Babelsberg - erneuert, belebt, beliebt

25.08.2013

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

wer heute durch die Straßen von Babelsberg wandelt, kann sich kaum noch vorstellen, wie es zwischen Karl-Liebknecht-Stadion und Großbeerenstraße Anfang der 1990er Jahre ausgesehen hat. Die Jahre der Mangelwirtschaft hatten ihre Spuren hinterlassen, an vielen Häusern fehlten nicht nur Farben. Nein, es bröckelte der Putz, die Substanz vieler historischer Gebäude war bedroht. Heute, 23 Jahre nach den ersten vorbereitenden Untersuchungen zur Sanierung Babelsbergs und dem weitsichtigen Beschluss der Sanierungssatzungen vor genau 20 Jahren durch die Stadtverordneten, ist es in Babelsberg wohl schöner als je zuvor in der Geschichte.

Nicht nur die Weberhäuser, Villen und Bürgerhäuser sind dank des Engagements von Stadtkontor, der Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung, dank der öffentlichen Förderung und vor allem dank der vielen Potsdamerinnen und Potsdamer, ob hinzugezogen oder Alt-Babelsberger, denkmalgerecht saniert worden. Auch für Gewerbetreibende ist der Standort Babelsberg eine gute Adresse geworden, Filme Made in Babelsberg sind wieder en Vogue, die Wissenschaft hat ihren festen Platz erhalten und als Medienstandort ist Babelsberg unverzichtbar. Es ist besonders ein Ort für Familien, mit viel Grün, Kitas, Schulen, Kultur und der Parklandschaft. Rundum: Babelsberg hat fast alles, was Potsdam ausmacht.

Rund 70 Millionen Euro Fördermittel sind in den vergangenen Jahren ins Sanierungsgebiet geflossen. Fast die Hälfte dessen wurde für die Sanierung von Straßen, Plätzen und Spielplätzen ausgegeben, knapp 40 Prozent für die Sanierung von Gebäuden. Baulücken sind geschlossen worden und das historische Ensemble wurde behutsam durch moderne Architektur ergänzt. So ist beispielsweise in die Alte Brauerei neues Leben eingezogen und die Kreativwirtschaft sucht sich Räume, um Familie und Beruf vereinbaren zu können und den Stadtteil zu gestalten.

Was in den vergangenen Jahren in Babelsberg alles investiert und verändert worden ist, zeigt eine neue Ausstellung ab dieser Woche. In der Schau „20 Jahre Sanierung Babelsberg - erneuert, belebt, beliebt" erhalten Sie einen Überblick über die jüngste Geschichte des Stadtteils. Über Planungen für Babelsberg während der DDR-Zeit, aber vor allem über die Anstrengungen danach, dem Stadtteil Glanz zu verleihen. Dass sich die Anstrengungen gelohnt haben, beweist meiner Ansicht nach eine weitere Zahl: Im Jahr 1999 lebten im Sanierungsgebiet 431 Kinder unter neun Jahren, im vergangenen Jahr waren es 1225. Steigende Einwohnerzahlen sprechen für die Beliebtheit des Stadtteils auf der anderen Havelseite.

Gemeinsam arbeiten wir alle daran, den Standort Potsdam-Babelsberg weiter zu entwickeln. So beginnen wir nun mit einer weiteren großen Wirtschaftsförderung und investieren drei Millionen Euro in einen Handwerkerhof. Im Oktober wird der Grundstein für das Projekt speziell für mittelständische Unternehmen, die expandieren wollen, gelegt. Gebaut wird an der Fritz-Zubeil-Straße eine Halle mit 13 Werkstätten, die jeweils eine Abmessung von 200 Quadratmeter haben. Fertiggestellt sein soll der Handwerkerhof Mitte 2014. Ich hoffe, dass auch diese Maßnahme zur weiteren positiven Entwicklung Babelsbergs beiträgt.

Die Entwicklungsmaßnahme Sanierungsgebiet Babelsberg wird übrigens in zwei bis drei Jahren abgeschlossen. Das ist kein Grund traurig zu sein, im Gegenteil: Es beweist, dass die Anstrengungen sich gelohnt haben und das Kapitel Sanierung zwischen 1993 und 2015/16 eine weitere Erfolgsgeschichte in der Historie von Nowawes bis Potsdam-Babelsberg ist.

Ihr Jann Jakobs


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