Brunnen und Schlaatzer Welle mit Torbogen, Grün der Zeit, 2001;

Basaltstein und Messing; 35cm-115cm (H), 100cm (D)

Brunnen dienten ursprünglich zur Gewinnung von Nutzwasser. In Burgen und Palästen, Städten und auf Marktplätzen fanden sich Brunnen zur Wasserversorgung. Im gleichen Zug wurde die Wasserkunst geboren und Springbrunnen mit aufwendiger Architektur und ausgeklügelter Wasserführung zierten mit ihrer erfrischenden und belebenden Wirkung Plätze, Gärten und Innenräume. Im Gegensatz zu seinen historischen Vorbildern zeigt sich der Brunnen am Schlaatz unauffällig, doch hinter dieser schlichten Gestaltung verbirgt sich ein spannendes Konzept. Sieben verschieden hohe Steinstelen aus Basalt stehen dicht beieinander. An zwei Stelen befinden sich Wasserspender, die bei Betätigung Wasser fließen lassen. Das erfrischende Nass bahnt sich seinen Weg über die Außenseiten der Stelen hinab bis zum Boden. Die unterschiedlich hohen, schräg abgestuften und durch die Natur gestalteten Basaltsteine bilden einen spannungsvollen Kontrast zu den durch Menschenhand geformten glatten Ziegelsteinen – Natur trifft auf menschliche Gestaltung.

Das kleine Wasserkunstwerk verweist auf die ursprüngliche Landschaft, die Nutheniederung. Der Brunnen symbolisiert die Quelle, von der aus sich die Nuthe einst schlängelte. Die vom Brunnen ausgehende Spirale entwickelt sich entlang des Spazierweges zu einer, dem einstigen Nutheverlauf nachahmenden sich vergrößernden, mäandernden Linie, die aus der Vogelperspektive ersichtlich wird. In den Windungen gibt es gemauerte Sitzflächen und Holzpalisaden sowie Spielgeräte aus Holz. Verschiedene natürliche Materialien wie Rindenmulch, Granitsteine oder Kies geben Kinderhänden die Möglichkeit, die Natur haptisch zu erleben. Einen Höhepunkt findet der Mäander in einem Torbogen aus Klinker (Manfred Rößler, um 1986). Dieser markiert eine Querachse, welche Erlenhof und Schilfhof miteinander verbindet. Die am Brunnen beginnende und horizontal verlaufende Gestaltungslinie des Spazierweges findet am Klinkerbogen eine vertikale Entsprechung. Zugleich bestärkt der Torbogen Spaziergänger in dem Gedanken, kurz in einem mit niedrigeren Klinkermauern eingefassten Areal zu verweilen und die Kunstwerke der Umgebung zu betrachten. Der Brunnen wird somit nicht nur Ausgangspunkt, sondern auch Teil der neu gestalteten Schlaatzer Welle.

Die Planungsgruppe Grün der Zeit hat Naturmaterialien bewusst in ihre Gestaltung einbezogen. Des ursprünglichen Schlaatz mit seinen Wiesen, Wäldern und der Nuthe soll gedacht und dieser zugleich modern interpretiert werden. Damit wird das Gesamtkonzept ersichtlich, welches die Schlaatzer Welle als Erholungsband zwischen Wohnbauten und Versorgungseinrichtungen gestaltet.

Adresse

Brunnen und Schlaatzer Welle mit Torbogen
Grünanlage
Schlaatzer Welle
14478 Potsdam
Deutschland