Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

    Übersicht

    Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist mit chemisch oder biologisch wirksamen Mitteln oder auf mechanischen Weg möglich. Je nach Hauptzielrichtung der Bekämpfung ist dabei in Pflanzenschutzmaßnahmen oder Maßnahmen zum Gesundheitsschutz zu unterscheiden.

    Grundsätzlich wird in Siedlungsbereichen und in der Nähe von Verkehrswegen der Schutz der menschlichen Gesundheit im Vordergrund stehen, während Maßnahmen im Wald überwiegend aus Pflanzenschutzgründen stattfinden.

    Alle wichtigen Informationen erhalten Sie auf der Seite des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft.

    Die Landeshauptstadt Potsdam bereitet sich auf die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in diesem Frühjahr und Sommer vor. Dazu hat es fachübergreifende Arbeitstreffen gegeben. In Auswertung der Maßnahmen aus dem Vorjahr wurde bilanziert, dass die Raupenplage eingedämmt werden konnte und in diesem Jahr nach Schätzungen kein großer Befall erwartet wird. Daher bereitet sich die Landeshauptstadt darauf vor, in diesem Jahr kein Insektizid zu sprühen und bei Befall die Nester absaugen zu lassen. Auch Vertreter der Schlösserstiftung hatten erklärt, die Maßnahmen 2013 in den Parks seien sehr erfolgreich gewesen, wonach ein Einsatz mit Dipel ES aus der Luft und vom Boden in diesem Jahr nicht nötig wird. Einzig die Pro Potsdam hat zwischen dem 14. und 27. April vom Eichenprozessionsspinner befallene Eichen-Gruppen auf ihren Grundstücken mit Dipel ES besprücht. Wo gesprüht wurde, finden Sie im Anhang im Bereich Download.

    Im vergangenen Jahr sind seitens der Landeshauptstadt, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten sowie des Landesbetriebes Forst etwa 1500 Hektar Wald-, Park- und Grünflächen aus der Luft sowie im Auftrag der Landeshauptstadt mehr als 3000 Eichen auf öffentlichen Straßen und Plätzen sowie auf städtischen Grundstücken von Schulen und Kindertagesstätten vom Boden aus mit dem Insektizid Dipel ES besprüht worden. Das ergibt die Bilanz nach dem erstmaligen Einsatz des Insektizids im Stadtgebiet.

    Im November 2013 und Januar 2014 erfolgte die Auswertung der Maßnahmen sowie die Planung der nächsten Schritte bei der Bekämpfung. Festgelegt worden ist dabei auch, dass die Landeshauptstadt weiter eng mit dem Landesbetrieb Forst, dem Ministerium für Landwirtschaft, der Schlösserstiftung und den einzelnen Wohnungsunternehmen zusammenarbeitet und die Maßnahmen koordiniert werden.

    Alle Beteiligten ziehen ein positives Fazit: Die Meldungen über Nester des Eichenprozessionsspinners im Stadtgebiet sind deutlich weniger als im Vorjahr. Auch die gesundheitlichen Beschwerden der Potsdamerinnen und Potsdamer aufgrund der Nesselhaare des Eichenprozessionsspinners sind deutlich geringer. Im Jahr 2012 gab es mehr als 1000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich aufgrund von Reaktion auf die Nesselhaare der Schmetterlingsraupe in Behandlung begeben mussten - im Jahr 2013 waren es gut 200.

    Nach der Zunahme der Population des Eichenprozessionsspinners in den Vorjahren wurden die Raupen im Jahr 2013 erstmalig mit dem Insektizid Dipel ES besprüht. In einem zweiten Schritt erfolgte das Absaugen der Nester und der haarigen Raupen von den Eichen. Der Einsatz diente zum Schutz des Waldes und uns Menschen vor den allergieerregenden Nesselhaaren des Eichenprozessionsspinners.

    Die Maßnahmen 2013 im Detail

    Besprüht worden sind 2013 die Gebiete Ravensberge, Teile des Wildparks und der Parforceheide, die Pirschheide, die Waldgebiete zwischen Eiche und Golm und der Königswald, die Unesco-Welterbeparks westlicher Teil Park Sanssouci, Park Babelsberg, Neuer Garten und Pfingstberg. Überflogen wurden auch die Bereiche Neuer Friedhof, Friedhof Bornstedt und der Sowjetische Friedhof an der B2. Im bewohnten Bereich der Landeshauptstadt ist im Vorjahr an knapp 30 Standorten im öffentlichen Straßenraum sowie an 39 Kitas, Schulen und Sportplätzen das Mittel Dipel ES mit Hilfe von Spritzgeräten bis zu 35 Meter hoch in die Baumkronen gespritzt worden. Die Maßnahmen an Kitas und Schulen fanden wie im Vorfeld angekündigt am Wochenende statt.

    Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mit dem Insektizid Dipel ES in der Landeshauptstadt Potsdam wurde am Montag, den 13. Mai, gestartet. Bei guten Wetterbedingungen sind die ersten Flüge über Waldgebiete und Parks im Potsdamer Stadtgebiet sowie die ersten Besprühungen der Eichen vom Boden aus geplant. Der jeweilige Bereich wurde vor dem Besprühen gesperrt und als behandelte Fläche kenntlich gemacht. Acht Stunden nach der Behandlung durfte der Bereich wieder betreten werden, wenn die Besprühung vom Boden aus erfolgt ist. Nach dem Hubschraubereinsatz musste der Bereich zwölf Stunden gesperrt bleiben. In diesem Jahr werden nach einer Explosion der Population in den Vorjahren die Raupen des Eichenprozessionsspinner erstmalig mit dem Insektizid Dipel ES besprüht und später die Nester der haarigen Raupen abgesaugt.

    Der Einsatz dient zum Schutz des Waldes und uns Menschen vor den allergieerregenden Nesselhaaren des Eichenprozessionsspinners. Wir hoffen, dass diese Maßnahmen erfolgreich sind und die Beschwerden durch die Härchen der Raupe nicht weiter ansteigen. Die Maßnahmen der Stadtverwaltung, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Pro Potsdam sowie Forst chronologisch im Überblick:

    Montag, 13. Mai:
    - Schlossparks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten: Die Befliegung der Parkanlagen Sanssouci und Neuer Garten erfolgt ab 10 Uhr. Bis zum Abend waren die Bereiche Sanssouci, ab ca. 17 Uhr der Neue Garten für den Besucherverkehr geschlossen. Ab Dienstag, dem 14. Mai 2013, waren die Parkanlagen wieder uneingeschränkt zugänglich.
    - Marquardt: Bahnhof Marquardt, Feldweg entlang Bahnhof (kleine Waldfläche Stadt)
    - Kartzow: Fahrländer Chaussee (zwischen Fahrland und Kartzow)

    Dienstag, 14. Mai:
    - Der Hubschrauber des Forst überflog heute ab Vormittag die Waldflächen im Potsdamer Norden, also Sacrow, Neu Fahrland, Marquardt, an der Waldsiedlung Groß Glienicke
    - Eiche: südlich Waldrand Großer Herzberg; Baumhaselring, Herzbergstraße
    - Jägervorstadt: Eingang zum Stiftungspark, An der Einsiedelei

    Mittwoch, 15. Mai:
    - Hubschraubereinsatz: Zwei Hubschraubern waren von den Landeplätzen aus Geltow und aus Ferch im Einsatz. Es wurden die anderen Potsdamer Wälder beflogen wie Katharinenholz, Wildpark, Pirschheide, Dauerwald, Ravensberge, der sowjetische Friedhof und der Neue Friedhof. Dazu war der neue Friedhof mit Rücksicht auf die geplanten Beerdigungen zeitweise geschlossen. Der Sowjetische Friedhof blieb ganztägig geschlossen. Kurzzeitige Straßenperrungen: Für die Befliegung wurden die B1 zwischen Ortsausgang Potsdam und Geltow, die B 2 zwischen Ortsausgang Potsdam und dem Abzweig nach Wilhelmshorst sowie die Templiner Straße bis zum Strandbad Templin kurzzeitig gesperrt.
    - Potsdam West; Spielplatz Geschwister-Scholl-Straße
    - Potsdam West; Spielplatz Knobelsdorffstraße

    Zeitraum Mittwoch, 15. Mai, bis Samstag, 18. Mai:
    - am Donnerstag Hubschraubeinsatz Gemeinden Schwielowsee, Michendorf, Seddiner See, Beelitz (teilweise)
    - Potsdam Süd: Industriegebiet, Waldflächen, Verkehrshof / Handelshof und Beethovenstraße
    - Teltower Vorstadt; Neuer Friedhof, Vorplatz, Ost- und Südseite
    - Waldstadt I: Drewitzer Straße (nur Sommerweg)
    - Waldstadt II / Siedlung Eigenheim, Waldflächen Ravensberggestell; zwischen Zum Kahleberg / Saarmunder Straße und Hasensprung
    - Waldstadt II / Siedlung Eigenheim, Waldrandfläche Am Wald, Zum Kahleberg (Bereich Sportplatz), Ende Caputher Heuweg
    - Waldstadt II: Waldspielfläche, Zum Jagenstein
    - Waldstadt: Heinrich-Mann-Allee (mindestens Sommerweg, Weg entlang Tram)
    - Zentrum: Freundschaftsinsel
    - Babelsberg: Friedhof Goethestraße
    - Babelsberg: Plantagenplatz (Spielplatz)
    - Babelsberg: Rudolf-Breitscheid-Straße (Spielplatz)
    - Stern: Turmstraße (nähe Wendeschleife und im Bereich der Haus-Nr. 21)

    Sonntag, 19. Mai:
    - Einsatz an zwölf Kindertagesstätten, 23 Schulen und vier Sportplätzen im Auftrag der Landeshauptstadt. Der Einsatz ist per Sondergenehmigung am Wochenende durchgeführt worden, am Montag waren die Kita- und Schulstandorte wegen des Feiertages nicht geöffnet.

    Maßnahmen fanden statt auf den Sportanlagen Erich-Weinert-Straße in der Waldtsdat, der Sandscholle Babelsberg, Sportplatz Kirschallee und rund um die Sporthalle Heinrich-Mann-Allee.

    Größere Maßnahmen an Schulen gab es am Oberstufenzentrum II in der Waldstadt, der Weidenhof-Grundschule im Schilfhof, der Waldstadt-Grundschule, der Zeppelin-Grundschule, in Groß Glienicke und Fahrland sowie Am Stern und an der Montessori-Schule Potsdam-West.

    Auf folgenden Kita-Geländen wurde am Sonntag gesprüht: Kita Märchenland Paul-Wegener-Straße, Kita Waldhaus Amundesenstraße, Kita Löwenzahn Ginsterweg, Kita Spatzenhaus Sonnetaustraße, Kita Fridolin Alleestraße Kita Regenbogenland und Abenteuerspielplatz Hubertusdamm, Kita Zauberwald Liefelds Grund, Kita Wilde Früchte Wildbirnenweg, Kita Sternchen Ziolkowskistraße, Treffpunkt Freizeit Am Neuen Garten sowie Kita Montessori und Storchennest G.-Simon-Straße.

    Dienstag, 21. Mai:
    - Abgesagt: Hubschraubereinsatz über Park Babelsberg

    Dienstag, 21 Mai, bis Freitag, 24. Mai:
    - Einsatz auf Grundstücken der Pro Potsdam. Mehr als 200 Bäume werden behandelt. Alle Bäume können Sie hier nachlesen.

    Donnerstag, 23. Mai:
    - Hubschraubereinsatz über Park Babelsberg, Park ist ab 16 Uhr geschlossen und wird erst am Freitag ab 7 Uhr wieder zugänglich sein, Einsatzzeit 17 bis 19 Uhr
    - Hubschraubereinsatz in den Gebieten Stern, Drewitz
    - 9 bis 15 Uhr Einsatz Teile Parforceheide, zeitweise Sperrung der A115 zwischen Abfahrt Drewitz und Parkplatz Parforceheide
    - Babelsberg: Domstraße (Spielplatz)
    - Babelsberg: Eichenweg (Durchgang am Autohaus)
    - Babelsberg: Rudolf-Breitscheid-Straße zwischen Plantagen- und Uhlandstr. (entl. Trampelpfad und Kleingärten)
    - Babelsberg: Rudolf-Breitscheid-Straße zwischen Fontane- und Bebelstraße
    - Babelsberg: Weberplatz
    - Babelsberg: Domstraße 54
    - Klein Glienicke: Louis-Nathan-Allee
    - Stern: Kohlhasenbrücker Straße (abschnittsweise)
    - Schaatz Sperberhorst
    - Waldstadt II Ravensberggestell zwischen Siedlung Eigenheim und Waldstadt II (einzelne Abschnitte)

    Freitag, 24. Mai:
    - Templiner Vorstadt Paetowstraße (Waldweg zu den Kleingärten)
    - Bornstedt Amundsenstraße Höhe Lendelallee

     

    FAQ zum Eichenprozessionsspinner

    Warum wird das Insektizid Dipel ES eingesetzt?
    Aus Sicht des Gesundheitsamtes liegen im gesamten Stadtgebiet zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS) vor. Ein großer Teil der Bevölkerung reagiert bei Berührung mit den Brennhaaren mit einer allergischen Reaktion. Die Symptome treten meist Stunden nach dem Kontakt auf. Bei weiterer Exposition mit den Brennhaaren des EPS kann die Reaktion deutlich stärker ausfallen. Nach Informationen des Gesundheitsministeriums sind im Vorjahr 3700 Patienten, nur die erfassten und auf Nachfrage gemeldeten Fälle, die unter den Auswirkungen des EPS litten, gezählt worden. Allein mehr als 1000 Patienten gab es nach unvollständigen Rückmeldungen der Ärzte in Potsdam. Jeder dritte Patient war zeitweise arbeits- oder schulunfähig. Da die Bekämpfung der Raupe durch Absaugen der Nester erst erfolgt, wenn die Nesselhaare bereits ausgebildet sind, soll in diesem Jahr vorsorglich gegen den Eichenprozessionsspinner vorgegangen werden.

    Welche Wirkung hat es auf Mensch und Tier?
    Das Mittel Dipel ES, welches in Potsdam gesprüht wird, ist seit einigen Jahren für den Pflanzenschutz zugelassen und wird als biologisches Insektizid zur Bekämpfung schädlicher Raupen im Acker-, Obst-, Gemüse-, Wein- und Zierpflanzenbau sowie im Forst eingesetzt. Seit Ende April hat das Mittel auch eine Zulassung als Biozid durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und kann somit weiträumiger angewandt werden als bisher. Das Mittel gilt als „hautsensibilisierend". Es ist ein Fraßgift. Auf dem Blatt ist es ungefährlich und wird erst durch chemische Reaktionen im Körper der Raupe zum tatsächlichen Gift, in deren Folge die Raupe stirbt. Für den Menschen gilt das Mittel unter heutigen Wissensstand als ungefährlich. Auch für andere in den Bäumen lebenden Insekten und Tiere ist Dipel ES keine Gefahr. Ihm wird eine geringes Wirkungsspektrum, aber eine hohe Wirkung gegen die EPS-Raupe bescheinigt.

    Wie kommt es auf die Blätter?
    In Potsdam wird das Mittel zwischen dem 6. Mai und 10. Juni zum Teil per Hubschrauber auf die Bäume gesprüht. Der Landesbetrieb Forst wird insgesamt 1500 Hektar Wald- und unbewohntes Stadtgebiet überfliegen und das Insektizid in die Bäume sprühen. Auch an Straßen, auf öffentlichen Plätzen, Spielplätzen, Kitas und Schulhöfen kommt das Mittel zum Einsatz. Allerdings wird es dabei vom Boden aus mit Spritzen bis zu 35 Meter hoch in die Baumkrönen gesprüht. Nach dem Einsatz aus der Luft muss der Bereich zwölf Stunden gesperrt werden, nach dem Einsatz vom Boden aus acht Stunden. Das schreiben die Anwendungsbestimmungen durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin vor.

    Wo und wann wird es gesprüht?
    Ab Montag, dem 13. Mai sollen die Waldgebiete aus der Luft behandelt werden. Auch in den Straßen und öffentlichen Plätzen beginnt die Sprühaktion. Detaillierte Angaben zum Anwendungsgebiet werden vorher auf dieser Seite publiziert und per Pressemitteilung an die Medien gegeben. Betroffene Anwohner werden per Postwurfsendung informiert.
    Insgesamt 1500 Hektar Fläche werden aus der Luft besprüht, mehr als 30 öffentliche Straßen und Plätze sind ebenfalls betroffen. Zudem zahlreiche Kita- und Schulstandorte.
    Der Einsatz aus der Luft erfolgt in folgenden Gebieten: siedlungsnahe Teilbereiche Parforceheide, Teile des Wildparks und Pirschheide, Ravensberge rund um den Telegrafenberg, Waldgebiet zwischen Eiche, Bornstedt, Bornim und Golm, Waldgebiet Neu Fahrland zwischen Fahrlander See und Lehnitzsee, Bereiche Königswald rund um Sacrow, an der Waldsiedlung Groß Glienicke, Wald am Friedrichspark Marquardt an der B273, rund um Kuhfort, Reiherberg Golm, Neuer Garten, Pfingstberg, Park Babelsberg, westlicher Teil Park Sanssouci, Ruinenberg, Schlosspark Sacrow.

    Welche Wirkung hat das Mittel, wenn es von den Bäumen tropft?
    Die Bereiche, in denen Diepel ES gesprüht wird, dürfen je nach Art der Anwendung acht bis zwölf Stunden nicht ohne Schutzkleidung betreten werden. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, die einzuhalten ist. Das Mittel hat eine Wirkungszeit von höchstens sieben Tagen. Die Reste des Insektizides auf dem Boden und an anderen Stellen werden durch UV-Strahlung und Mikroorganismen innerhalb weniger Tage zersetzt.

    Als wie wirksam wird die Aktion bewertet?
    Erfahrungen aus anderen Gebieten des Landes haben gezeigt, dass 70 bis 90 Prozent der Population unschädlich gemacht werden können. Ob dies auch in Potsdam gelingt und dadurch die Gesundheit der Menschen geschützt werden kann, wird sich im Sommer zeigen. Wir gehen davon aus, dass ein Anstieg der gesundheitlichen Beschwerden gestoppt werden kann.

    Was passiert, wenn dennoch Nester gefunden werden?
    Es ist davon auszugehen, dass der Eichenprozessionsspinner weiter Nester bildet. Diese werden an frequentierten Standorten wie Straßen, öffentliche Plätze oder Kitas und Schulen manuell abgesaugt. Wer Nester sieht, kann diese unter der Servicenummer 115 melden. Die zuständigen Fachbereiche werden darüber informiert und versuchen die Nester zeitnah beseitigen zu lassen.

    Meiden Sie die befallenen Gebiete. Sollten Sie doch in ein Areal kommen, das von der Eichenprozessionsspinnerraupe befallen ist, bedecken Sie Nacken, Hals, Arme und Beine. Die Raupen und das Gespinst nicht berühren. In befallenen Gebieten nicht ins Gras oder auf den Boden setzen. Nach Kontakt mit den weißen Raupenhaaren die betroffenen Körperstellen gründlich abspülen. Nicht kratzen. Die Kleidung bei mindestens 60 °C waschen, damit das in den Raupenhaaren enthaltene Nesselgift vernichtet wird.

    Welche Symptome zeigen sich als Folge eines Kontaktes?
    Es können sich Hautentzündungen, Quaddeln und Knötchen im Hautbereich bilden. Durch Einatmen der Brennhaare der Raupe kann es zu Reizungen der Mund- und Nasenschleimhaut, Husten, Bronchitis bis zum Asthma führen. Schwindel, Fieber oder Müdigkeit können hierbei Begleiterscheinungen sein.

    Bei welcher Behörde muss ich den Befall melden, durch wen werden diese Nester beseitigt?
    Jeder Grundstückseigentümer ist für seinen Baumbestand verantwortlich. In diesem Jahr gibt es abgestimmte Bekämpfungen seitens der Stadt mit der Stiftung für Preußische Schlösser und Gärten sowie dem Landesbetrieb Forst.

    Informationen zu gesundheitlichen Auswirkungen durch den Eichenprozessionsspinner erhalten Sie im Gesundheitsamt.
    Informieren Sie die für die öffentlichen Grünflächen zuständige Behörde.
    Zuständig für die Waldgebiete: Landesbetrieb Forst Brandenburg
    Bei großflächigem Befall können Sie auch den Pflanzenschutz Brandenburg informieren.

    Welche Firmen bekämpfen den Eichenprozessionsspinner?
    Firmen mit einem eigenen Leistungsangebot zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners sind u.a. über den Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin u. Brandenburg e.V. unter der Tel.-Nr.: (033203) 88960 zu erfragen.

    Was ist im Herbst bei der Arbeit mit Eichenlaub zu beachten?
    Auch wenn die Raupen nicht mehr vorhanden sind können die giftigen Brennhaare Probleme verursachen. Besonders gefährlich sind die alten, am Eichenbaum verbliebenen Gespinstnester. Darin enthaltene Raupenhaare verlieren ihre gesundheitsgefährdende Wirkung oft erst nach Jahren. Sie fallen nach und nach herunter und lagern sich auf der Erde und im Laub ab oder werden vom Wind in der Umgebung verweht.

    Hinweis: Arbeit mit Eichenlaub möglichst bei feuchtem Wetter durchführen

    • Laub nicht mit bloßen Händen einsammeln
    • Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosenbeinen tragen

     

     

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