Pressemitteilung Nr. 581 vom 22.09.2015 Interkulturelle Woche mit Karikaturen-Schau eröffnet

Mit einer Ausstellungseröffnung von Karikaturen des Künstlers Valeriu Kurtu startete heute die Interkulturelle Woche in Potsdam. Die Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung, Elona Müller-Preinesberger, eröffnete die Schau und rief zu einer regen Beteiligung der insgesamt 35 Veranstaltungen auf, die im Rahmen der Interkulturellen Woche auf dem Programm stehen.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Nachbarschaftliche Vielfalt. Valeriu Kurtu hat sich von Freunden, Nachbarn und anderen Mitmenschen inspirieren lassen und in seinen Karikaturen bunte und auch ein bisschen verrückte Alltagssituationen aufs Zeichenpapier gebannt. Seine Bilder finden zu den Themen „Migration und Integration sowie das gutnachbarschaftliche Zusammenleben“ besondere Beachtung. Seine Lebenserfahrungen bearbeitet er in seinen Werken und die Zuschauerinnen und Zuschauer können sehen und spüren, wie die neue Heimat von Künstlerinnen und Künstlern mit einer Migrationsgeschichte gesehen wird.

Die KurtuKunst Galerie-Wekstatt von Julia und Valeriu Kurtu befindet sich im unmittelbaren Zentrum von Berlin auf dem Kurfürstendamm und dort im Ku’damm-Karree. Nachdem man an Schaufenstern mit verträumten Mannequins vorbei gegangen ist, kommt man in eine Welt, in der keramische Blumen blühen und tönerne Tiere ihre Augen erstaunt aufreißen. Gleichzeitig werden sie umgeben von den ausdrucksstarken farbenfrohen detaillierten und humorigen Bildern, Grafiken und Karikaturen. Hier arbeiten die Kurtus. Sie sind in der Sowjetunion geboren und haben dort ihr Handwerk gelernt. Valeriu Kurtu hat die Kunstschule in Moldawien und die WGIK in Moskau abgeschlossen.

Die Schau ist zu sehen im Rathaus, Stadthaus, Flurbereich des Oberbürgermeisters (2. Etage).

Zur Interkulturellen Woche laden 23 verschiedene Institutionen, Organisationen und Vereine ein. „Die Interkulturellen Wochen begleiten bereits seit 25 Jahren das integrationspolitische Jahresgeschehen in der Landeshauptstadt Potsdam. Sie bieten Begegnungen, Gespräche, Informationsmöglichkeiten und interessante kulturelle Erlebnisse“, sagte Potsdams Beauftragte für Integration und Migration, Magdolna Grasnick.

Programm-Höhepunkte sind:
Am 23. September 2015 lädt das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und der Landesjugendring Brandenburg zur Abschlussveranstaltung der landesweiten Kinosommer-Tour „Schöner Leben ohne Nazis“ ins Freiland Potsdam ein. Am gleichen Tag findet im Großen Friedenssaal in der Schopenhauerstraße 23 ein Informations- und Gesprächsabend zum Thema „Flucht aus Eritrea“ statt. Die Veranstalter sind der evangelische Kirchenkreis Potsdam, der Beratungsdienst für Migrantinnen und Migranten des Diakonischen Werkes Potsdam in Kooperation mit Amnesty International.

Am 27. September vergibt die Landeshauptstadt Potsdam zum 11. Mal gemeinsam mit der ProPotsdam GmbH den Integrationspreis. Am Montag, den 28. September 2015, 13-15 Uhr, laden die Potsdamer Ausländerbehörde und die Brandenburger Koordinierungsstelle des Netzwerkes „Integration durch Qualifizierung“ zu einem Infotag zur beruflichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die Ausländerbehörde ein.

„FREMDE HEIMAT“. So haben Schülerinnen und Schülern des Theaterkurses der
11. Jahrgangsstufe des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder ihr Theaterprojekt genannt. An die Aufführung am 30. September im Treffpunkt Freizeit Potsdam schließt sich ein Publikumsgespräch an, zu dem der Potsdamer Migrantenbeirat mit dem Evangelischen Gymnasium Hermannswerder einladen. Zum Ausklang des Abends spielt die Band „FootprintProjekt“.

Am 1. Oktober stellt der Internationale Bund Berlin-Brandenburg, Betrieb Potsdam, seine Projekte und Angebote in der Flüchtlingsarbeit und für Menschen mit Migrationshintergrund im Innenhof des Rechenzentrums ab 15 Uhr in der Dortustraße 46 vor. An dem gleichen Nachmittag ab 17 Uhr lädt der Wohnungsverbund für die Unterbringung von Geflüchteten im Staudenhof - Soziale Stadt Potsdam e.V. in den Gemeinschaftsraum des Hauses Am Alten Markt 10 ein. Es wird der kurze Dokumentarfilm „1 Jahr Staudenhof – Mein Jahr“ von Imelda Mandala und Mandy Fox gezeigt und anschließend zur Diskussionsrunde eingeladen. Auch die Einrichtung für geflüchtete Frauen und ihre Kinder - Soziale Stadt Potsdam e.V. in der Hegelallee 33 lädt zum Besuch ein. Wir sind Potsdam! So heißt die Veranstaltung am 2. Oktober, ab 15 Uhr, in der Einrichtung.

Am Freitag, 2. Oktober, liest Proschat Madani in der Stadt- und Landesbibliothek im Bildungsforum aus ihrem Buch „Suche Heimat, biete Verwirrung. Mein persisch-deutsch-österreichisches Leben“. Proschat Madani ist im Iran geboren, in Österreich aufgewachsen und heute als Schauspielerin in Deutschland erfolgreich. Sie hat sich ihr Leben lang angepasst und wurde zur „Vorzeigeintegrierten“ – doch das Gefühl, fremd zu sein, ist geblieben. Auf einer amüsanten Reise zu sich selbst stellt sie sich der Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie und erkennt schließlich: Das Zuhause lässt sich nicht im Äußeren finden!

Der Verein der Muslime Potsdam am 3. Oktober, am Tag der offenen Moscheen, von 14 bis 18 Uhr zum Besuch zu sich ein.

An den bundesweiten Aktivitäten der Interkulturellen Woche beteiligt sich Potsdam seit 1991. Die Interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Migrantenbeiräten, Integrationsbeauftragten, Religionsgemeinschaften, Vereinen und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. Auch der Deutsche Städtetag unterstützt die Idee der Interkulturellen Woche. In mehr als 300 Städten finden in dieser besonderen Woche Veranstaltungen zum Thema statt.

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