Armutsbericht für die Landeshauptstadt Potsdam

Die Landeshauptstadt Potsdam hat den Armutsbericht für die Landeshauptstadt Potsdam herausgebracht. Beauftragt mit der Erstellung des Armutsberichts wurde das Forschungsinstitut ISG (Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik). Dem Armutsbericht liegt ein mehrdimensionaler Lebenslagenansatz zu Grunde, in dessen Rahmen prekäre Lebensverhältnisse in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen analysiert werden können. Dementsprechend wird nach einer Betrachtung der bekämpften Armut, der relativen und der unsichtbaren Armut auch die Armut in den unterschiedlichen Lebenslagen (Bildung, Arbeit/Erwerbslosigkeit, Gesundheit, Soziale Teilhabe, Wohnen) untersucht.

Der Bericht zeigt, dass Potsdam im landes- und bundesweiten Vergleich durchschnittlich gut dasteht. Die Armutsgefährdungsquote in Höhe von 15 % liegt zwar etwas über dem landesweiten Durchschnitt von 14,5 %, im Bund liegt laut aktuellem Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverband die Armutsgefährdungsquote mit 16,6 % jedoch um einiges höher und sowohl der Westdeutsche (16,3 %) als auch der Ostdeutsche (17,9 %) liegen über dem Potsdamer Wert.

Allerdings ist die Armutssituation in Potsdam räumlich ungleich verteilt: Insbesondere der Sozialraum „VI Schlaatz, Waldstadt I und II, Potsdam Süd“ hat in Bezug auf viele im Bericht dargestellten Indikatoren des Leistungsbezugs die höchsten Quoten. Zudem ist Armut in der Potsdamer Bevölkerung ungleich verteilt: Der Bericht macht deutlich, dass vor allem Alleinerziehende, Menschen ohne Arbeit, Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderung ein erhöhtes Armutsrisiko haben. Hinsichtlich der bekämpften Armut (Bezug von Leistungen der Mindestsicherung) bleibt festzuhalten, dass es einen Anstieg nahezu aller Indikatoren im Zeitverlauf gab. Lediglich in Bezug auf die Grundsicherung nach dem SGB II kam es in den letzten Jahren zu einem Rückgang. Dass es hier allerdings entgegen dem Trend zu einem Anstieg im Jahr 2020 kam, scheint seine Ursachen in den Auswirkungen der Corona-Krise zu haben.

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