Pressemitteilung Nr. 522 vom 18.10.2022 Seit wann sind Schweine rosa?

Neue Sonderausstellung im Naturkundemuseum zur Entwicklung der Schweinezucht
Neue Sonderausstellung im Naturkundemuseum zur Entwicklung der Schweinezucht,
© LHP/Christine Homann
Neue Sonderausstellung im Naturkundemuseum zur Entwicklung der Schweinezucht, Foto: LHP/Christine Homann

Die neue Sonderausstellung „SUS100 – Mensch verändert Schwein" wird am 20. Oktober um 16 Uhr bei freiem Eintritt eröffnet. Bis zum 27. August 2023 können Besucherinnen und Besucher zwischen Dienstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr im Naturkundemuseum Potsdam in der Breiten Straße 13 mehr über die Entwicklung des Hausschweins erfahren. Menschen und Schweine leben bereits seit Jahrtausenden miteinander, seitdem haben sich die Tiere enorm verändert. Wie und warum – darüber informiert die Sonderausstellung.

„Als Kulturbeigeordnete freut es mich sehr, dass diese Ausstellung als Leihgabe des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hier im Potsdamer Naturkundemuseum gezeigt wird. Da das Museum von vielen Familien besucht wird, hat das Team alle Tafeln angepasst und eine Kinderebene eingefügt. So können sich auch schon die Kleinsten über typische Besonderheiten des Schweins informieren. Es ist sehr faszinierend zu sehen, wie sich das borstige Wildschwein zum wirtschaftlich genutzten Tier entwickelt hat und welchen Einfluss der Mensch und dessen Bedürfnisse auf die Entstehung der verschiedenen Schweinrassen haben“ sagt Noosha Aubel.

Der Ausstellungstitel leitet sich vom wissenschaftlichen Gattungsnamen der Schweine „Sus“ ab und die Zahl 100 steht für hundert Jahre Schweinezucht. Im Rahmen eines Forschungsprojekts sind sowohl Morphologie als auch Genetik hundert Jahre alter Schweine mit heutigen Tieren verglichen worden. Die ersten Ergebnisse dieses Projekts mündeten in der Ausstellung „SUS100 – Mensch verändert Schwein“.
In den vergangenen hundert Jahren hat sich das Schwein nicht nur äußerlich gewandelt, sondern auch der menschliche Blick auf das Tier. Im Zentrum der Ausstellung stehen zwei Tierpräparate, sogenannte Dermoplastiken, von modernen Zuchtsauen. „Die Größe der Schweine ist wirklich beeindruckend und wir freuen uns sehr, dass wir diese besonderen Präparate aus Halle (Saale) hier im Museum zeigen können“ sagt Direktor Dr. Jobst Pfaender. Zudem sind die Objekte aufgrund ihrer schwierigen Präparation eine Besonderheit in der Museumslandschaft. Daneben sind historische Ferkel-Präparate sowie Fotos zur Entwicklung von Edel- und Landschweinen zu sehen. In einem interaktiven Spiel können Besuchende selbst Schweine züchten und an einer Umfrage über den eigenen Fleischkonsum teilnehmen. Die Gäste der Ausstellung werden bereits im Treppenaufgang mit historischen Tiermotiven auf die Ausstellung eingestimmt. Dort werden fünfzig Schwarz-Weiß-Abbildungen aus dem ehemaligen Haustiergarten Halle (Saale) gezeigt, die zwischen 1900 und 1940 entstanden sind und den Forschungsalltag der Tierzucht veranschaulichen.

Die beiden Kuratorinnen der Potsdamer Ausstellung sind Dr. Ina Pokorny und Larissa Goebel. „Ich habe die Tafeln noch mal neu gedacht, da das Publikum in Halle viel wissenschaftlicher ist. Zu uns kommen viele Familien, Schul- und Kitagruppen und wir wollten daher die Texte sprachlich anpassen“, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Ina Pokorny. Museumspädagogin Larissa Goebel stellt fest: „Wir haben explizite Kinderthemen aus der Original-Ausstellung herausgefiltert und räumen mit Vorurteilen gegenüber Schweinen auf. Die Ausstellung soll veranschaulichen, wie sich Hausschweine über die Zeit entwickelt haben und die Besuchenden zum Nachdenken anregen, wohin die Reise zukünftig gehen soll.“

Zuletzt wurde die Ausstellung „SUS100 – Mensch verändert Schwein" in Halle an der Saale gezeigt. „Wir sind sehr glücklich, dass die Ausstellung erneut gezeigt wird. Uns hat die Corona-Pandemie damals stark eingeschränkt und daher freuen wir uns besonders, dass unsere Arbeit nun in Potsdam zu sehen ist“, erklärt der Leiter des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen, Dr. Frank Steinheimer.

Die Sonderausstellung „SUS100 – Mensch verändert Schwein" ist immer dienstags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr sowie am jeweils ersten Montag im Monat mit 50 Prozent Ermäßigung zu sehen. Die Tickets kosten 4 Euro für Erwachsene, 3 Euro ermäßigt, 2 Euro für Kinder und Jugendliche. Der Eintritt ist frei bis 5 Jahre. Zur Eröffnung am Donnerstag, 20. Oktober, 16 Uhr, bittet das Museum um eine kurze telefonische Anmeldung unter der Nummer 0331 289 67 07. Es stehen nur begrenzt Sitzplätze zur Verfügung.