zum einen damit zu tun, dass wir Landesmittel für die Humboldtbrücke beispielsweise jetzt nutzen mussten und auch die Arbeiten an der Breiten und der Friedrich-Ebert-Straße anstanden.

In den Spitzenzeiten des Verkehrsgeschehens führen Baumaßnahmen außerdem - unabhängig von Größe und Umfang einer Baustelle - auf Hauptverkehrsstraßen fast immer zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Jetzt und auch künftig sind in Potsdam und den Ortsteilen Bauarbeiten jedoch notwendig, um die Versorgung, Entsorgung und die zukünftige verkehrliche Mobilität der Bürger und Besucher sicherzustellen.

In den zurückliegenden Monaten wurden durch die Landeshauptstadt und ihre Partner viele Anstrengungen unternommen, um ein wirksames Baustellenmanagement auf die Beine zu stellen. So wurde versucht, die Baumaßnahmen zeitlich so zu legen, dass die notwendigen Arbeiten an Leitungen, Straßen- und Erdbau witterungsbedingt auch erfolgen können. Der überwiegende Teil der Arbeiten an Straßen- und Leitungsbaumaßnahmen ist nur bei frostfreiem Wetter möglich. Auf der Baustelle Nuthestraße hat sich zum Beispiel auch gezeigt, dass es bei schlechter Witterung zu Problemen bei der Einrichtung von Baustellen und den Markierungsarbeiten kommen kann.

Bei allen Überlegungen war zu beachten, dass festgelegte Verkehrs- und Baulogistiken, vorgeschriebene Sicherheitsabstände, Arbeitsschutzbestimmungen, Wege für Rettungsfahrzeuge und Behindertentransporte und der Naturschutz eingehalten werden.

Leider können wir einen Aspekt nicht zuverlässig einplanen und organisieren. Das Wetter!

An fast allen Baustellen gab es wegen des langen Winters offenkundige Probleme bei der Baudurchführung und dadurch zeitliche Verschiebungen im Bauablauf. Um die Behinderungen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), die Verkehrsteilnehmer zu Fuß, per Rad oder per Auto sowie für Anlieger, Geschäftsleute und den Wirtschaftsverkehr im Hauptverkehrsnetz so gering wie möglich zu halten, sind im Hauptverkehrsnetz eine Vielzahl von Ampelprogrammen angepasst worden, Umleitungen wurden ausgewiesen und der ÖPNV leistungsfähig aufgestellt. Es wurden Informationsveranstaltungen durchgeführt, die Lokalpresse informiert und Informationsflyer verteilt. Auch haben wir die elektronischen Anzeigetafeln zur frühzeitigen Information für die Bürger entwickelt und genutzt, damit Sie in der verkehrsstarken Zeit diese Verkehrsadern meiden können oder rechtzeitig auf andere Verkehrsmittel umsteigen können.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen noch einige Details zu den aktuellen Baumaßnahmen zu nennen:

Zur Verbesserung der Haltestellensituation am Rathaus und für einen behindertengerechten Ein- und Ausstieg wird die Friedrich-Ebert-Straße von 2013 bis 2014 zwischen Hegelallee / Kurfürstenstraße und Reiterweg/Alleestraße umgebaut. Aufgrund der getroffenen Maßnahmen auf der Umleitungsstrecke konnten die Auswirkungen der Sperrung jedoch auf ein Minimum begrenzt werden.

Auf der Nuthestraße werden unverändert mit jeweils zwei Richtungsfahrbahnen aufrechterhalten. Kurzzeitige Unterbrechungen im Straßenbahnverkehr werden voraussichtlich nur an Wochenenden stattfinden.

Während der Umbauarbeiten in der Breiten Straße zwischen Dortustraße und Schopenhauerstraße werden - mit Ausnahme der Sommerferien - immer zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung stehen und Tempo 30 gelten. Aufgrund der hohen Verkehrsbelastung sind aber vor allem im Berufsverkehr Behinderungen nicht zu vermeiden.

Lassen Sie uns diese Einschränkungen mit Ruhe erdulden. Meiden Sie in den Spitzenzeiten die besonders beeinträchtigten Bereiche oder steigen auf andere Verkehrsmittel, zum Beispiel das Fahrrad, um. Der Frühling hat ja nun begonnen. Lassen Sie uns ihn genießen!

Ihr

Jann Jakobs



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