Pressemitteilung Nr. 95 vom 04.03.2022 Jahresrückblick Feuerwehr 2021

Erstmals Schallmauer von 3000 Feuerwehreinsätzen überschritten
In 2021 gab es sechs neue Rettungswagen für die Berufsfeuerwehr Potsdam.
© Landeshauptstadt Potsdam/Friederike Herold
In 2021 gab es sechs neue Rettungswagen für die Berufsfeuerwehr Potsdam. Foto: Landeshauptstadt Potsdam/Friederike Herold

Die Feuerwehr Potsdam blickt auf ein Rekordjahr 2021 zurück. In allen Aufgabenfeldern sind die Fallzahlen gestiegen. Insgesamt bewältigte die Feuerwehr Potsdam im Jahr 2021 28.236 Einsätze. Dies entspricht einem Anstieg um 11,66% im Vergleich zu 2020.

„Das Jahr 2021 war das zweite Jahr unter Corona-Bedingungen und ein Rekordjahr bei den Einsätzen“, sagt Feuerwehrchef Ralf Krawinkel. „Neben den Schutzmaßnahmen für Corona mussten in allen Bereichen mehr Einsätze als jemals zuvor bearbeitet werden. Wir konnten als Berufsfeuerwehr gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren in allen Fällen helfen und sämtliche Einsatzstellen abarbeiten. Wir blicken zuversichtlich auf das Jahr 2022 und hoffen auf mehr Normalität“, so Krawinkel. „Die Stadt wächst weiter und mit ihr auch die Einsatzbelastung und die Einsatzzahlen für die Feuerwehr und den Rettungsdienst“, prognostiziert Krawinkel.

Von den Gesamteinsätzen entfielen 19.574 Einsätze auf die Notfallrettung (+7,53% zum Vorjahr) und 3.017 Einsätze auf den Krankentransport (+28% zu 2020). Darüber hinaus sicherte der Rettungsdienst in 1.073 Fällen Einsatzstellen der Feuerwehr medizinisch ab und führte 967 Notfallverlegungen in andere Krankenhäuser durch. Einsätze mit dem Stichwort „Corona“ waren 441mal zu bewältigen (-28% zum Vorjahr). Weitere 99 Fahrten entfielen auf sonstige Einsatzmaßnahmen des Rettungsdienstes. Durchschnittlich 83-mal pro Tag rückte der Rettungsdienst im Jahr 2021 von einem der drei Standorte, in Fahrland, Babelsberg und der Innenstadt, aus. Dabei schwankten die Einsatzzahlen zwischen 45 Fahrten pro Tag bis zu 117 täglichen Einsätzen als Spitzenwert. Ein durchschnittlicher Rettungsdiensteinsatz dauerte im Jahr 2021 rund 58 Minuten.

Zu Einsätzen der technischen Hilfeleistung und zur Brandbekämpfung rückte die Feuerwehr Potsdam insgesamt 3.065 (+14,19%) mal aus. In 502 Fällen rückte die Freiwillige Feuerwehr gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr aus. Die Schallmauer von 3.000 Feuerwehr-Einsätzen wurde erstmalig überschritten. Die Brandeinsätze steigerten sich um 18,88% auf 491 Fälle. Die Alarmierungen für Hilfeleistungen stiegen um 14% auf 1.494 Einsätze und die Fehlalarme erhöhten sich auf 854.

Im Schnitt 8,39-mal täglich rückten Fahrzeuge der Feuerwehr Potsdam zu Einsätzen im Stadtgebiet aus. Die Freiwillige Feuerwehr muss durchschnittlich 1,4-mal täglich einen Einsatz bewältigen. Im vergangenen Jahr rettete die Feuerwehr 260 Menschen aus akuten Notlagen. Weitere 19 Personen konnten nur tot geborgen werden. Erfreulicherweise gab es im letzten Jahr keine Brandtoten zu verzeichnen.

Die Regionalleitstelle Nordwest ist zuständig für das Havelland, die Prignitz und den Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Im letzten Jahr erreichten die Regionalleitstelle insgesamt 256.316 Anrufe (+ 1,56%) unterschiedlichster Art. Aus den Anrufen ergaben sich 83.339 Einsätze (+8,02%).

Von außergewöhnlichen Stürmen oder anderen Unwettern war die Landeshauptstadt Potsdam 2021 nicht betroffen. Der spektakulärste Brandeinsatz war der Dachstuhlbrand in einer Villa in der Berliner Vorstadt im Oktober 2021. Neben der Brandbekämpfung mussten auch wertvolle Kunstschätze gesichert werden. Dieser Brand forderte die Feuerwehr mehr als neun Stunden. Rettungsdienstlich war die Straftat im Oberlin-Haus der belastenste Einsatz. In der Technischen Hilfeleistung ist der länderübergreifende Einsatz der Potsdamer Feuerwehr zur Bewältigung der Hochwasserflut im Ahrtal zu erwähnen. Sechs Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr waren hier erfolgreich eingesetzt. Und auch auf der Havel musste die Feuerwehr Potsdam eingreifen: Im Frühjahr 2021 galt es einen Eisbrecher vor dem Sinken zu bewahren und im Juli einen Umweltschaden an einem gesunkenen Gütermotorschiff zu verhindern. Schnee und Eisglätte führten im Dezember 2021 zu schweren Verkehrsunfällen auf der Autobahn A 115 und im Stadtgebiet. Zum Teil mussten Personen aus ihren Fahrzeugen von der Feuerwehr befreit werden.