Pressemitteilung Nr. 288 vom 02.05.2014 Erstellung eines Leitbildes für die Landeshauptstadt Potsdam

Mit der Erstellung eines Leitbildes für Potsdam will die Landeshauptstadt künftig noch besser auf die Herausforderungen der wachsenden Stadt reagieren. Oberbürgermeister Jann Jakobs hat heute den Projektplanentwurf für die Leitbilderarbeitung der Öffentlichkeit vorgestellt. Er wird jetzt in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht.

„Wir machen damit einen entscheidenden Schritt, um den Herausforderungen der wachsenden Stadt gerecht zu werden“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Um eine möglichst große Akzeptanz zu erreichen, rufen wir alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich an dem Diskussionsprozess zu beteiligen. Wir werden sehr darauf achten, dass alle, die mitmachen wollen gehört und gleich behandelt werden.“

Die Landeshauptstadt Potsdam ist eine lebenswerte und attraktive Stadt. Das zeigt die seit Jahren ansteigende Einwohnerzahl - jährlich kommen fast 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner dazu. Auch für die Zukunft wird davon ausgegangen, dass die Stadt noch weiter wachsen wird. Der Zuwachs von Kindern und Jugendlichen ist dabei besonders stark. Aber auch der demografische Wandel wird die Landeshauptstadt Potsdam erreichen. Damit sind besondere Herausforderungen verbunden, die gemeistert werden müssen.

Mit der positiven und erfreulichen Entwicklung einer wachsenden Landeshauptstadt sind z. B. nicht nur eine Stärkung der Wirtschaft und eine Verbesserung der Erträge für die Stadtkasse verbunden, sondern auch wachsende Anforderungen an die städtische Infrastruktur und an die Daseinsvorsorge.

Mehr Einwohner bedeuten auch mehr Verkehr, einen höheren Bedarf an Wohnraum und Versorgungsleistungen, wie z. B. Müllabfuhr und Trinkwasser. Es werden mehr Kindergärten und Schulen benötigt, ein entsprechendes Angebot des öffentlichen Nahverkehrs und noch vieles mehr.

Größere Herausforderungen und gleichzeitig stark sinkende Zuschüsse von Land, Bund und EU erfordern eine verbindliche, in der Bürgerschaft akzeptierte und von der Stadtverordnetenversammlung respektierte Zielpyramide. Basis für diese Zielpyramide bildet das Leitbild der Stadt. Das Leitbild ist eine Vision, eine Navigationshilfe für den Weg in Zukunft: Potsdam 2020 – Was soll die Stadt sein, wie soll sie sich entwickeln?

Warum brauchen wir jetzt eine Strategie?

Eine Strategie soll die Stadt in ihrer Entwicklung und bei der Setzung von Prioritäten unterstützen. Die Verwaltung der Landeshauptstadt Potsdam, die städtischen Unternehmen, freie Träger und viele andere erfüllen eine Vielzahl von Aufgaben, die die Stadt so lebenswert und attraktiv machen: Dazu gehören die für alle alltäglich Notwendigen, wie z.B. öffentlicher Nahverkehr, Kindergarten, Abfallbeseitigung, Straßenreinigung, Schule, Jugendklubs, Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Aber auch die Besonderen, wie z. B. Feuerwehr, Denkmalschutz, Klimaschutz und Standesamt. Und auch das, was eine Stadt ausmacht: die Kultur mit seinen großen und kleinen Institutionen, die Grünflächenpflege und Blumenbeete.

Die Aufgaben sind so vielfältig, wie die Stadt selbst. Und damit diese Aufgaben auch alle abgestimmt einer erfolgreichen Entwicklung der Landeshauptstadt dienen, bedarf es einer Strategie und einer strategischen Steuerung.

Daher soll das Verfahren für die Entwicklung des Leitbildes in sechs so genannte „Bauphasen“ aufgeteilt sein:

1. Bauplan – Information (Mai bis September 2014)
Ein Projektplanentwurf ist erstellt. Das Projekt soll zukünftigen Akteuren vorgestellt und beworben werden. Der Beschluss der SVV über den Projektplan ist für September 2014 avisiert.
2. Fundament – Expertendialog (September bis Oktober 2014)
Erste Themen und Anliegen sollen im Rahmen von Veranstaltungen mit der SVV, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landeshauptstadt und der organisierten Zivilgesellschaft identifiziert werden. Bürgerinnen und Bürger werden in der jährlich stattfindenden Bürgerumfrage nach ihrem Bild der Stadt, ihren Wunschvorstellungen befragt.
3. Rohbau – Öffentlichkeitsdialog (November 2014 bis März 2015)
Im November sollen Beteiligungsveranstaltungen mit örtlichem Bezug stattfinden. Der Dezember wird in der Verwaltung für die Auswertung dieser Veranstaltungen genutzt. Ab Januar 2015 werden Beteiligungsveranstaltungen zu bestimmten Handlungsfeldern durchgeführt. Ziel ist es, auch Hinweise und Vorschläge zu gesamtstädtischen Zielen zu erhalten.
4. Richtfest – Auswertung/Vorentwurf (April 2015)
Im April 2015 soll der Entwurf für das Leitbild fertiggestellt werden.
5. Innenausbau – Textarbeit (Mai 2015)
Der Leitbildentwurf soll im Mai 2015 der SVV und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Hinweise für Änderungen werden aufgenommen.
6. Einweihung – Beschluss (Juni/Juli 2015)
Die Hinweise aus Phase 5 werden eingearbeitet und der finale Leitbildentwurf kann im Rahmen einer Bürgerbefragung angenommen werden. Dem Votum der Öffentlichkeit schließt sich ein Beschluss der SVV an.

 

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