Bär, Stephan Horota, 1964

Größe/Maße: ca. 50cm (H) x 85cm (L) x 40cm (B) / Sockel 30cm (H) x 70cm (L) x 40cm (B) Bronze auf Sandstein, Denkmalschutz
Bär
© Dirk Alexander Schermer
Bär (© Dirk Alexander Schermer)

Wenn sich der Spaziergänger auf dem Weg zum Café-Pavillon vorbei an Pfingstrosen und Staudengarten in Richtung Nordosten der Insel begibt, kreuzt er unweigerlich den Weg des Bären. Dieser wurde 1964 von Stephan Horota (*1932) geschaffen und 1966 zusammen mit dem Jungen Fuchs auf der Freundschaftsinsel aufgestellt.

Schwerfällig und bedacht bewegt sich der Bär mit leicht gesenktem Kopf auf ein imaginäres Ziel zu. Ruhe und Bewegung scheinen in dieser Figur vereint. Während beide Hinterbeine fest auf dem Boden stehen und das Hinterteil statisch wirken lassen, setzt eine Vorderpfote zu einer Bewegung an. Die kurzen aber sehr kräftigen Gliedmaßen sind reduziert und selbst die für den Bären typischen Krallen an den Pfoten sind kaum ausgearbeitet.

Auch beim Bär ist, wie beim Jungen Fuchs, die Körperoberfläche der Plastik glatt und zeigt kaum eine Ausbildung von Fell oder Muskelpartien. Ganz im Gegenteil, die Flächen wirken geradezu poliert. Die charakteristischsten Details konzentrieren sich wiederum am breiten und etwas kantig wirkenden Kopf. Die kleinen runden und aufgerichteten Ohren lauschen aufmerksam der Umgebung, die lang gestreckte kantige Schnauze scheint eine Witterung aufzunehmen und die kleinen Augen schauen etwas träge aber wachsam nach vorn. Die Haltung des stämmigen Tieres verkörpert die dem Bären innewohnende Kraft und Dynamik, die sich vom Hinterteil des Rumpfes bis zur Nasenspitze entlangzieht.

Mit seiner Darstellung des Bären zeigt Stephan Horota eine Plastik, die nicht durch naturalistische Details, sondern aus ihrem inneren Wesen heraus wirkt. Damit beweist er seine genaue Beobachtungsgabe und Fähigkeit, den Charakter und die Eigenart des Tieres mit reduzierten Formen darzustellen.

Adresse

Freundschaftsinsel
Lange Brücke
14467 Potsdam
Deutschland