Attraktivere Bahnhöfe für Potsdam: DB schließt Smart City-Partnerschaft mit Brandenburgs Landeshauptstadt

Ralf Thieme, Vorstand Personenbahnhöfe der Deutschen Bahn, und Oberbürgermeister Mike Schubert mit den unterschriebenen Verträgen.
© Landeshauptstadt Potsdam/Christine Homann

Die Deutsche Bahn (DB) und die Landeshauptstadt Potsdam bauen in den kommenden zwei Jahren gemeinsam vier Bahnhöfe zu Mobilitätsdrehscheiben aus. Finanziert wird das Projekt mit Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Modellprojekte Smart Cities“. Die Landeshauptstadt Potsdam und die DB haben heute eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um das jeweilige Bahnhofsumfeld an den Stationen Potsdam Hauptbahnhof, Griebnitzsee, Golm und Pirschheide weiterzuentwickeln. Diese Bahnhöfe nutzen die Pendler:innen am meisten. Ziel der Partnerschaft ist es, den Menschen das Umsteigen vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern und somit die verkehrs- und klimapolitischen Ziele des Bundes zu unterstützen. Dafür wollen beide Partner das Kundenerlebnis verbessern und das Umfeld attraktiver gestalten - beispielsweise mit flexibler Anschlussmobilität, schöneren Wartemöglichkeiten und besserer Beleuchtung. Zudem soll vor allem das Angebot an Sharing-Fahrzeugen wachsen, um Reisenden den Weg der sogenannten letzten Meile zu erleichtern.

Ralf Thieme, Vorstand Personenbahnhöfe bei der DB InfraGO AG: „Damit ganz im Sinne des Ziels unserer Strategie ‚Starke Schiene‘, immer mehr Menschen für die klimafreundliche Bahn zu gewinnen, entwickeln wir Bahnhöfe weiter. Wir machen sie gemeinsam mit Städten und Kommunen zu zukunftsorientierten, lokalen Mobilitäts-Hubs, die alle Verkehrsarten verknüpfen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit der Landeshauptstadt Potsdam und mit finanzieller Unterstützung vom Bund jetzt vier Potsdamer Stationen für das Gemeinwohl attraktiver machen und deren Vorplätze neugestalten. Die Bahnhöfe bieten zeitgemäß Platz für Fahrrad, E-Mobile und Sharing. So profitieren alle von neuen, intelligenten und nachhaltigen Angeboten.“

Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam: „Smart City“ geht voran. Das zeigt auch der heutige Start für die Smart-City-Partnerschaft mit der Deutschen Bahn. Gemeinsam werden wir bis 2026 vier Pendlerbahnhöfe zu smarten Mobilitätsdrehscheiben mit Anschlussmobilität für die sogenannte letzte Meile aufrüsten und damit die Nutzung des ÖPNV insbesondere für Pendlerinnen und Pendler noch attraktiver gestalten. So machen wir mit unserem Smart-City- Projekt den Pendel-Alltag vieler Potsdamerinnen und Potsdamer einfacher und angenehmer.“

Gemeinsam verbessern DB und die Landeshauptstadt Potsdam das Angebot für Anschlussmobilität: Je nach Standort entstehen an den Bahnhöfen Mobilitäts-stationen. Es entstehen neue und mehr Abstellplätze für Fahr- und Lastenräder sowie Sharingangebote wie Roller, E-Bikes oder Autos. Das erleichtert den Umstieg zum Zug aus zur Arbeit, zur Universität und Schule oder nach Hause. Zudem sollen in der Potsdamer Innenstadt sowie in einzelnen Quartieren kleinere Mobilitätspunkte errichtet werden, an denen Reisende die geliehenen Fahrzeuge wieder abgeben können. Rund um den Bahnhof schaffen die Partnerinnen darüber hinaus neue Wartebereiche mit Stadtmöbeln und Spielgeräten für Kinder. Um das Bahnhofsumfeld naturnah aufzuwerten, ist eine klimaresiliente Bepflanzung von Grünflächen vorgesehen. Auch die Wegeleitung soll verbessert werden. Ergänzt wird stromsparende Beleuchtung, die sich über Sensoren den Lichtverhältnissen anpasst und so bei Dunkelheit Energie spart. Standortübergreifend kommen Sensoren zum Einsatz, die eine ressourcenschonende Wasser- und Stromversorgung sicherstellen. Aus intelligenten Paketstationen, sogenannten Smart Lockern, können Kund:innen online bestellten Waren von verschiedenen Lieferanten abholen.

Ermöglicht wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam auch durch die Unterstützung der Kompetenzstelle Bahnhofsvorplätze der DB InfraGO. Sie fungiert als zentraler Ansprechpartner für Städte und Gemeinden bundesweit, um Räume rund um die Bahnhöfe gemeinsam zu entwickeln und zu gestalten. Die Expert:innen der DB entwickeln – ganz im Sinne der Gemeinwohlorientierung - Konzepte mit den Kommunen und helfen bei der Akquise von Fördermitteln.

Die App DB Rad+ erreicht Meilenstein
Die DB und die Landeshauptstadt Potsdam fördern bereits seit einem Jahr zusammen klimafreundliche Mobilität mit der App Rad+. Seit Oktober 2023 sammeln Radfahrende beim Pedale treten in und um Potsdam Kilometer. Der Meilenstein von 240.000 Kilometern ist jetzt erreicht. Für jeden Kilometer gibt es Punkte, sie sich beispielsweise in einen Becher Kaffee oder andere Prämien umwandeln lassen. Die Stadt Potsdam sammelt gleichzeitig anonyme Fahrradrouten-Daten, um die Radinfrastruktur zielgerichteter planen und verbessern zu können. Dafür startet im Frühling 2025 einen Hackathon im POTSDAM LAB, bei dem mit aus der DB Rad+ App gewonnen Daten zum Radverkehr gearbeitet werden soll. Ziele des Hackathons sind u.a. Optimieren der Wartezeit für Radfahrende an Ampeln, datenschutzkonformes Sichtbarmachen des Radverkehrs über eine digitale Karte, damit alle sehen könne, wo der Verkehr fließt, Optimieren von Wartezeit für Radfahrende an Ampeln und Lokalisieren von fehlenden Abstellplätzen für Fahrräder.


Hintergrundinformationen für die Presse:

1.    Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz der DB InfraGO

Die neugeschaffene Kompetenzstelle Bahnhofsvorplatz der DB InfraGO AG bietet Städten und Kommunen das Angebot, Flächen rund um den Bahnhof gemeinsam zu zukunftsgerichteten Vorplätzen zu entwickeln. Die gemeinsamen Handlungsfelder reichen von Anschlussmobilität über Aufenthaltsqualität und Klimaresilienz bis hin zu nachhaltiger Stadtlogistik. Damit soll das Bahnhofsumfeld zusätzliche Funktionen für umliegende Quartiere übernehmen und die Lebensqualität im öffentlichen Raum steigern. Ein Mehrwert für alle Nutzungsgruppen entsteht insbesondere dann, wenn die Maßnahmen in den verschiedenen Themenbereichen passgenau aufeinander abgestimmt werden.

Daher sucht die Kompetenzstelle der Deutschen Bahn die Zusammenarbeit mit Städten und Kommunen, in deren Eigentum die Flächen oftmals liegen. Basierend auf Potenzial- und Standortanalysen werden maßgeschneiderte Konzepte für die Entwicklung von Bahnhofsumfeldern erstellt. Damit die vorhandenen Flächen auch über Eigentumsgrenzen hinweg optimal genutzt werden können, ermöglicht die Kompetenzstelle Flächenprüfungen von DB-Flächen und unterstützt in der Gestattung dieser. Mittels standardisierter Prozesse können Kommunen zukünftig verschiedene Ausstattungselemente über Rahmenvertragspartner beziehen und somit Aufwand für komplexe Ausschreibungsverfahren sparen. Die Fördermittelexpert:innen der Kompetenzstelle beraten und unterstützen Kommune auf dem Weg zur Antragsstellung.

Weitere Informationen zur Kompetenzstelle Bahnhofsumfeld erhalten Sie über:
Mail: vorplatz@deutschebahn.com
Webseite: www.dbinfrago.com/vorplatz


2.    „Smart City Potsdam – Innovativ. Grün. Gerecht“

Die Landeshauptstadt Potsdam hat sich unter dem Motto „Smart City Potsdam – Innovativ. Grün. Gerecht“ in der dritten Staffel des Förderprogramms Modellprojekte Smart Cities des Bundes erfolgreich beworben. Damit ist Potsdam eines von derzeit 73 „Smart Cities“-Modellprojekten in Deutschland, die von der Bundesregierung gefördert werden. Dank der Förderung können bis zum 31.12.2026 für die Stadtentwicklung laufende Prozesse schneller vorangetrieben und innovative Projekte erprobt werden. Die Vorhaben werden von kommunalen Unternehmen sowie zahlreichen Akteur*innen der Potsdamer Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft unterstützt und sind in eine regionale Gemeinschaft eingebettet.

Mithilfe von Bürger:innen, Stadtverordneten und Expert:innen hat Potsdam die Prinzipien der smarten Stadt diskutiert und eine gemeinsame Strategie formuliert. Zur Erreichung der Strategie wurden sechs Maßnahmenfelder gebildet: urbane Netzwerke, digitale Teilhabe, Quartiersentwicklung, Klimaschutz und Klimaanpassung, integrierte Verkehrswende sowie Smart Region, also interkommunale Zusammenarbeit.

Das Maßnahmenfeld „Integrierte Verkehrswende“ widmet sich der übergeordneten Verkehrswende Potsdams im Sinne einer nachhaltigen, integrierten Stadtentwicklung und spezifisch dem Ziel einer autoarmen Innenstadt. Ziel der darin verorteten Maßnahmen ist die Reduktion von ein- und abgehendem motorisierten Individualverkehr hin zu einer intensiveren Nutzung des ÖPNV durch pendelnde Nutzergruppen. Entsprechend stehen im Mittelpunkt beider Maßnahmen die täglichen Pendlerströme und die mit dem Fremdverkehrsaufkommen verbundenen Herausforderungen, denen sich Potsdam tagtäglich ausgesetzt sieht.

Während bei den „Smarten Mobilitätsdrehscheiben für Potsdams Pendlerströme“ die Anschlussmobilität adressiert wird, stehen beim „Aktionsraum Bahnhof“ die Bahnhöfe und das direkte Bahnhofsumfeld im Mittelpunkt. Ziel ist es, diese sowohl für Mobilitätsnutzende als auch für Bewohner und Bewohnerinnen des Quartiers attraktiver zu gestalten, indem die Aufenthaltsqualität verbessert wird, sie als öffentliche Räume im Quartier neu definiert sowie klimafreundlich weiterentwickelt werden.

Weitere Informationen zum Modellprojekt Smart City Potsdam unter http://www.smartcity.potsdam.de

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Das Bild ist eine Montage aus einem Foto von Potsdams Silhouette mit der Nikolaikirche im Zentrum des Bildes, und einer darüber gelegten Grafik aus einem Netz miteinander verbundener Kreise. In einem Kreis ist ein Foto des Potsdam Labs im Bildungsforum Potsdam zu sehen.
© Hintergrundbild: Landeshauptstadt Potsdam/Barbara Plate, Potsdam Lab: Florian Gerstmann/Pro Wissen

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