Das religiöse Leben Potsdams wird wesentlich von den verschiedenen christlichen Kirchen und Gemeinden geprägt, denen heute etwa 20 Prozent der Bevölkerung angehören. Auch wenn seit der Einführung der Reformation in Brandenburg 1539 die übergroße Mehrheit der Potsdamerinnen und Potsdamer lutherischen Bekenntnisses war, konnten durch die Toleranzpolitik der preußischen Herrscher schon im 18. Jahrhundert katholische und russisch-orthodoxe Gemeinden in Potsdam entstehen Kirchen wurden errichtet und in der Folgezeit Schulen, Krankenhäuser und andere wichtige soziale und religiöse Einrichtungen gegründet. Von besonderer Bedeutung für Brandenburg-Preußen insgesamt und für Potsdam im Besonderen war die Ansiedlung von ca. zehntausend französischen Hugenotten im Gefolge des Edikts von Potsdam 1685, deren Nachfahren das religiöse Leben der Stadt bis heute sichtbar prägen.
Derzeit leben in Potsdam mehr als 30.000 Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen. Davon gehören etwa 25.000 den 22 evangelischen und ca. 5.000 den beiden katholischen Gemeinden der Stadt an. Die verschiedenen freien Gemeinschaften zählen zusammen ebenfalls mehrere Tausend Gläubige.
Äußerlich sichtbares Zeichen des reichen christlichen Erbes und Lebens der Stadt sind die vielen, die Stadtsilhouette prägende Kirchen und ihre Türme, allen voran die weithin sichtbare Kuppel der St. Nikolaikirche am Alten Markt im Zentrum der Stadt. Christliche Gemeinden existieren aber ebenso in den Stadtrandgebieten wie z.B. dem neuesten Stadtteil Potsdams, dem Kirchsteigfeld, wo im Jahr 1997 Potsdams jüngste Kirche eingeweiht wurde.
Darüber hinaus prägen die christlichen Kirchen und Gemeinden das religiöse und kulturelle Leben in Potsdam auf ganz vielfältige und markante Weise. Sonntag für Sonntag laden sie zu ihren Gottesdiensten ein, engagieren sich in der Trägerschaft von Kindertagesstätten und Krankenhäusern, pflegen eine reiche kirchenmusikalische Tradition und erheben ihre Stimme zu relevanten sozialen und kommunalen Themen.