Abstriche in Screening-Zentren ab 24. März 2020 ohne Anmeldung möglich

56 bestätigte Corona-Fälle / Oberbürgermeister: „Potsdamerinnen und Potsdamer halten sich in großer Zahl an die Vorschriften“
Das Bild zeigt schwebende Viren vor dem Röntgenbild einer Lunge.
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Virus (Foto: adobestock.com/peterschreiber.media)

In Potsdam gibt es aktuell 56 bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus, von denen aktuell drei stationär behandelt werden. Etwa 450 Menschen befinden sich derzeit als Kontaktpersonen ersten Grades in häuslicher Isolation. (Stand: 24. März 2020) „Ich bin froh, dass sich die Potsdamerinnen und Potsdamer in großer Zahl an die seit Montag geltenden Vorschriften und die damit einhergehenden Einschränkungen und Kontaktbeschränkungen halten. Auch wenn der Einschnitt in die persönliche Freiheit jedes Einzelnen groß ist, dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, warum wir diese harten Maßnahmen ergreifen. Es geht darum, besonders gefährdete Gruppen wie ältere und vorerkrankte Menschen zu schützen und die Ausbreitung des Virus‘ weiter zu verlangsamen“, so Oberbürgermeister Mike Schubert.

Bürgerinnen und Bürger, die die Kriterien des Robert-Koch-Instituts erfüllen, werden gebeten, sich ab sofort in einem der beiden Potsdamer Screening-Zentren statt bei ihren Hausärzten testen zu lassen. Diese Vorgehensweise wurde im Verwaltungsstab festgelegt, um die Hausärzte im Stadtgebiet zu entlasten. „Es ist ab sofort keine Überweisung mehr durch den Hausarzt oder das Gesundheitsamt nötig“, sagt die Amtsärztin, Dr. Kristina Böhm. „Getestet wird jeder, der die Kriterien des Robert-Koch-Instituts erfüllt, also entweder Kontakt zu einem bestätigten COVID-19 Fall hatte und die typischen Krankheitssymptome aufweist oder auch, wer sich innerhalb der letzten 14 Tage vor Erkrankungsbeginn in einem Risikogebiet aufgehalten hat und Symptome zeigt“, so Böhm.

Eine Laboruntersuchung wird nur durchgeführt, wenn Krankheitszeichen vorliegen, um deren Ursache abzuklären. Wer keine Symptome zeigt, wird vor Ort nicht getestet und sollte davon Abstand nehmen, sich in die Schlange der begründeten Verdachtsfälle einzureihen. Denn die Gefahr sich als gesunder Mensch anzustecken ist dort höher als im Alltag. Bei einer gesunden Person sagt ein negatives Testergebnis auf das neuartige Coronavirus nichts darüber aus, ob diese Person nicht doch noch krank werden kann. Zudem würden damit die Laborkapazitäten unnötig belastet.

Derzeit stehen den Potsdamerinnen und Potsdamern zwei Abstrichzentren zur Verfügung. Am vergangenen Freitag ist ein neues Screening-Zentrum in der Pietschkerstraße 14-17 im Stadtteil Am Stern eröffnet worden. Zwischen 9 und 13 Uhr sowie zwischen 14 und 18 Uhr erhalten Menschen, die nach Kriterien des Robert-Koch-Instituts auf das Coronavirus getestet werden sollen, einen Abstrich. Bereits seit vergangenen Dienstag wurde am St. Josefs-Krankenhaus ein Sichtungszelt in Betrieb genommen.

In diesem Zusammenhang verweist das Gesundheitsamt noch einmal auf das Abstrich-Prozedere. Wenn ein Abstrich auf das Coronavirus SARS-CoV-2 positiv ist, informiert das Gesundheitsamt die Getesteten. Negative Testergebnisse übermitteln die jeweiligen Abstrichstellen, wie Hausärzte und Kliniken.

Damit das medizinische Personal, das in den Krankenhäusern im Schichtbetrieb arbeitet und zum Dienstbeginn im Wohngebiet keine Parkplätze findet, den Arbeitsplatz leichter erreichen kann, stellt die Landeshauptstadt auf dem Luisenplatz Parkflächen für die Mitarbeitenden des St-Josefs-Krankenhauses zur Verfügung. Die Busparkplätze auf dem Bassinplatz können ab sofort von Mitarbeitenden des Klinikums Ernst von Bergmann genutzt werden. Die Mitarbeitenden erhalten von ihrem Arbeitgeber Parkberechtigungen für die Flächen.

Bürgerinnen und Bürger können sich zu den aktuellen Regelungen im Zusammenhang mit den geltenden Allgemeinverfügungen über eine Hotline der Landeshauptstadt Potsdam informieren. Die Hotline ist wochentags zwischen 8 Uhr bis 18 Uhr unter (0331) 289 1040 zu erreichen. Mehr Informationen zur aktuellen Lage sind online abrufbar unter www.potsdam.de/corona.

Bei Fragen von Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern sowie Selbstständigen steht die Hotline der Wirtschaftsförderung unter Telefon (0331) 289 2888 zur Verfügung.